Gladbeck. Die Gladbecker Bärbel und Reinhard Jakubowski zeigen Wander-Fans, wo es zu den schönsten Zielen langgeht. Tipp: „66 Traumtouren am Wasser“.

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Man sollte ja meinen, dass Bärbel und Reinhard Jakubowski aus Gladbeck jeden Stock und jeden Stein in Südtirol kennen. Immerhin hat das Ehepaar bereits zwei Wanderführer mit Routen aus der Region um Meran herausgebracht. Alle Schritt für Schritt erlaufen. Aber die Jakubowskis entdecken immer wieder neue reizvolle Fleckchen zwischen Bergen und Tälern, die die 68-Jährigen Gleichgesinnten nicht vorenthalten wollen. In ihrem aktuellen Band geht’s auf „66 Traumtouren am Wasser“.

Wie oft sie sich in den vergangenen Jahren auf den Weg gemacht haben? Ach, Herrje, da müssen die beiden erst mal rechnen. Also, seit 2016 sitzen sie regelmäßig auf gepackten Rucksäcken, so vier-, fünfmal im Jahr. Das summiert sich auf wie viele Tage? Müßig, das genau auszurechnen. Bärbel Jakubowski kann nur grob schätzen.

Das Coronavirus warf den Gladbeckern so manchen Stolperstein vor die Füße

Ganz genau sind die Gladbecker hingegen, wenn’s um ihre Routen geht. Dabei war für den aktuellen Band so manches Hindernis zu nehmen. Warf den unermüdlich wandernden Autoren doch Corona so manchen Stolperstein vor die Füße. Denn das Buch stellt nicht nur Strecken(-verläufe) vor. Die Gladbecker gucken auch, was rechts und links des Weges noch Bemerkenswertes liegt, über das es sich lohnt zu berichten. Und genau diese Tipps machen die Bücher der Jakubowskis speziell.

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Einmal ganz davon abgesehen, dass jeder Pfad erprobt, jedes Foto selbst geschossen ist. Mit von der Partie war auch diesmal wieder Karin Rungg, die mit ihrer Familie das Panoramahotel Himmelreich in Tschars führt – das „Basislager“ der Gladbecker. Sie hat so manchen heißen Tipp beigesteuert. Als Einheimische kennt sich Karin Rungg ja aus. Das Kloster Marienberg über dem Dörfchen Burgeis legt die Gastronomin der Leserschaft ans Herz, ebenso die Welt des Apfels im Südtiroler Obstbaumuseum auf dem Ansitz Larchgut und das Schloss Lebenberg, um nur einige Ziele zu nennen.

Reinhard und Bärbel Jakubowski aus Gladbeck stellen nicht nur traumhafte Wanderrouten vor, sondern haben auch Besonderheiten rechts und links des Weges im Blick.
Reinhard und Bärbel Jakubowski aus Gladbeck stellen nicht nur traumhafte Wanderrouten vor, sondern haben auch Besonderheiten rechts und links des Weges im Blick. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

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„Dieses Mal waren wir nur zweimal in der Region“, erzählt Reinhard Jakubowski, „Corona hat die Bremse angezogen. Beispielsweise waren Museumsbesuche nicht möglich, wir mussten auf Erfahrungen zurückgreifen.“ Seine Frau ergänzt: „Wir sind auch nicht, wie sonst, mit der Bahn gefahren.“ Aber Widrigkeiten konnten die Gladbecker nicht schrecken, geschweige denn stoppen. Wo ein Wille, da ein Weg. Bärbel Jakubowski berichtet: „Unterwegs haben wir keine Hütten aufgesucht, sondern Fotos von außen gemacht.“ Und weil das Paar nicht einkehren konnte, um eine Rast einzulegen und sich zu stärken, hat es kurzerhand eben etwas mehr Proviant als gewohnt eingepackt.

Reinhard Jakubowski sagt: „Wir sind ja zuversichtlich und geben nicht auf.“ Allein in Wald und Flur, da verliert das Coronavirus an Bedeutung. „Es sind ja nur wenige Leute unterwegs“, stellen die Wander-Fachleute fest. Nach „66 Traumtouren im Vinschgau“ und „66 Traumtouren rund um Meran“ drängte sich das Thema Wasser geradezu auf. Schließlich bilden Bergseen, Flüsse, Bäche und Waale – jene künstlich angelegten kleinen Kanäle – zwischen Gipfeln und in Tälern hinreißende i-Tüpfelchen in der pittoresken Landschaft. Nicht zu vergessen Weiher und Lacken: Letztere würde man hierzulande Teiche nennen – „interessante Kleinbiotope“. Reinhard Jakubowski findet: „Seen gibt’s in allen Höhenlagen. Sie haben etwas Bezauberndes. Plätscherndes Wasser ist wunderbar beruhigend!“

Bestellungen sind möglich

Das Buch „66 Traumtouren am Wasser – die schönsten Wanderungen und Begegnungen im Vinschgau und rund um Meran“ von Karin Rungg, Bärbel und Reinhard Jakubowski ist erschienen im Verlag Bibliogamma. Es kostet 18,50 Euro.Der Wanderführer wird zu Ostern auf den Markt kommen. Auflage: 500 Exemplare. Bereits jetzt sind Bestellungen (ISBN 978-88-946887-1-9) möglich. Reinhard Jakubowski berichtet: „Dies funktioniert auch über unsere Internetseite. Außerdem sind wir seit diesem Jahr auf Youtube präsent. Dort zeigen wir Wandertipps und kleine Videos.“ Weitere Informationen: https://66traumtouren.wanderwege.info/

Das bewährte Trio hat Routen in den Wandergebieten Ober- und Untervinschgau, Ultental, Deutschnonsberg, Etschtal/Tschögglberg und Passeiertal zusammengestellt. Wer die Wahl hat, hat die Qual: Nicht alle Wege, die die Wandersleut’ aus Gladbeck genommen haben, haben’s ins Buch geschafft. Reinhard Jakubowski plaudert aus dem Nähkästchen – oder besser gesagt: Ranzen: „Uns bereits bekannte Touren haben wir unter einem neuen Blick erwandert.“ Hochgelegene Bergseen, also bis fast 3000 Meter, seien beispielsweise in eine andere Perspektive gerückt.

Eine Lieblingstour haben sich die Gladbecker ausgeguckt: Sie ist an der Schweizer Grenze gelegen. Das Paradies liegt dem Himmel so nah: die hochalpinen Sesvenna- und Furkelseen. Dieses Ziel charakterisieren die Jakubowskis als herausragend reizvoll: ein Wasserfall, eine fantastische Hochgebirgslandschaft. Um in diesen Genuss zu gelangen, schnüren Wanderer gerne ihre Stiefel.

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Bei den Vorschlägen handele es sich durchweg um Tagesausflüge. „Wir haben immer Wert darauf gelegt, dass wir kürzere Routen dabei haben“, hebt Reinhard Jakubowski hervor. Hochgelegene Ziele seien etwas anspruchsvoller.

Zwei Register in dem Wander-Buch bieten einen Überblick

Zur Orientierung gibt das Autoren-Trio seiner Leserschaft nicht nur ein Inhaltsverzeichnis an die Hand; nein, es sind derer zwei. Ein Register verschafft einen Überblick darüber, in welchen Gebieten die Routen liegen. Das weitere ist thematisch sortiert. Darf’s die Passerschlucht sein? Oder wandle ich lieber auf Pfaden am Prader Sand samt Fischteichen? Oder genieße ich den Kummersee-Rundweg, die Bonus-Tour in diesem Buch? Wie auch immer, eines dürfte nicht zu viel versprochen sein: Die Traumtouren verheißen Natur-Fans den Himmel auf Bergen.

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