Gladbeck.. Bärbel und Reinhard Jakubowski legen mit „66 Traumrouten“ den zweiten Wanderführer vor. Diesmal stellen sie Ecken und Wege in Südtirol vor.
Das Wandern ist der Jakubowskis Lust. Und weil das sympathische Paar seine Leidenschaft gerne teilt, hat es die allerschönsten Routen – 66 an der Zahl, steht wenigstens auf dem Cover – aus einer Region in Süditalien zu einem Wanderführer zusammengestellt. Rund um Meran haben sich die beiden 65-Jährigen auf die Socken gemacht, sind über Stock und Stein gelaufen, haben Höhen erklommen und Ausblicke genossen.
Die idyllischsten und interessantesten Ecken im Etsch-, Passeier- und Ultental, in der Texelgruppe, auf dem Tschögglberg und am Deutschnonsberg kennen die Ellinghorster nunmehr wie ihre Westentasche. Und Leser dürfen auf ihren Spuren so manches Natur-Erlebnis genießen.
Traumrouten im Vinschgau
Wir erinnern uns: Bärbel und Reinhard Jakubowski haben anno 2016 Wandertipps für Traumrouten im Vinschgau herausgebracht. Und offensichtlich haben so viele unternehmungslustige Ausflügler die empfohlenen Wege unter ihre Sohlen genommen, dass dieser Buch-Erstling der Gladbecker jetzt in seiner zweiten Auflage auf den Buchmarkt kommt.
Ob dieses positive Echo die beiden Gladbecker zu einem zweiten Traumrouten-Führer bewegt hat? Oder war einfach der Spaß daran, der Natur auf Schusters Rappen zu begegnen und Mitmenschen neue Einblicke in eine fantastische Bergwelt zu eröffnen, Ansporn für das Paar? Sei’s drum: Die Jakubowskis präsentieren ein neues Buch – nach einer zweijährigen Vorlaufphase.
So viel Zeit ging ins Land, bis die 65-Jährigen sämtliche Informationen beisammen hatten und der Wanderführer in den Druck gehen konnte. Text, Bilder, Layout – alles selbst bewältigt. Bärbel Jakubowski ist auf dem Cover sogar zu sehen, wie sie ihren Blick in die Landschaft schweifen lässt. Die besagten zwei Jahre brauchten die Ellinghorster auch. „Alle Touren sind wir selbst gewandert“, sagen die Jakubowskis.
An 50 Tagen im Mai und im Herbst unterwegs
Der ehemalige Key Account Manager bei der Deutschen Bahn berichtet: „Im vergangenen Jahr waren wir an 50 Tagen im Mai und Herbst unterwegs. Manchmal haben wir an einem Tag zwei Touren gemacht oder auch mal eine wiederholt.“ Seine Frau wirft lachend ein: „Urlaub machen wir zu Hause!“ Aber wenn der Berg ruft, dann sind die Ellinghorster ruckzuck gestiefelt und gespornt, bereit für neue Eindrücke und Erfahrungen.
Gipfeltouren sind das Schwierigste
Wichtig ist den beiden Ruheständlern – welch’ Bezeichnung für so aktive und rührige Menschen! –, dass „wir alle Jahreszeiten abbilden“. Denn die Leserschaft bekommt auch ein gerüttelt Maß an Informationen zu kulturellen Ereignissen, beispielsweise kirchliche Feste, an die Hand, die halt termingebunden sind. Reinhard Jakubowski ergänzt: „Wir müssen überlegen: Ist der Weg immer begehbar? Sollte man beispielsweise bei einer Route vielleicht sagen: Im Sommer ist sie nicht empfehlenswert.“ Und, sie geben es unumwunden zu: „Wir hatten auch Routen, bei denen uns selbst Zweifel kamen, ob sie für dieses Buch geeignet sind.“ Bärbel Jakubowski: „Die Gipfeltouren sind das Schwierigste, Hütten-Touren sind allgemein ansprechender.“ Der 65-Jährige sagt über seine Frau mit einem verständnisvollen Lächeln: „Mit Gipfeln hat sie’s nicht, sie geht lieber Höhenwege.“
67 Touren gilt es zu entdecken
Wer genau liest, wird entdecken: Es sind 67 Touren. Zur besseren Orientierung markieren Farben die verschiedenen Kategorien: Ein frisches Blau steht für Wasserwege, ein Grasgrün kennzeichnet Höhenwege und Hütten. Außerdem gibt’s Genusswanderungen, Höfe und Almen sowie Gipfeltouren. In einer Übersichtskarte finden sich zu den Farben die durchgezählten Routen als Pendant, ebenso im Inhaltsverzeichnis nach Wanderregionen.
Alle Strecken seien für bergerfahrene Geher geeignet, so Bärbel Jakubowski. Allerdings, so ergänzt ihr Mann: „Schwindelfreiheit und Trittsicherheit setzen wir voraus.“ Jeder Wanderung sind drei Seiten gewidmet. Die Autoren bieten: einen Überblick über das betreffende Gebiet, in dem Ausflügler unterwegs sind; eine Wegbeschreibung mit einer Karte zur Orientierungshilfe sowie spezielle Tipps und mögliche Varianten einer Tour. Und am Rande erläutern die Autoren, was am Weg wächst, blüht und flattert.
Zum Wandern gehören auch die Gaumenfreuden
Weil für die Jakubowskis Wandern ebenso Genuss bedeutet wie Gaumenfreuden, liegt es nahe, dass sie ihren Blick auf lukullische Attraktionen richten. „Ich verbinde die Region gedanklich mit Speck, Brot, Käse und auf jeden Fall Wein“, sagt der Autor. Da liegt es auf der Hand, dass so manche Traumroute verrät, wo diese Spezialitäten zu bekommen sind. Beispiel: Ein Trip zur höchstgelegenen Sektkellerei Europas, der Tipp stammt von Karin Rungg.
Kultur und Genuss gehören dazu
Als Insiderin ist sie auch wieder an der Seite der Gladbecker: die Chefin des Panorama-Hotels „Himmelreich“ in Tschars. In diesem Ort steckten die drei Wandervögel ihre Köpfe zusammen und heckten die Idee zum Vinschgau-Führer aus – der so viel mehr ist als eine Auflistung von Touren. Denn das Erfolgsrezept der Autoren macht die Mischung der Informationen aus.
Für die Jakubowskis gehören zu ihrem Routenführer die Themen Kultur und Genuss eben dazu wie festes Schuhwerk zu einem Marsch durch Südtirols Wälder.
Apropos: Ende September/Anfang Oktober schnürt das Ehepaar wieder die Wanderstiefel. Ihre felsenfeste Überzeugung: „Langweilig wird uns das Wandern nicht!“
>> VINSCHGAU-BROSCHÜRE WIEDER ZU HABEN
Karin Rungg, Bärbel und Reinhard Jakubowski: „66 Traumtouren rund um Meran – die schönsten Wanderungen und Begegnungen im Etschtal, Passeier- und Ultental, Texelgruppe, Tschögglberg und Deutschnonsberg“ (230 Seiten), Provinz-Verlag, 18,50 Euro.
Wieder auf dem Markt sind die „66 Traumrouten im Vinschgau“. Dazu gibt es auch Souvenirs aus Südtirol made in Gladbeck wie bedruckte Tassen, Mousepads und Notizbücher. Kontakt: 0162 6465 748.