Gladbeck. Das Gladbecker DRK soll die SkF-Kindertagesstätte Oase übernehmen und neuer Träger in Gladbeck werden. Das sind die Hintergründe.

Das Deutsche Rote Kreuz in Gladbeck beschreitet neue Wege. Die Hilfsorganisation wird neuer Träger für einen Kindergarten. Neu gebaut werden muss aber nicht, denn das DRK übernimmt die bestehende Kindertagesstätte Oase. Die 2018 in den Neubau an der Breslauer Straße umgezogene Einrichtung wird vom bisherigen Träger, Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), abgegeben. Das hat einen traurigen Hintergrund.

Die langjährige Vorsitzende des SkF in Gladbeck, zugleich wesentlicher Aktivposten in der Kita-Verwaltung, Monika Bette, war unerwartet 2021 gestorben. Die SkF-Verbliebenen signalisierten der Stadt als Inhaberin des Kita-Gebäudes (Investitionsvolumen betrug 3.183.000 Euro) aus personellen, wirtschaftlichen und organisatorischen Gründen nicht mehr in der Lage zu sein, die Trägerschaft der Oase fortzuführen. Daher hat der SkF den Vertrag Anfang November 2021 zum frühestmöglichen Zeitpunkt gekündigt. Demnach wird das DRK die Trägerschaft der vierzügigen Kita zum Start des neuen Kita-Jahres im August 2023 übernehmen, mit Weiterbeschäftigung des bisherigen Personals. Die Kita-Arche verbleibt in SkF-Trägerschaft.

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Monika Bette, bei der Einweihung der neuen Kindertagesstätte „Oase
Monika Bette, bei der Einweihung der neuen Kindertagesstätte „Oase" Anfang September 2018. Die langjährige SkF-Vorsitzende war überraschend 2021 gestorben. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Das Neben dem DRK hatte auch das Junikum (Kinderheime) Interesse an einer Trägerschaft erklärt. Die Verwaltung favorisierte letztlich das DRK, der Jugendhilfeausschuss befürwortetet jetzt einstimmig die Vergabe. Der sozialräumliche Kita-Ansatz des Junikum soll aber an anderer Stelle verwirklicht werden. Erster Beigeordneter Rainer Weichelt kündigte an, dass das Junikum in der im Neubaugebiet am Bramsfeld in Butendorf geplanten neuen Brennpunkt-Kita zum Zuge kommen soll.

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DRK-Geschäftsführer Stefan Walter stellte im Jugendhilfeausschuss das Kita-Konzept vor. Die Kita soll sowohl ihr örtlich-individuelles Profil behalten, sei aber auch den Grundsätzen des DRK verpflichtet. Dazu gehörten Profilelemente, wie zum Beispiel die anwaltliche Vertretung der Kinder und ihrer Familien sowie die Inklusion als gelebte Aufgabe, den Kindern eine umfassende Teilhabe unter Berücksichtigung ihrer persönlichen Bedürfnisse zu ermöglichen.

Stefan Walter, Geschäftsführer des DRK in Gladbeck, stellte das Kita-Konzept im Jugendhilfeausschuss vor.
Stefan Walter, Geschäftsführer des DRK in Gladbeck, stellte das Kita-Konzept im Jugendhilfeausschuss vor. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

DRK-Kitas sind an sich kein Novum, denn die Hilfsorganisation ist bereits Träger von rund 260 Kindertagesstätten in Westfalen-Lippe, darunter Einrichtungen in den Nachbarstädten Gelsenkirchen, Bottrop oder Essen.