Gladbeck. Die Nachfrage nach Corona-Schutzimpfungen ist eingebrochen. Das hat Folgen für den Bestand der Impfstellen in Gladbeck und kreisweit.

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Die Nachfrage nach Corona-Schutzimpfungen ist offenbar eingebrochen. Das stellen Fachleute in Gladbeck fest. Diese Entwicklung zieht Konsequenzen für die Impfangebote in der Stadt, aber auch für den gesamten Kreis Recklinghausen nach sich.

Das Deutsche Rote Kreuz betreibt an der Hochstraße eine Impfstelle. Wilhelm Walter, Vorsitzender des DRK Gladbeck, sagt: „Wir haben die Zusage vom Kreis, dass wir sie bis zum 30. April offen halten. Dann müssen wir sehen, wie sich die Lage weiter entwickelt.“

Corona: Impfstraßen und Angebote wurden in Gladbeck aufgrund geringer Nachfrage reduziert

Derzeit sei es so, dass eine außerordentlich geringe Nachfrage bestehe. „Wir haben unsere drei Impfstraßen schon auf eine reduziert“, so Wilhelm Walter, „bei Kinderimpfungen nehmen wir eine zweite hinzu.“ Die Zahl der verabreichten Injektionen sei „sehr überschaubar“. Der Gladbecker DRK-Vorsitzende und Kreisrotkreuzleiter meint: „Wir können nicht sagen, woran das liegt. Vielleicht steht die Ukraine jetzt mehr im Fokus als die Pandemie.“ Wilhelm Walter unterstreicht jedoch: „Wir bemühen uns weiterhin, für die Schutzimpfung zu werben.“

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Peter Herzogenrath, der in seiner Hirsch-Apotheke Impfungen gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus anbietet, stellt ebenfalls ein geringes Interesse fest: „Anfangs haben wir drei Termine pro Woche angeboten, jetzt haben wir nur noch zwei.“ Im Durchschnitt seien es zehn Impfungen pro Stunde, die maximale Kapazität betrage aber 30 am Tag. „Wir haben ganz viele Auffrischer“, so der Apotheker, „Erstimpfungen sind selten.“

Das DRK Gladbeck hält seine Impfstelle weiterhin geöffnet – mit reduziertem Impfstraßen-Angebot.
Das DRK Gladbeck hält seine Impfstelle weiterhin geöffnet – mit reduziertem Impfstraßen-Angebot. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

In der Zweckeler Hirsch-Apotheke können sich Interessenten auch an Sonntagsterminen den Corona-Schutz spritzen lassen – gerne nach Anmeldung, beispielsweise per Telefon. Herzogenrath sagt aber auch: „Wir nehmen auch spontane Entscheider an.“ Der Apotheker will sein Impfangebot aufrechterhalten: „Wir machen bis Ende April weiter.“

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Svenja Küchmeister, Sprecherin in der Kreisverwaltung Recklinghausen, kündigt an: „Das Impfangebot wird reduziert.“ Grund sei die spärliche Resonanz. „Wir haben 1200 Impfungen kreisweit pro Woche, größtenteils Booster“, konstatiert Svenja Küchmeister. An Spitzentagen seien mehr als 2000 Spritzen allein im Impfzentrum Recklinghausen gesetzt worden. Kaum eine Rolle spielt das Angebot des Novavax-Wirkstoffes. „Am ersten Tag hatten wir pro Impfstelle im Durchschnitt 15 bis 20 Interessenten“, resümiert Küchmeister.

Wie die Reduzierung der Impfstellen ausfallen solle, sei noch nicht entschieden. Küchmeister: „Wir befinden uns noch in Abstimmung mit den Städten.“

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