Gladbeck. Was könnte Gladbeck für Gründer interessant machen? Die Wirtschaftsförderung will dieses Thema verstärkt in den Fokus nehmen. Das ist geplant.
Gladbeck als Stadt der Start-ups? Als eine Stadt, in der jungen Unternehmen und Gründern in spe der Weg in die Selbstständigkeit so gut wie möglich bereitet wird? Bislang stand dieser Aspekt noch nicht ganz oben auf der Agenda der Stadt, was nicht bedeutet, dass sich in den vergangenen Jahren auf diesem Feld gar nichts getan hat. Nun aber sollen die Möglichkeiten, Gladbeck zu einem attraktiven Umfeld für Gründerinnen und Gründer werden zu lassen, verstärkt in den Fokus genommen werden. Fürs kommende Jahr ist da bereits einiges geplant.
Den Auftakt hat Gladbecks erste Gründer-Messe im Juli diesen Jahres im Innovationszentrum Wiesenbusch gemacht. Auf der Messe wurde von vielen Teilnehmern der Wunsch nach einem regelmäßigen Netzwerktreffen geäußert – und so entstand das Projekt „TuN – Treffen und Netzwerken in der Region Emscher-Lippe“. Ein Gründerstammtisch, den die städtischen Wirtschaftsförderungen von Gladbeck und Bottrop gemeinsam initiieren und bei dem die Teilnehmenden die Ideen und Themen vorgeben. Ein erstes Treffen hat im Oktober stattgefunden, ein weiteres ist für den 20. Januar geplant.
Gladbeck hat keine Flächen mehr zur Ansiedlung großer Unternehmen
„Gladbeck hat keine Flächen mehr zur Ansiedlung von großen Unternehmen. Da bietet es sich an, sich auf Start-ups und innovative Branchen zu konzentrieren“, erklärt die Kommunikationschefin der Verwaltung, Christiane Schmidt. Neben Geschäftsideen aus den klassischen Bereichen Industrie, Handel und Handwerk geht es also auch um innovative und technologische Gründungen. Aus diesem Grund plant die Stadtverwaltung außerdem Gespräche mit der Westfälischen Hochschule über mögliche Formen der Zusammenarbeit.
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Bürgermeisterin Bettina Weist hatte die Unterstützung für junge Unternehmen auch bereits in ihrem Wahlkampf auf der Agenda. Da ging es unter anderem darum, den Start-ups künftig möglichst innovative Flächen zur Verfügung zu stellen. Solche Flächen bieten sich beispielsweise auf dem alten RBH-Gelände an der Talstraße. Laut Schmidt will die Stadt prüfen, ob mit einer Förderung aus dem „Just Transistion Funds“ (JTF, auf Deutsch „Fond für einen gerechten Übergang“) entsprechende Angebote gemacht werden könnten. Mit Hilfe des Fonds sollen bis 2027 Regionen in Europa unterstützt werden, die stark von der Kohle und anderen fossilen Brennstoffen abhängig sind und wo nun der Systemwechsel hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaft beschleunigt werden soll.
Vom Landesförderprogramm „Innenstadt“ profitieren schon die Zuckertüte und die Rex-Klause
Um Gründerinnen und Gründern moderne und attraktive Produktions-, Lager und Büroräume anbieten zu können, werde darüber hinaus auch daran gedacht, dafür im Innovationszentrum Wiesenbusch „zeitweise subventionierte“ Räume zur Verfügung zu stellen, so Schmidt.
Zweite Gründermesse geplant
Eine weitere Gründermesse soll im Sommer oder Herbst 2022 in Gladbeck stattfinden. Der zweite Gründerstammtisch „TuN“ ist für den 20. Januar geplant. Wenn dieser Termin coronabedingt nicht zu halten sein sollte, wird der Stammtisch in den März verschoben. Die Treffen sollen viermal jährlich stattfinden.
Im Moment betreut und berät das Team der städtischen Wirtschaftsförderung 45 Start-ups und Jungunternehmen.
In der Innenstadt bietet die Landesförderung zur Stärkung der Innenstädte in Gladbeck bereits jetzt die Möglichkeit, leerstehende Ladenlokale zu günstigen Konditionen an Gründerinnen und Gründer zu vermieten. Davon profitiert bereits das gerade eröffnete Donut-Café „Zuckertüte“ an der Lambertistraße sowie auch das junge Unternehmen, das das Rex-Kino und die gleichnamige Gaststätte an der Rentforter Straße wiedereröffnen will.
Künftig, so Christiane Schmidt weiter, werde sich das Team der städtischen Wirtschaftsförderung zudem intensiv mit der Frage beschäftigen, welche Unternehmensschwerpunkte zur lokalen Gladbecker Wirtschaft und auch zu den Hochschulen der Region passen. So könne eine genaue Förderung mit dem Ziel einer Cluster-Bildung bei den Start-ups erfolgen.
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