Gladbeck. Die Senioreneinrichtungen in Gladbeck starten gut vorbereitet in die Weihnachtstage. Es gibt feste Regeln und auch Zugangsbeschränkungen.

Die Seniorenheime in Gladbeck gehen angesichts der nicht enden wollenden Corona-Pandemie gut vorbereitet und mit vorsichtigem Optimismus in die bevorstehenden Weihnachtstage. Ganz anders als noch vor einem Jahr seien die Einrichtungen deutlich effektiver aufgestellt, heißt es: Fast alle Seniorinnen und Senioren seien geboostert, es gelten strenge Zugangs- und Verhaltensregeln für Besucher und auch das Zusammensein sei wohl überlegt organisiert.

„Wir werden, wie es aussieht, nicht mehr ohne das Virus leben können“, ist Rainer Knubben, Chef des Caritasverbandes Gladbeck, auch ein wenig frustriert über die Entwicklung. Dennoch wird er, gemeinsam mit seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, den Bewohnern der zwei Caritas-Häuser – St. Altfrid in Brauck und Johannes-van-Acken in Stadtmitte – eine schöne Weihnachtsfeier ermöglichen. „Wir feiern am Heiligen Abend innerhalb der Wohngruppen eine Heilige Messe“, sagt Knubben, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass vorher alle Bewohner getestet werden.

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In den Seniorenheimen gilt für Besucher die 2G-plus-Regel

Im Braucker St.-Altfrid-Haus gilt für Besucher über die Weihnachtstage die 2G-plus-Regel.
Im Braucker St.-Altfrid-Haus gilt für Besucher über die Weihnachtstage die 2G-plus-Regel. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

„Die Zahlen in Gladbeck sind so hoch. Ich bin jeden Morgen schockiert, wenn ich das lese.“ Unter 2G-plus-Bedingungen sind Besucher – außer bei den internen Feiern – willkommen. „Wir werden mehr geschätzt als beschimpft“, sagt Knubben über die Zusammenarbeit mit den Angehörigen. Das Schutzbedürfnis der Bewohner sei sehr groß, deshalb sei man sowohl im St.-Altfrid-Haus in Brauck als auch im Johannes-van-Acken-Haus in der City sehr vorsichtig.

„Durchs Boostern ist ein ganzes Stück mehr Sicherheit entstanden“, sagt Joachim Georg, der Leiter der beiden Diakonie-Häuser Martha- und Vinzenzheim. Fast alle der Bewohnerinnen und Bewohner hätten längst die dritte Impfung. Das ermöglichte auch die internen Weihnachtsfeiern im Café an den Adventssonntagen. Der Heilige Abend werde etagenweise gemeinsam begangen. Gehen Senioren zu den Familien, würden sie bei der Rückkehr und nach 48 Stunden ein zweites Mal getestet. Für Besucher gelte in beiden Häusern die 2G-plus-Regel, „also ein aktueller Test vor dem Betreten zusätzlich zum Impfnachweis“, so Georg. Im Haus sei das Tragen einer medizinischen Maske für Gäste obligatorisch.

Im Eduard-Michelis-Haus gibt es an Heiligabend einen Wortgottesdienst

Im Eduard-Michelis-Haus wird trotz Corona auf das Miteinander wert gelegt.
Im Eduard-Michelis-Haus wird trotz Corona auf das Miteinander wert gelegt. © Michelishaus

Für Mechtild Eckholt, Leiterin des Eduard-Michelis-Hauses, spielt der christliche Grundgedanke des Weihnachtsfestes eine besonders wichtige Rolle. Dieser werde auch den Bewohnern und Bewohnerinnen vermittelt. „Wir bauen zusammen die Krippe auf“, erzählt Eckholt, „und sie wird entsprechend der Weihnachtsgeschichte laufend mit den Figuren verändert.“ Am Heiligen Abend werde ein Wortgottesdienst angeboten, und wer nicht direkt teilnehmen kann, „für denjenigen wird er im Hauskanal übertragen“.

Im Haus gilt für Besucher die 2G-plus-Regel, auch für die Angehörigen, die an Weihnachten zu Besuch kommen möchten. Eckholt bedauert, dass man nicht mit den Mitarbeitern habe feiern können. „Aber diesmal machen wir für sie und ihre Familien noch einen Winterzauber im Hof.“ Die Mitarbeiter hätten „Respekt verdient“, zu Weihnachten sei der rechte Zeitpunkt, einmal Danke zu sagen, so die Leiterin.

Senioren Elisabeth-Brune-Zentrum fühlen sich geschützt

Im Elisabeth-Brune-Zentrum der Awo freuen sich die Senioren auf das Weihnachtsfest, sagt Jürgen Berbig, Sprecher des Bewohnerbeirates Seniorenzentrum Rentfort-Nord.
Im Elisabeth-Brune-Zentrum der Awo freuen sich die Senioren auf das Weihnachtsfest, sagt Jürgen Berbig, Sprecher des Bewohnerbeirates Seniorenzentrum Rentfort-Nord. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

„Mich kann eigentlich nichts mehr erschüttern.“ Der das sagt, ist Jürgen Berbig (67), Vorsitzender des Bewohnerbeirates im Elisabeth-Brune-Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt (Awo) an der Berliner Straße in Rentfort-Nord. Mehrere Schlaganfälle und zwei Herzinfarkte hat er hinter sich: „Wovor soll ich noch Angst haben?“ Dies bezieht er auch auf die Gefahr durch die neue Corona-Variante Omikron. So setzt er sich auch unter den neuen Bedingungen mit Engagement für seiner Mitbewohner ein. Die Stimmung im Haus sei sehr gut, sagt auch Susanne Novak-Lindner, Mitarbeiterin im Sozialen Dienst des Hauses.

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Die orientierten Bewohner verstünden, was draußen passiert und seien froh, in der Einrichtung geschützt zu sein. Im Haus gelte für Gäste die 2G-plus-Regel sowie Maskenpflicht. Weihnachten werde im Elisabeth-Brune-Haus in den Wohngruppen im kleineren Kreis gefeiert. Jürgen Berbig ist davon überzeugt: „Hier braucht niemand einsam zu sein.“ Gleichwohl werden auch in diesem Jahr Hausbewohner, trotz Warnungen seitens der Leitung, zu ihren Familien gehen. Die Sorge sei schon da, dass etwas von draußen in das Haus hineingetragen werde, so die Sozialarbeiterin. Aber auch hier werden sie nach der Rückkehr getestet. Jürgen Berbig ist sich sicher: „Im Grunde genommen geht es uns besser, als den Menschen draußen. Wenn wir familiär niemanden mehr haben, so haben wir doch die Gemeinschaft hier.“

Vorher anmelden

Wer seine Angehörigen im Seniorenheim in Gladbeck besuchen möchte, sollte sich telefonisch anmelden: Elisabeth-Brune-Zentrum, Enfieldstraße 243, 02043/4030, Vinzenzheim, Buersche Straße 25, und Marthaheim, Hermannstraße 16: 02043 29509500.

Die beiden Caritas-Häuser sind so zu erreichen: St.-Alfrid-Haus, Auf’m Kley 5, 02043/3730, Johannes-van-Acken-Haus, Rentforter Straße 30, 02043/371200; das Eduard-Michelis-Haus, Gildenstraße 64, 02043/2760.