Gladbeck. Andrea Raffenberg und Rainer Knubben leiten die Caritas Gladbeck seit Oktober gemeinsam. Diese Themen wollen die beiden nun besonders angehen.

Caritasvorstand Rainer Knubben hat Verstärkung bekommen: Andrea Raffenberg leitet den Verband in Gladbeck seit dem 1. Oktober gemeinsam mit dem langjährigen Vorstand. Das hat einen besonderen Grund.

Rainer Knubben wird Ende 2023 nach 40 Jahren bei der Caritas in den Ruhestand gehen. „Wir möchten den Übergang gerne geschmeidig gestalten und genügend Zeit zur Einarbeitung haben“, sagt Bernd Grewer, Vorsitzender des Caritasrats. „Bis 2023 ist es ein sehr überschaubarer Zeitraum, und die Zeit fliegt. Ich bin Teamplayer, und daher ist es gut, jetzt noch jemanden im Team zu haben“, findet auch Rainer Knubben (64).

Die 53-Jährige verändert sich gerne – und möchte Verantwortung übernehmen

Andrea Raffenberg arbeitet seit vielen Jahren bei der Caritas, in Köln fing sie an, leitete unter anderem den Bereich Seniorenhilfe, Familien und Wohnungslosenhilfe bei drei Caritas-Verbänden im Rheinland. Zuletzt war sie vier Jahre im Vorstand der Caritas in Leverkusen. „Immer, wenn es eine Gelegenheit gab, mich zu verändern, habe ich das gemacht“, so die 53-Jährige. Ihr liege es, Verantwortung zu übernehmen und sich sozial zu engagieren.

Einer der größten Arbeitgeber Gladbecks

Mit über 750 Mitarbeitern gehört die Caritas zu einem der größten Arbeitgeber in Gladbeck. 2018 zeichnete die Stadt Gladbeck sie als „Vorbildlich familienfreundlicher Arbeitgeber“ aus.

Die Caritas hat ihren Sitz an der Kirchstraße 5. Die Caritas betreibt unter anderem mehrere Beratungsstellen, die Caritaswerkstätten sowie stationäre und ambulante Senioreneinrichtungen.

Über 50 Bewerberinnen und Bewerber meldeten sich bei der Caritas Gladbeck auf die Stelle, zehn Kandidatinnen und Kandidaten kamen zum Vorstellungsgespräch. „Andrea Raffenberg konnte mit ihren Qualifikationen und ihrer Persönlichkeit überzeugen“, so Grewer.

Der Vorstand soll in Gladbeck präsent sein

Andrea Raffenberg lebt in Köln, hat in Gladbeck nun einen Zweitwohnsitz. „Ich möchte nicht jeden Tag fahren.“ Nun wolle sie erst einmal die Stadt und die Region kennenlernen. „Es gab eine Reihe von Bewerbern, die gesagt haben, sie möchten nicht nach Gladbeck ziehen“, berichtet Grewer. Der Vorstand aber müsse in der Stadt präsent sein, Kontakt zu Organisationen, Verbänden und der Stadtspitze halten. „Rainer Knubben kennt jeder, das wollen wir bei Frau Raffenberg auch erreichen.“

Andrea Raffenberg arbeitet seit vielen Jahren bei der Caritas. Die neue Vorständin leitet den Verband in Gladbeck nun gemeinsam mit Rainer Knubben.
Andrea Raffenberg arbeitet seit vielen Jahren bei der Caritas. Die neue Vorständin leitet den Verband in Gladbeck nun gemeinsam mit Rainer Knubben. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Die neue Frau an der Spitze der Caritas weiß: In Zeiten von Corona ist es schwieriger geworden, neue Kontakte zu knüpfen. Aber: „Durch Rainer Knubben ist schon ein sehr großes Netzwerk vorhanden.“ Die Großstadt werde sie in Gladbeck nicht vermissen. „Köln ist eine Großstadt, aber in den Vierteln gibt es auch dörfliche Strukturen. Gebürtig bin ich aus einem 1000 Seelen-Dorf im Sauerland – und so klein ist Gladbeck im Vergleich gar nicht.“

Senioren und Pflege werden die Hauptaufgabengebiete von Andrea Raffenberg

Raffenberg soll bei der Caritas vor allem in den Bereichen Senioren und Pflege „die Ruder übernehmen“, so Knubben. So will sich die Caritas auch um das Thema Ausbildung verstärkt kümmern. „Gerade in der Pflege ist die Mitarbeitergewinnung und die Mitarbeiterbindung super schwierig“, so Knubben weiter. Außerdem müsse der Verband über neue Wohneinrichtungen für Senioren nachdenken, die gebraucht werden. „Da müssen wir schauen, wie bekommen wir das umgesetzt? Es gibt aufgrund der dichten Bebauung nur wenig Platz in der Stadt.“ Neben der Altenhilfe liege Raffenberg aber auch die Wohnungslosenhilfe sehr am Herzen. Aber auch bei Kindern, Jugend und Familie gebe es „viele Bereiche, die man forcieren kann“, so die neue Caritasvorständin.

Aber auch im Bereich Digitalisierung kommt einige Arbeit auf das neue Duo zu. „Durch Corona gab es einen großen Digitalisierungsschub. Da müssen wir nun schauen, wie wir Veränderungsprozesse in einzelne Abläufe reinbekommen“, kündigt Rainer Knubben an.