Gladbeck. Die Schulausbauoffensive der Stadt geht weiter. Zum ersten Mal wurde öffentlich gezeigt, worauf sich Wilhelm- und Regenbogenschule freuen dürfen.

Der Ausbau Gladbecker Schulstandorte soll weiter gehen. Öffentlich vorgestellt wurde jetzt zum ersten Mal, was genau für die Wilhelmschule in Alt-Rentfort und die Regenbogenschule in Gladbeck-Ost geplant ist. Mehrere Millionen werden in die Anbauten im Rahmen des Schulentwicklungsplanes 2019-2026 investiert. Bereits laufende Ausbaupläne an anderen Standorten sind indes teils ins Stocken geraten.

Was an den Grundschulstandorten geplant ist, wurde jetzt dem Schul- und dem Bauausschuss in öffentlicher Sitzung vorgestellt und auch mit Plänen und fotorealistischen Grafiken des beauftragten Architekturbüros Strelzig und Klump (Bottrop) verdeutlicht. Neben den bestehenden Schulgebäuden werden separate Bauten errichtet, um mehr Platz für Unterricht (Regenbogenschule) beziehungsweise Spiel und Bewegung sowie Schulmensa (Wilhelmschule) zu schaffen. Beide Anbauten entstehen auf einer Ebene in Holzrahmenbauweise und erhalten über große Fensterflächen viel Tageslicht. Durch die Verkleidung der Fassaden mit Holzschalung erhalten die neuen Nebenbauten einen modernen Anblick.

Der alte Pavillon musste aus Sicherheitsgründen geschlossen werden

Neben dem Altgebäude der Regenbogenschule soll der Neubau entstehen. Die dortige Spielfläche wird verlegt.
Neben dem Altgebäude der Regenbogenschule soll der Neubau entstehen. Die dortige Spielfläche wird verlegt. © Strelzig+Klump | Stadt Gladbeck

Seit der wegen Sicherheitsaspekten notwendigen Schließung des alten Pavillons aus dem Jahr 1968, ist der Sportunterricht an der Wilhelmschule eingeschränkt. Die Grundschule an der Kampstraße verfügt über keine eigene Sporthalle. Im abzubrechenden Pavillon waren ein Gymnastikraum (134 Quadratmeter inkl. Umkleide) und ein Gruppenraum (55 qm) untergebracht. Im Neubau werden ein 100 qm großer Bewegungsraum (zuzüglich Materialraum und Umkleiden) sowie eine rund 90 qm große Schulmensa, die multifunktional auch für andere Zwecke eingesetzt werden kann, entstehen. Letztere zuzüglich Küche, Vorratsräumen, Stuhllager, einer Versammlungs- und Aufenthaltsfläche (Foyer) mit ca. 65 qm sowie Sanitäranlagen, einem Technik-und einen Putzmittelraum. Der Neubau hat insgesamt eine Bruttogrundfläche von 510 Quadratmetern.

Sachstand der weiteren Schulbaustellen

Im Schulausschuss wurde auch zu den weiteren Schulbaustellen im Stadtgebiet berichtet. Mit rund fünf Monaten Verspätung zum anvisierten Zeitplan konnte zu den Sommerferien im Juli der Modulbau an der Erich-Kästner-Realschule in Betrieb genommen werden. Eine Mängelliste wurde bis Ende Oktober abgearbeitet, die Außenanlage bis Ende November fertiggestellt. Schlussrechnungen laufen noch (Planung 1,97 Mio. Euro).

Der Anbau der Lambertischule wird etwas teurer als geplant, um rund 30.000 Euro durch Planungsanpassung für die Versorgungsküche. Die Erd- und Rohbauarbeiten starteten im November mit einem Monat Verzögerung. Im August 2023 sollen die Erweiterung der OGS (Kostenansatz 3,92 Mio.) und für Schulräume (1,96 Mio.) fertig sein. Verzögerungen werden aber nicht ausgeschlossen.

An der Mosaikschule läuft der zweite Bauabschnitt zur Erweiterung der OGS. Die Gebäudehülle ist verschlossen, so dass der Innenausbau ausgeführt werden kann. Die Maßnahme befindet sich laut Stadtverwaltung insgesamt noch im Zeit- und Kostenrahmen. Veranschlagt sind insgesamt 5,85 Millionen Euro. Die Maßnahme soll bis August 2022 fertiggestellt sein.

Die Planungen zur Aufstockung um eine Etage auf dem Flachdach des Hauptgebäude des Riesener-Gymnasiums sind bekanntlich ins Stocken geraten. Entdeckte eklatante Mängel in der Dachkonstruktion führten zur Sperrung der Obergeschosse. Die technische, wirtschaftliche und zeitliche Machbarkeit jetzt verschiedener neuer Varianten, soll ein Gutachten klären. Der Bericht des beauftragten Ingenieurbüros wird Ende Dezember/ Anfang Januar erwartet.

Die Mensa sowie der Bewegungsraum erhalten in Teilen ein erhöhtes, geneigtes Dach. Die Belichtung dieser beiden Räume erfolgt unter anderem durch Oberlichter. Ein großes Vordach sorgt für eine regengeschützten Zugang des Gebäudes vom Schulhof aus und ermöglicht die Erweiterung der Mensa nach außen. Die Fassade wird mit einer horizontalen Holzverschalung, die rot hinterlegt ist, versehen, womit ein Bezug zum vorhandenen Schulneubau aus dem Jahr 2007 hergestellt wird. Aktuell werden als Gesamtkosten rund 1,9 Millionen Euro veranschlagt. Als Standort für den Neubau wurde die Fläche im Nord-Osten des Grundstücks ausgewählt, auf der sich aktuell ein Spielplatz mit mehreren Gräten befindet. Die durch die Baumaßnahme entfallende Spielfläche soll nach Abbruch des Pavillons auf der frei gewordenen Fläche neu erstellt werden.

Drei neue Unterrichtsräume für die Regenbogenschule

Die Regenbogenschule an der Bülser Straße erhält den Anbau als Ersatz für den alten Pavillon aus dem Jahr 1974. Zudem kann ein unzureichend gedämmter Klassenraum im Dachgeschoss nicht ganzjährig genutzt werden. Der geplante Neubau sieht als Schulraumersatz die Herrichtung von drei Unterrichtsräumen mit je 72 qm Größe und eine multifunktional nutzbare Aufenthaltsfläche (Foyer ca. 60 qm) vor. Hinzu kommen ein Behinderten-WC, ein Technik-und ein Putzmittelraum, zusammen etwa 24 qm groß. Der Neubau hat eine Bruttogrundfläche von 335 Quadratmetern.

Die drei neuen entstehenden Klassenräume sind als eigenständige Kuben abgesetzt. Jeder der drei Klassenräume erhält ein geneigtes Pultdach, welches sich zur Fensterseite hin erhöht und so luftige Räume schafft. Große „Über-Eck-Verglasungen“ stellen Blickbeziehungen zum Schulhof her und sorgen für helle, natürlich belichtete Räume. Zwei der drei Klassenräume sind miteinander verbunden und ermöglichen somit eine flexible Nutzung. Als Gesamtkosten werden rund 1,4 Millionen Euro veranschlagt. Als Standort für den Neubau wurde die Fläche im Norden des Grundstücks ausgewählt, auf der sich aktuell eine Sandfläche mit mehreren Spielgeräten befindet. Der so entfallende Spielplatz soll nach Abbruch des Pavillons im Süden des Grundstücks neu geschaffen werden.

Zum Start des Schuljahres 2023/24 sollen die Neubauten fertig sein

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Gut zu wissen, angesichts der noch nicht bewältigten Corona-Pandemie: Für beide Neubauten ist eine Lüftungsanlage vorgesehen, welche eine durchgehend hohe Raumluftqualität sicherstellen soll. Das Foyer und die Nebenräume beider Anbauten erhalten ein Flachdach. Alle Dachflächen werden begrünt und erhalten teilweise eine Photovoltaik-Anlage. Die bauliche Umsetzung soll an beiden Schulstandorten voraussichtlich ab Herbst 2022 bis Mitte 2023 erfolgen. Es ist geplant, dass der Schulbetrieb in den neuen Räumen mit Beginn des Schuljahres 2023/24 aufgenommen werden kann. Der Schulausschuss stimmte den Bauplänen zu.