Gladbeck. Wegen der Corona-Krise musste die Musikschule Gladbeck auf Präsenzkonzerte verzichten. Doch jetzt sind wieder viele klingende Momente geplant.
Alle Jahre wieder stimmt die Musikschule Gladbeck Musik-Fans auf das Weihnachtsfest ein – es sei denn, das Coronavirus verdammt die Talente zum Schweigen vor leibhaftigem Publikum. Doch nun, nach Pandemie-bedingter Abstinenz in der Öffentlichkeit, hat das Team um Leiter Rolf Hilgers wieder ein dickes Veranstaltungspaket für die Adventszeit geschnürt. Das Auditorium darf sich auf wahrhaft klingende Momente freuen.
Auch wenn einige Veränderungen zu Vorjahren zu erwarten sind. Vorschriften nach der Corona-Schutzverordnung fordern ihren Tribut, so dass beispielsweise Säle nicht vollständig bis auf den letzten Platz besetzt werden dürfen oder Konzerte unter freien Himmel verlegt werden. „Wir operieren mit Abständen“, betont Rolf Hilgers. Sein Stellvertreter ergänzt: „Wir müssen auch die Musiker schützen, zum Beispiel mit Trennwänden.“ Der Spielplan stehe folglich „unter Corona-Vorbehalt“, so Hilgers. Er meint vorsichtig: „Es kann alles eintreten, zum Beispiel neue Vorschriften. Doch bevor wir etwas absagen, modifizieren wir unser Konzept.“
Veranstaltungen der Musikschule Gladbeck laufen unter Corona-Schutzmaßnahmen
Nach aktuellem Kenntnisstand wollen nach zweijähriger Pause die Zupforchester der Unter- und Oberstufe wieder auftreten. Etwa 15 Menschen werden am 20. November um 17 Uhr im Heisenberg-Gymnasium unter der Leitung von Adrian Karperien zu ihren Instrumenten greifen. Verstärkung kommt vom Gitarrenkreis, in dem Thomas Bocklenberg den Ton angibt. „Das Programm ist noch offen“, so Hilgers. Aber eines steht fest: „Es gilt die 3G-Regel – wie bei all unseren Veranstaltungen.“ Eintrittskarten zum Stückpreis von zwei Euro seien ausschließlich vor Konzertbeginn an der Kasse vor Ort erhältlich.
Ein Klassiker erklingt wieder: „Santa Claus is coming...“
Ein Klassiker im Gladbecker Adventskalender ist das Konzert „Santa Claus is coming...“. Die Jazzfire-Bigband der Musikschule mit ihrem Leiter Martin Greif und das Kammerorchester mit Ernst Hesse an der Spitze wollen am Sonntag, 5. Dezember, richtig Weihnachtsstimmung in die Bude bringen – genauer gesagt: in die Stadthalle. Mit von der Partie werden die Solisten Frauke El Meshai, Doris Bäumer, Oliver Winkelmann und Andreas Jelonnek sein. Hesse gewährt einen Einblick ins Programm: „Eine Mischung aus englischsprachigen Weihnachtsliedern, die eher popular-musikalisch sind.“ Bei Songs wie dem titelgebenden „Santa Claus is coming to town“, „All I want for Christmas“ von Maria Carey und „White Christmas“ sowie „It´s beginnig to look a lot like Christmas“ dürfte so mancher Fuß im Takt mitwippen und Vorfreude auf das Fest aufkommen.
Eine Änderung zu früheren Santa-Claus-Konzerten wird es geben. Hilgers: „Wir haben die Veranstaltung als Matinee geplant.“ Sie beginnt um 11.30 Uhr. „Wir dürfen nur maximal 247 Plätze statt der möglichen 700 besetzen“, erklärt Hilgers. Grund: der vorgeschriebene Abstand zwischen den Stühlen, die im Schachbrettmuster angeordnet sind. Das bedeutet: Wer eine Karte ergattern möchte, muss sich sputen. Ein Ticket in die Weihnachtswelt der Melodien kostet sieben Euro, ermäßigt fünf Euro. Billetts sind ab sofort ausschließlich an der Stadthallen-Kasse zu bekommen.
Freien Eintritt gibt’s am 10. Dezember ab 18 Uhr beim „Offenen Weihnachtssingen“. „Wir gehen nicht wie sonst in die Gesamtschule, sondern bleiben bei uns am Bernskamp“, sagt Hilgers, „das Singen ist als Außenveranstaltung konzeptioniert.“ Es gelten die AHA-Regeln.
Weiteres Mitwirken
Die städtische Musikschule bringt nicht nur eigene Konzerte und Formate auf die Bühnen in Gladbeck, sondern ist bei vielerlei Anlässen zu hören. Da wäre beispielsweise die Gedenkstunde zur Reichspogromnacht am 9. November (15.30 Uhr) in Wittringen.„Zu den Veranstaltungen, an denen wir beteiligt sind, gehört auch die Begleitung mehrerer Martinszüge“, berichtet Musikschulleiter Rolf Hilgers. Die Einrichtung übernimmt zudem den musikalischen Part beim Volkstrauertag am Sonntag, 14. November (11 Uhr), in Wittringen und die Eröffnung des Zimtsternfestes am Freitag, 26. November (18.30 Uhr), am Europaplatz.
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Der Haupteingang des Günther-Waleczek-Hauses wird stimmungsvoll illuminiert, unter anderem mit Lichterbögen in den Fenstern. Blechbläser werden draußen nach dem Eröffnungsstück am Haupteingang das erste Lied begleiten. Es folgt eine Runde um das Gebäude mit vier Stationen. Aus geöffneten Fenstern dringen die Werke nach draußen in die Ohren der Gäste. Und diese dürfen gerne in die Lieder einsteigen. Texte sind per Smartphone oder Zettel verfügbar. „Die Chorsängerinnen der Musikschule werden die Besucher wieder kräftig unterstützen“, versprechen Hilgers und Hesse. Es sollen pro Lied maximal drei Strophen erschallen, denn die Veranstaltung ist begrenzt auf 45 Minuten. Der Musikschul-Förderverein „ermöglicht eine Bewirtung“.
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Besinnliche Weihnachtsweisen mit großem Aufgebot stehen für den 19. Dezember auf der Agenda. Blockflöten- und Blechbläser-Ensembles, Kammerorchester und -chor sowie diverse Solisten interpretieren ab 18 Uhr in St. Lamberti Werke der klassischen Literatur. So spielen Friederike Spangenberg, Kantorin der Propsteipfarrei, und ihr Kollege Michael Oddei einen Satz aus Johann Sebastian Bachs Konzert für zwei Cembali. Der Eintritt kostet zwei Euro. Karten gibt es nur an der Abendkasse.
Etwa 25 Mitglieder des großen Blasorchesters werden am 23. Dezember weithin zu hören sein, wenn sie – wieder live – vom Sparkassenturm aus traditionelle Weihnachtslieder in den Äther schicken. Premiere feierte dieses Freiluft-Konzert im Jahre 1981. Hilgers: „Mehrere tausend Besucher kommen zum Turmblasen.“