Gladbeck. Schulleiter sprechen von einem überraschenden Ergebnis zum Schulstart nach den Herbstferien in Gladbeck. Das ist das Ergebnis der Coronatests.

Der Schul- und Kitastart nach den Herbstferien ist bezogen auf die Corona-Pandemie insgesamt relativ ruhig in Gladbeck angelaufen. Dies überrascht Schulleiter. Gleichwohl werden Positivfälle gemeldet, da sich die landesweit steigenden Coronazahlen auch in Neuinfektionen bei Gladbecker Kindern und Jugendlichen niederschlagen. Dies sorgt im Besonderen an betroffenen Grundschulen in Sachen Coronatests für einen deutlichen Mehraufwand.

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Denn laut Vorgabe des Schulministeriums mussten ja alle Schülerinnen und Schüler zum Unterrichtsbeginn am Montag getestet werden, die keinen aktuellen Corona-Negativnachweis hatten, die nicht geimpft oder genesen sind. An den Grundschulen in der Form eines Pooltestes, wobei die Abstriche von bis zu 24 Kindern zunächst im Block untersucht werden. „Bei uns waren zwei Pools positiv“, berichtet Anne Frieß, Rektorin der Regenbogenschule im Stadtosten.

Mehraufwand für die Klassenleitung bei positivem Pooltest

Beim Pooltest in einer Grundschulklasse stecken bis zu 24 Kinder gemeinsam ihre Teststäbchen in einen Sammelbehälter, der per Kurier zur Laboruntersuchung gebracht wird.
Beim Pooltest in einer Grundschulklasse stecken bis zu 24 Kinder gemeinsam ihre Teststäbchen in einen Sammelbehälter, der per Kurier zur Laboruntersuchung gebracht wird. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Dies bedeutet, dass alle Kinder des Pools einzeln nachgetestet (daheim oder in der Schule) werden müssen. Mehrarbeit für die Klassenlehrerinnen und -lehrer des betroffenen Pools, da alle Eltern benachrichtigt werden müssen. Um spätestens bis zum Eintreffen des Laborkuriers am Folgemorgen alle Einzeltests vorliegen zu haben.

Am Dienstagmorgen hätten alle Eltern die Einzeltests der betroffenen Kinder abgegeben, die ja als Vorteil schon wüssten, wie der Ablauf sei. „Jetzt warten wir auf das Ergebnis“, so Anne Frieß. Das habe ja auch nicht mehr so gravierende Auswirkungen auf den Präsenzunterricht, da nur für das betroffene Kind und gegebenenfalls direkte Sitznachbarn Quarantänen verhängt würden. Ähnlich sieht es an der Südparkschule im Stadtsüden aus. In drei Klassen hatten die Pooltest dort ein positives Ergebnis gebracht. An der Lambertischule in der Stadtmitte freut sich Rektorin Cäcilia Nagel, „dass alle Pooltests negativ sind“. Auch das Kollegium sei von keiner Coronaerkrankung betroffen.

Drei positive Coronatests am Riesener-Gymnasium

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Anders ist das am Riesener-Gymnasium in der Stadtmitte. „Zwei Kollegen, die selbst voll geimpft sind, haben sich vor Schulbeginn abgemeldet, da ihre Kinder positiv getestet wurden“, so Direktorin Verena Wintjes auf Nachfrage. Zudem hätten Eltern eine Handvoll Schulkinder bereits in der Vorwoche abgemeldet, weil diese „starke Erkältungssymptome, oder einen positiven Coronatest hatten“. Bei den Coronatests in den Klassen am Montag seien zudem, „drei Personen mit positivem Ergebnis rausgefiltert worden, die nun zum Arzt gehen müssen, um sich weiter untersuchen zu lassen“.

Maskenpflicht schafft Sicherheit

Die Entscheidung der Landesregierung, nach den Herbstferien die Maskenpflicht auch auf den Plätzen im Unterrichtsraum beizubehalten, begrüßen alle befragten Schulleiter in Gladbeck. Dies schaffe Sicherheit und beruhige auch besorgte Eltern, die eine Infektion ihrer Kinder befürchteten.

Da viele minderjährige Schulkinder noch ungeimpft seien, plädieren Rektorinnen und Rektoren auch dafür, die weitere Corona-Infektionslage in Sachen Lockerung der Maskenpflicht abzuwarten. Die Landesregierung will darüber mit Ablauf dieser Woche entscheiden.

Von einem überraschenden Ergebnis spricht Hauptschulrektor Peter Washausen. Denn die Testungen an der Erich-Fried-Schule hätten, „kein einziges positives Ergebnis ergeben“. Damit habe er aufgrund der steigenden Infektionszahlen nicht gerechnet. Positiv überrascht zeigt sich ebenso André Luciga, Direktor der Anne-Frank-Realschule, „alle Tests am Montag waren negativ“. Ob Schüler in Hochrisikoländern im Urlaub gewesen sind, sei nicht nachgehakt worden.

Sechs positive Pooltests an Gladbecker Grundschulen

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Die insgesamt ruhige Lage bestätigt Lena Heimers, Pressesprecherin der Kreisverwaltung in Recklinghausen: Nach ersten Rückmeldungen aus Gladbeck seien dem Gesundheitsamt des Kreises Recklinghausen „sechs positive Pooltests an Grundschulen und vier positive Schnelltests an weiterführenden Schulen bekannt“.

Entspannt ist die Lage auch an den Kindergärten. „Wir haben bislang kein positives Testergebnis“, so die Leiterin der Falkennest-Superhelden-Kita an der Uhlandstraße, Yvonne Müller. Anders sehe es bei den Erkältungskrankheiten aus. Das spiegelt auch Gebietsleiterin Barbara Wagner für die acht katholischen Kitas in Gladbeck wieder. Nicht nur Kinder, auch das Personal sei von der Erkältungswelle betroffen, „so dass in den Herbstferien an zwei Einrichtungen die Betreuungszeiten heruntergefahren werden mussten“. Eingeschränkter Betrieb gelte erkältungsbedingt teils auch für die städtischen Kitas, so Stadt-Pressesprecher David Hennig. Wie an den katholischen Kitas, sei aktuell aber „kein Coronafall aus den Einrichtungen gemeldet worden“. Dies sagt auch Geschäftsführerin Tanja Krakau für die Kitas in Trägerschaft der evangelischen Kirche in Gladbeck, „wir hoffen, dass es so bleibt“.