Recklinghausen/Gladbeck. Auch Bürger aus Gladbeck sind zum Mitmachen aufgefordert. In Recklinghausen findet am 24. September ein Klimastreik statt. Das ist genau geplant.
Beim Thema Klimaschutz ist sich Paula Becker sicher: „Es geht jetzt um die Wurst – darum, das Leben auf diesem Planeten zu erhalten.“ Und so hofft die Initiatorin von „Fridays for Future Recklinghausen“, dass viele Menschen aus allen Städten im Kreis, natürlich auch aus Gladbeck, am 24. September in Recklinghausen gemeinsam auf die Straße gehen – zum Klimastreik.
„Fridays for Future“ hat zum globalen Klimastreik aufgerufen
Die kreisweite Veranstaltung ist eine von vielen Demonstrationen an diesem Tag. „Fridays for Future“ hat zum globalen Klimastreik aufgerufen. „Alle fürs Klima“ heißt das Motto des Tages. „Wir wollen alle mit ins Boot nehmen, denn es geht um die Zukunft – von uns allen. Hier dürfen nicht Generationen gegeneinander ausgespielt werden, sondern wir müssen gemeinsam etwas bewegen“, betont Philipp van Sprang von „Fridays for Future Recklinghausen“.
Sein Mitstreiter Tobias Alshuth bestätigt: „Wir wollen zeigen, dass alle für einen besseren Klimaschutz sind.“ So haben sich zum Beispiel viele verschiedene Gruppen zum „Aufbruchsklima-Vest“ zusammengeschlossen, das Bündnis erklärt sich mit „Fridays for Future“ solidarisch. „Es ist gut, dass zum Beispiel die ,Parents for Future‘ und die ,Grandparents for Future‘ im Kreis Recklinghausen die Veranstaltung unterstützen“, betont Philipp van Sprang.
Der Klimastreik am 24. September startet an zwei Orten
Am 24. September startet der Recklinghäuser Klimastreik um 14 Uhr an zwei Orten: Einerseits beginnt eine Fahrraddemo am Ruhrfestspielhaus, andererseits eine Laufdemo am Europaplatz am Hauptbahnhof Recklinghausen. Innenstadt und Wall stehen auf der Route. Beide Gruppen treffen sich um 16 Uhr am Rathausplatz zur gemeinsamen Kundgebung mit Redebeiträgen, Infoständen, Musik.
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Zwei Tage vor der Bundestagswahl findet der Klimastreik statt – für Philipp van Sprang ein guter Zeitpunkt: „Das ist noch einmal direkt vor der Wahl ein Signal, dass der Klimaschutz höchste Priorität besitzt. Die Wahl ist entscheidend: Es geht darum, die richtigen Weichen für die nächsten Jahrzehnte zu stellen. Wir brauchen in Deutschland die Einsicht, dass drastische Einsparungen notwendig sind. Wir können nicht mehr so weiterwurschteln“, sagt der 16-jährige Schüler mit Blick auf die aktuellen Emissionen. „Es geht bei unserem Protest nicht um Panikmache, sondern um Prioritäten, die man setzen muss. Und der Klimaschutz besitzt die Priorität eins. Da müssen alle Parteien noch aufsatteln“, ergänzt Stefan Kuster von „Parents for Future“.
Einzelne Maßnahmen reichen nicht mehr aus
Der 16-jährige Tobias Alshuth ist der Ansicht, dass einzelne Maßnahmen nicht mehr ausreichen: „Hier muss man tiefer ansetzen. Ein systemischer Wandel ist notwendig – der nicht auf Wachstum und Ausbeutung setzt.“ In diesem Zusammenhang erinnert Paula Becker an das Thema der fehlenden Klimagerechtigkeit: „Die reichen Länder sind für einen Großteil des CO2-Ausstoßes verantwortlich, und die Ärmsten leiden am stärksten darunter, zum Beispiel durch Überschwemmungen, obwohl sie am wenigsten mit der Klimaerwärmung zu tun haben.“
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Auch Stefan Kuster betont, dass nicht nur die Jungend gefordert sei, sondern auch die Älteren dabei sein sollten. „Ich bin Vater von zwei Kindern. Wenn mich später einmal meine Enkel fragen: ,Was hast du 2021 gegen den drohenden Klimakollaps gemacht?‘, dann will ich sagen können: ,Ich war auf der Straße, habe protestiert‘“, sagt der 51-Jährige. Und er fügt hinzu: „Meine Generation war oft zu leise in der Vergangenheit. Ich finde es supertoll, dass die Jugendlichen hier eine weltweite Bewegung geschaffen haben.“ Für Philipp van Sprang wird sich das auch nicht ändern: „Wir zeigen auf der Demo, dass wir präsent sind, und wir werden mit unserem Protest weitermachen.“