Gladbeck. Sechs junge Obstbäume an Gladbecker Baumpaten verteilt, Tausend sollen folgen. Das Projekt Klimabäume wurde mit der Bürgermeisterin gestartet.

Bernhard Brümmer ist der erste Baumpate, der sich am Samstagmorgen seinen „Klimabaum“, einen jungen Obstbaum, aussuchen durfte. Gegen halb 11 Uhr radelte er mit seinem Lastenfahrrad auf dem Rathausvorplatz vor, wo schon Bürgermeisterin Bettina Weist und Nina Frense, Beigeordnete für Umwelt beim Regionalverband Ruhr (RVR) auf die Baumpaten warteten. Sechs Bewerberinnen und Bewerber hatten die Zusage für einen Klimabaum bekommen. Mit dem Satz „Du hast das Grundstück, wir haben den Baum“, hatte der RVR für die Aktion geworben.

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Brümmer erfuhr im Radio von dem Gemeinschaftsprojekt „Klimabäume“ des RVR, der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ und der Emschergenossenschaft. Danach habe er gleich seine Kurzbewerbung als Baumpate abgeschickt. Einen Tag später hatte er bereits die Zusage darüber, dass er sich am Samstag einen Obstbaum vor dem Rathaus abholen kann. „Den Baum pflanzen wir heute noch ein, wir haben schon eine Stelle im Garten vorbereitet“, so Brümmer. Auch passende Erde und Stämme zum Stabilisieren stünden schon in seinem Garten in Brauck bereit.

Drei verschiedene Apfelsorten stehen für den Paten zur Auswahl

Als erster Baumpate sucht er sich zielstrebig einen der sechs wartenden Bäume aus. Drei verschiedene Apfelsorten stehen zur Auswahl, Brümmer entscheidet sich für die besonders früh reifende Sorte „Weißer Klar“. „Das passt sehr gut, weil in der Nachbarschaft ein Bienenvolk wohnt“, freut sich Brümmer über seinen neuen Baum. Die Bienen würden den süßen Geruch von Apfelblüten mögen. Außerdem könnten Obstbäume nur durch die Befruchtung durch Insekten Früchte tragen.

Bürgermeisterin Bettina weist unterstützte gerne die umweltfreundliche Verteilaktion. „Das passt zur Stadt des Appeltatenfests“, sagte die Bürgermeistern schmunzelnd. Insgesamt fanden an diesem Tag 100 Apfel-, Birnen, Kirsch- und Pflaumenbäume im Ruhrgebiet eine neue Bleibe. Vergeben wurden die Bäume in 16 Städten in der Emscher-Lippe-Region und am Niederrhein, neben Gladbeck zum Beispiel in Bergkamen, Hattingen, Ennepetal und Neukirchen-Vluyn. „Gerade in den kleineren Kommunen gibt es eine Menge toller Initiativen zum Naturschutz“, berichtet Nina Frense vom RVR, „Klimaschutz fängt aber schon im Garten an. Denn gegen Hitzeinseln in den Städten trägt jeder Baum bei!“

Die Bürgermeisterin unterstützt die Klimaschutz-Aktion

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Bürgermeisterin Bettina Weist begrüßte die Bewerbungen der Baumpatinnen und -paten: „Klimaschutz ist und bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe und ich finde das ist eine ganz tolle Aktion. Die Klimabäume passen auch wunderbar in das Gesamtkonzept Gladbeck goes Green.“ Das Programm „Gladbeck goes Green“, wurde Anfang März beschlossen und soll sowohl private Gärten als auch städtische Flächen grüner machen. So sollen Hitzeinseln aufgebrochen und mehr Lebensraum für Insekten erhalten werden.

Offensive Grüne Infrastruktur 2030

Die Aktion Klimabäume ist Teil der Initiative „Offensive Grüne Infrastruktur 2030“, einem Leitprojekt vom Regionalverband Ruhr und wurde in Kooperation mit der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ geplant.Der RVR will das Ruhrgebiet zur „grünsten Industrieregion Europas“ machen. Dafür sollen Grün- und Wasserflächen gefördert werden. Die Klimabäume sind eine Möglichkeit der Bürgerbeteiligung, um dieses Ziel zu erreichen.

Silvia Ulbrich und Tochter Enya haben bereits einen sehr grünen Garten, der auch ein Bienenvolk beheimatet. Die beiden hatten sich ebenfalls als Baumpatinnen beworben und eine Zusage bekommen. „Wir haben ein relativ großes Grundstück und uns dazu entschieden, es sinnvoll zu nutzen“, begründet Mutter Silvia die Bewerbung um den Klimabaum. „Wir wollten einen Nutzgarten, keinen Ziergarten. Wir können dadurch Obst und Gemüse ernten und die Insekten haben einen Lebensraum.“ Die 21-jährige Enya Ulbrich ergänzt: „Es ist cool, wenn man sein eigenes Essen aus dem Garten holen kann. Es ist viel Arbeit, aber es macht auch Spaß.“

Weitere Baumpaten können sich online anmelden

Die Ausgabe der 100 Klimabäume war der Auftakt der Klimabäume-Aktion. 10.000 Obstbäume will die Initiative insgesamt vergeben, im Oktober sollen die restlichen Bäume einen Paten oder eine Patin finden. Die Anmeldung ist ab September online auf klimabaeume.ruhr möglich. Der genaue Anmeldestart wird in einem Newsletter verkündet.