Gladbeck. Die Albert-Schweitzer-Kita in Gladbeck wird es nicht mehr lange geben. Die evangelische Kirche als Trägerin hat nun ein Schließungsdatum genannt.
Gerüchte um die Schließung der Albert-Schweitzer-Kita in Gladbeck-Schultendorf haben zuletzt einige Irritationen in der Stadt hervorgerufen. Am Dienstagabend hat die evangelische Kirche als Trägerin der Einrichtung die Eltern nun über die Pläne informiert. Auch ein Schließungsdatum ist jetzt bekannt.
„Zum 31. Juli 2024 wird die Kita geschlossen. Das ist der Beschluss des Presbyteriums“, so Wilfried Allkemper, Geschäftsführer der evangelischen Kirche, auf Anfrage. Das Gebäude entspreche nicht mehr den heutigen Qualitätsstandards. 35 Jungen und Mädchen besuchen die Kita. Ein An- oder Umbau lohne sich nicht, so Allkemper. Das Schließungsdatum 2024 sei bewusst gewählt. So könnten alle Kinder, die mit Beginn dieses Kita-Jahres die Einrichtung besuchen, bis zum Ende ihrer Kindergarten-Zeit dort bleiben. Eltern, die ihren Nachwuchs zum nächsten Jahr dort anmeldeten, wüssten über die Schließungspläne Bescheid, bekämen dann aber eine Garantie, bis zum Schulstart des Kindes in einer anderen Kita der evangelischen Kirche unterzukommen.
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Die evangelische Kirche sucht nun nach einem Investor
„Wir suchen nach einem Investor, der die Immobilie haben möchte“, sagt Allkemper. Ob dieser das Haus, in dem auch Wohnungen untergebracht sind, dann abreiße und etwa ein Altenheim oder Eigentumswohnungen baue, sei offen. Die evangelische Kirche vergibt das Grundstück in Erbpacht. „Das ist Vorgabe der Landeskirche“, erklärt Allkemper.
Von den Eltern sei bei der Infoveranstaltung die fehlende Kommunikation der Kirche bemängelt worden. „Jeder, der eine Immobilie hat, macht Pläne. Aber ein Plan ist ein Plan und kein Beschluss“, so Allkemper. Auf Drängen der Eltern sei nun ein Datum zur Schließung der Kita festgelegt worden. Dass der Beschluss zur Schließung generell nicht auf Gegenliebe der Eltern gestoßen sei, liege in der Natur der Sache, so der Geschäftsführer der evangelischen Kirche.
Vater möchte kommenden Jugendhilfeausschuss abwarten
„Begeistert sind wir alle nicht“, sagt auch Simon Asser. Der Vater setzt sich seit einiger Zeit für den Erhalt der Kita ein, hat außerdem eine Online-Petition gestartet. Fast 500 Unterschriften habe er nun beisammen. Wie er weiter damit umgeht, wolle er nach dem Jugendhilfeausschuss am kommenden Dienstag entscheiden, der sich ebenfalls noch mit der Schließung auseinandersetzen wird. Von den 35 Elternpaaren der Einrichtung seien nur zehn bei der Versammlung gewesen, bedauert Asser. Er hatte unter anderem vorgeschlagen, dass eine Erweiterung doch auch durch den Anbau von Containern möglich wäre. „Aber das wollten Stadt und Kirche nicht.“
Auch Sozialdezernent Rainer Weichelt war bei der Elternversammlung am Dienstagabend dabei. Die Stadt Gladbeck wolle bei der künftigen Planung schauen, ob im Umfeld der 2024 geschlossenen Kita eine neue Einrichtung entstehen könne.