Gladbeck. Der Umbau der Gladbecker Christuskirche beeindruckt mit raffinierter Innenarchitektur. Auf diese Neuheiten kann sich die Gemeinde freuen.

Klar, von außen ist auch zu sehen, dass der Umbau der evangelischen Christuskirche in der Gladbecker Stadtmitte voranschreitet. Nicht nur die Front mit Turm, die gesamte Fassade des Gotteshauses strahlt jetzt neu gestrichen weit sichtbar in hellem Weiß.

Neue, bodentiefe Fenster und Türen sind in die dafür aufgeschnittenen Wände der Seitenschiffe eingesetzt worden, und Pflaster für Außenterrassen sind verlegt. Ansonsten sieht die Kirchenhülle des gut Zwei-Millionen-Euro-Projekts aber aus wie gewohnt. Grund: Die eigentliche Transformation hat sich im Inneren des Sakralbaus vollzogen. Ein gewaltiger Umbruch vom reinen Gotteshaus hin zum kombinierten Gemeindezentrum. Pfarrerin Stefanie Erling erlaubte der WAZ erste Einblicke in den bereits mit exklusiver Innenarchitektur weit vorangeschrittenen Ausbau, der ein Alleinstellungsmerkmal in der Kirchenregion darstellen wird.

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Die Eröffnungsfeier ist für den Herbst geplant

Schlichtweiß ist der Vorraum hinter dem Hauptportal gehalten, der die Kirchbesucher empfängt. Hier fällt schnell der alte Grundstein mit Jahreszahl 1909 ins Auge, der vom zuvor unscheinbaren Platz im Chorraum an eine präsentere Stelle versetzt wurde. „Darüber werden noch Schautafeln angebracht, die die Geschichte der Kirche widerspiegeln sollen“, erklärt Pfarrerin Erling. Offiziell mit einem Gottesdienst eröffnet wurde Gladbecks ev. Hauptkirche dann am 30. März 1911. Die Eröffnungsfeier der „neuen“ Christuskirche ist jetzt für den Herbst dieses Jahres geplant, also 110 Jahre nach der ersten „Taufe“.

Eigentlich wollten die Verantwortlichen nach dem Umbaustart im zweiten Quartal 2020 schon diesen Sommer fertig sein, aufgrund der Coronapandemie, Terminverschiebungen und Materialengpässe wird es aber jetzt etwas später; „dafür liegen wir aber eigentlich noch sehr gut im Zeitplan“, sagt die Pfarrerin.

Ein warmbraunes Geflecht schwebt luftig über den Köpfen der Gläubigen

Blick von der Postallee auf die Christuskirche, die mit neuem Anstrich jetzt auch im hinteren Fassadenbereich weiß erstrahlt. Über die seitliche Zufahr geht es zu 20 Pkw-Stellplätzen, die gerade angelegt werden.
Blick von der Postallee auf die Christuskirche, die mit neuem Anstrich jetzt auch im hinteren Fassadenbereich weiß erstrahlt. Über die seitliche Zufahr geht es zu 20 Pkw-Stellplätzen, die gerade angelegt werden. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Mit sichtlicher Freude präsentiert sie das neue Hauptschiff der Kirche. Ein beeindruckender im Sinne des Wortes aufsehenerregender Anblick eröffnet sich. Die in der Höhe ins Auge fallende gigantische rechteckige gitterartige Haube vermittelt einen luftig leichten Eindruck; als ob ein zartes, warmbraunfarbenes Holzgeflecht künftig über den Köpfen der Gläubigen schwebt – mit sichtbar eingewobenem Kreuz in der Chorfront. Sie umfasst den oberen Sakralraum, der als raffinierte quaderförmige Raum-in-Raum-Konstruktion im Kirchenschiff geplant wurde. Die unteren, beweglichen blickdichten Wände dieses zehn Meter hohen Herzstückes des Glaubens fehlen noch. Sind sie geschlossen, haben auf einer Fläche von 137 Quadratmetern 120 Gläubige gemäß der geplanten Bestuhlung Platz. Werden sie zum Raum vor den Seitenschiffen geöffnet, können mehr Besucher an Veranstaltungen oder Großgottesdiensten (z.B. Weihnachten) teilnehmen.

Dank an die katholische Gemeinde

Pfarrerin Stefanie Erling dankt noch einmal ausdrücklich der katholischen Gemeinde St. Lamberti für die Unterstützung während der Umbauphase der Christuskirche. Gottesdienste waren und sind in der zur Verfügung gestellten St.-Johanneskirche an der Bülser Straße möglich.

Die Christuskirche wird nach Abriss des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses künftig zum Gemeindezentrum.

Mit der multifunktionalen Nutzung kehrt sie quasi auch zu ihren Wurzeln zurück, da die Kirche einst als Gemeindezentrum mit Sakralbau und Nebenräumen errichtet worden ist.

Einige vertraute Gegenstände der „alten“ Christuskirche werden sich im neuen Sakralraum wiederfinden. Die aufwändig gestalteten Paramente zum Beispiel, die am Altar und an der Kanzel hingen, sind ebenso eingelagert wie die Kerzenleuchter vom Altar und vier kleine Kirchenbänke mit Schnitzereien, die auch in Zukunft einen Platz in dem dann bestuhlten Sakralraum finden sollen.

Apropos Seitenschiffe. Diese sind jetzt als eigene Einheiten mit großen Fensterfassaden und aufschiebbaren Türen abgeteilt worden. Entstanden sind somit unterschiedlich große, einladende Räume mit rund vier Metern Deckenhöhe, die für die Gemeindearbeit bis zu 20 oder 40 Personen Platz bieten (Frauenhilfe, Kindergruppen etc.). Im westlichen Seitenschiff wird das Gemeindecafé untergebracht, mit großen Türen, die zur Terrasse geöffnet werden können. Im hinteren Anbau der Christuskirche, der großteils von der einstigen Kita genutzt wurde, werden die Räume (neben Funktionsräumen für Pfarrer und Gottesdienst) als Proberaum für Chor und Band sowie für die Jugendarbeit mit Teeküche und Außenterrasse verwendet.

Die Kirche ist jetzt mit Aufzuganlage barrierefrei umgebaut worden

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Das komplette Untergeschoss ist barrierefrei mit Fußbodenheizung auf einer Ebene angelegt. Die oberen Räume lassen sich über eine Aufzuganlage erreichen, die hinter der großen Betonwand des Altarbereichs (kann als Projektionsfläche dienen) verborgen liegt, ebenso die Sanitärräume. Der Fahrstuhl öffnet sich im Obergeschoss zur umlaufenden Galerie, die tiefe Einblicke durch die Sakralhaube ermöglicht, die sich erst aus der Nähe als stabiles Eisenkonstrukt offenbart. Von hier können auch die weiteren Gruppenräume erreicht werden, die durch Zwischenböden in den Seitenschiffen entstanden sind. Auch die neu gestaltete Orgelempore ist so (oder über die alten Treppenaufgängen) zu erreichen. Die hier gestaffelte Tribüne bietet bis zu 25 Sängern Platz.

Die große Orgel, die tönende Stimme der Christuskirche, ist indes aktuell verstummt. Grund: Alle Orgelpfeifen sind entnommen worden und werden in der temporären Werkstatt im oberen westlichen Seitenschiff gereinigt und aufbereitet. Ein Riesenpuzzle, noch ist unklar, ob alles bis zum anvisierten Eröffnungstermin im Herbst wieder fertig wird. „Dann könnten wir so lange auch auf unsere kleine, mobile Orgel ausweichen“, so Stefanie Erling.

Umbau der Christuskirche schreitet voran

Rundgang mit Pfarrerin Stefanie Erling über die Baustelle der evangelischen Christuskirche an der Humboldtstraße.
Rundgang mit Pfarrerin Stefanie Erling über die Baustelle der evangelischen Christuskirche an der Humboldtstraße.
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