Gladbeck. In Gladbeck soll eine Kita geschlossen werden. Ein Vater kämpft für den Erhalt. Jetzt will die Kirche als Träger der Einrichtung informieren.

Simon Asser gibt nicht auf. Der Vater zweier Kinder kämpft für den Erhalt der Albert-Schweitzer-Kita in Gladbeck-Schultendorf. Denn: Die evangelische Kirche möchte die Einrichtung schließen.

Aktuell verteilt Simon Asser Flyer, am Dienstagvormittag direkt vor der Kita. Damit möchte er weitere Eltern sensibilisieren. Eine Kita in Zeiten des Platzmangels zu schließen, hält Asser für unverantwortlich. In Zweckel und Schultendorf hat er Flyer bereits in der Nachbarschaft in den Briefkästen verteilt. Unterstützung bekommt der Gladbecker auch vom Bürgerforum Gladbeck. Ansonsten ist er eher Einzelkämpfer. „Andere Eltern haben sich bisher wohl nicht getraut, mitzumachen.“ Viele Mütter und Väter seien dennoch fassungslos über die Schließungspläne. Simon Assers Tochter besucht aktuell die Kita in Schultendorf, auch seinen Sohn hätte er bald gerne dorthin geschickt.

Presbyterium tagt am Donnerstag, anschließend werden die Eltern informiert

Ein genaues Datum der Schließung steht noch aus, außerdem noch der Beschluss des Presbyteriums. Das tagt in dieser Woche, am Donnerstag, bestätigt Wilfried Allkemper, Geschäftsführer der evangelischen Kirche, die Träger der Einrichtung an der Woorthstraße ist. Bei der Sitzung werde auch die Kita Thema sein, und ein Beschluss gefasst, wie es weitergehen soll, so Allkemper.

Die evangelischen Kirche möchte die Albert-Schweitzer-Kita an der Woorthstraße in Gladbeck-Schultendorf über kurz oder lang schließen.
Die evangelischen Kirche möchte die Albert-Schweitzer-Kita an der Woorthstraße in Gladbeck-Schultendorf über kurz oder lang schließen. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Anschließend wolle die evangelische Kirche die Eltern informieren. „Wir haben uns ganz bewusst dazu entschieden, als erstes exklusiv die Eltern zu informieren.“ Alle Eltern sind daher für Dienstag, 24. August, ab 18 Uhr in die St.-Stephani-Kirche an der Söllerstraße eingeladen. „Wir informieren vis-a-vis und stehen selbstverständlich auch für Fragen zur Verfügung.“ Allkemper betont, dass es „keine Nacht- und Nebelaktion“ geben werde.

Auch der Jugendhilfeausschuss spricht in seiner nächsten Sitzung über das Thema

Den Termin am kommenden Dienstag möchte Simon Asser nun abwarten. „Ich schaue, was dabei herauskommt.“ Auch im Jugendhilfeausschuss im September steht das Thema auf der Tagesordnung.

Danach möchte Simon Asser auf jeden Fall seine Petition einreichen, die er bereits vor einigen Wochen online gestartet hat und für die er auch bei der Flyer-Verteil-Aktion am Dienstag vor der Kita um weitere Unterschriften werben wollte. Ein QR-Code auf dem Flyer führt direkt zur Petition. Bisher sind um die 260 Unterstützer dabei zusammengekommen. Simon Asser: „Als Ziel hatte ich mir eigentlich 1000 gesetzt. Ich hoffe, ich komme bis dahin noch in die Größenordnung.“