Gladbeck. Wegen Corona fiel das Appeltatenfest in Gladbeck 2020 aus. Diesmal soll’s über die Bühne gehen. Aber ganz anders als sonst. Das ist geplant.
Wegen der Corona-Krise fiel das Appeltatenfest 2020 ins Wasser. Das hatte es in all den Jahren – Premiere feierte es 1989 – nicht gegeben. Aber jetzt! Spiel und Spaß, Gaumenfreuden und Ohrenschmaus im Zeichen des Apfels sind am ersten September-Wochenende in Gladbeck wieder da. Wenn auch ganz anders als in der Vergangenheit.
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Das Appeltatenfest soll mit vielen kleinen Aktionen über die Bühne gehen. Bürgermeisterin Bettina Weist betont: „Wir haben uns viele Gedanken gemacht, wie wir die Sicherheit gewährleisten können.“ Die Antwort: mit den drei „gs“ (geimpft, gesundet, getestet), Anmeldungen für die einzelnen Beiträge, Kontrollen und entzerrten „Schauplätzen“.
Das Publikum darf sich auf ein Füllhorn an Attraktionen freuen
Allerdings wird auch manches auf der Strecke bleiben, das Appeltatenfest-Tradition ist. Apfel-Olympiade? Gestrichen. Folglich auch die Proklamation einer neuen Majestät. In Ermangelung des Wettbewerbs wird die „Königin 3.0“ regieren. Weist kündigt an: „Melis Bilici hat sich bereit erklärt, ein weiteres Mal Appeltaten-Majestät zu sein.“ Was ebenfalls der Corona-Krise zum Opfer fällt: Besuche der Delegationen aus Gladbecks Partnerstädten.
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Doch das Publikum darf sich trotzdem auf ein Füllhorn von Attraktionen freuen. Anke Nienhaus, städtische Kulturorganisatorin, sagt: „Unabhängig von Inzidenzen können wir Veranstaltungen durchführen, die ganz, ganz anders als sonst sind, aber Charme haben.“
Die erste Neuerung: das Open-Air-Kino ist Teil des Programms. Es bildet am Freitag, 3. September, den Auftakt. Diesmal hocken sich die Gäste nicht auf dem Jovyplatz nieder, sondern nehmen auf Stühlen vor dem Rathaus Platz, wie bei allen Bühnenveranstaltungen. Der Besuch ist kostenlos, doch diesmal gibt es eine Platzvergabe. Also: Anmeldung nicht vergessen! „Es ist gerne gesehen, wenn die Besucher Essen und Trinken mitbringen“, sagt Verwaltungssprecherin Christiane Schmidt. So kommt vielleicht ein bisschen Picknick-Atmosphäre auf. Einlass ist ab 21 Uhr, die Vorführung startet bei Einbruch der Dunkelheit. „Wir sind dankbar, dass uns wieder die Volksbank unterstützt.“ Der Film dürfte so ziemlich der einzige Programmpunkt sein, der nichts mit Äpfeln zu tun hart: „Bohemian Rhapsody“.
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Ansonsten dreht sich alles um die „Schneewittchen-Frucht“. Beispielsweise am Samstag ab 10 Uhr eine Planwagenfahrt mit der Marschrichtung „Durch Feld und Wiese zu den Äpfeln unserer Region“. Start ist um 9.45 Uhr an der Apfelwiese an der Friedrichstraße / Ecke Goethestraße. Die Zahl ist auf 20 Fahrgäste begrenzt. Hofläden, Streuobstwiesen und so manches Schmankerl stellt Nienhaus in Aussicht. Zehn Euro pro Person kostet die Teilnahme.
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Derselbe Ausgangspunkt, 11 Uhr: Drahtesel-Fans steuern unter der Ägide von Heinrich Praß drei Landwirtschaftsbetriebe an, um Hofläden zu besuchen und knackige Infos zu sammeln. Die etwa 30 Kilometer lange Tour endet gegen 17 Uhr an der Apfelwiese. Eine kleine Pausenbewirtung, Kaffee und Kuchen sind in der Teilnahmegebühr von zehn Euro pro Person enthalten. Auch hier: Maximal 20 Leute dürfen mitradeln. Telefonischer Kontakt: 02043 / 992244.
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Märchenerzählerin Tanja W. Schreiber lässt am Samstag, 4. September, ab 10 Uhr und 11.30 Uhr auf dem Rathausplatz einen kleinen Apfel aus seinem Innenleben berichten: „Knackfrisch und voller Geheimnisse“. Die deutsch-türkische Theatergruppe „Halber Apfel“ präsentiert ab 19.30 Uhr ihr deutschsprachiges Theaterstück „Almanya, ich liebe dich!“ Im Mittelpunkt der Komödie: Geplänkel unter Nachbarn.
Anmeldung ist erforderlich
Für alle Veranstaltungen des Appeltatenfestes, beispielsweise die Beiträge auf der Bühne vor dem Rathaus, ist eine Anmeldung über das Formular unter www.gladbeck.de/appeltatenfest erforderlich. Hierbei sind die persönlichen Daten der jeweils teilnehmenden Person anzugeben.
Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist nur mit dem Nachweis eines aktuellen Tests (nicht alter als 48 Stunden) oder einer Immunisierung (Genesen / vollständig Geimpft) möglich. Der Personalausweis ist zu der Veranstaltung mitzubringen
Weist: „Wir wollen einen verkaufsoffenen Sonntag am 5. September ermöglichen, das bereiten wir gerade politisch vor. Dabei bekommen wir Rückendeckung von Politik und Kirchen. Wir hoffen, dass die Gewerkschaft mitspielt.“
Im Apfelparadies locken himmlische Genüsse für Gaumen und Ohren
In trockenen Tüchern ist hingegen das kleine Apfelparadies, das an diesem Tag von 11 bis 18 Uhr himmlischen Genuss auf Erden – genauer gesagt: auf dem Körnerplatz – verspricht. In Kooperation mit Weinhändler Martin Volmer bieten dort ausgesuchte Händlerinnen und Händler Köstlichkeiten rund um den Apfel zum Verkauf an. Etwas Gutes bewirkt das Publikum obendrein: Einnahmen fließen in die Flutopfer-Spendenaktion „Der Adler hilft“ zugunsten betroffener Weinbaubetriebe an der Ahr.
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Volmer findet: „Wir haben nicht viele Stadtfeste in Gladbeck. Und es gibt nicht viele Identifikationspunkte.“ Deswegen hält er es für richtig, Traditionen hochzuhalten. Zumal, wie Anke Nienhaus ergänzt, das Appeltatenfest Künstlern die Chance eröffnet, wieder einmal aufzutreten. Volmer deutet an, dass sich „der eine oder andere Taschenspieler oder etwas Clowneskes“ ins Publikum mischen könnte.
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Gastronomen in der Innenstadt warten gleichfalls am 5. September mit Leckereien auf. Hauptzutat, wie sollte es anders sein: Äpfel. Das Appeltatenfest endet mit einer „Doppelshow“ des Boardwalk-Theaters Köln, ab 15 Uhr und 17.30 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz. Nienhaus macht Lust auf „hochkarätige Künstler!“ „Opus Furore“, „Herr Konrad“ und „Carmen La Tanik“ gestalten das Programm.