Gladbeck. Fünf Kandidatinnen gingen ins Rennen um die Apfelkrone. Das Küken entschied den Wettkampf früh für sich. Spannung gab’s im Stechen um Platz zwei.
Sie schälte die längste Apfelspirale und stapelte die meisten Äpfel: Melis Bilici konnte nach nur zwei Disziplinen die Apfelolympiade für sich entscheiden. Die 22-Jährige ist damit die 31. Gladbecker und zugleich die jüngste Appeltatenmajestät.
„Dat Ding ist eigentlich schon gelaufen“, bemerkte Moderatorenlegende Manni Breuckmann, der durch die Olympiade führte, während der dritten Disziplin. Denn nach einer guten halben Stunde Wettkampf war klar: Melis Bilicis Punktevorsprung ist nicht mehr einzuholen.
Die neue Majestät hatte schon nach zwei Disziplinen die Nase vor
Nachdem erst Äpfel geschält und dann gestapelt wurden galt es, fünf Äpfel den richtigen Apfelsorten zuzuordnen. Die insgesamt fünf Kandidatinnen grübelten noch über der diesjährigen Überraschungsaufgabe, als schon erste Jubelrufe für Bilici aus dem Publikum hallten.
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Bis die Jury um Kulturamt-Chefin Gabriele Stegemann jedoch das endgültige Ergebnis verkünden konnte, wurde es noch einmal spannend auf der Bühne: Die Kandidatinnen Christiane Spengler und Astrid Ramona Brandt lieferten sich im Stechen um den zweiten Platz ein Kopf-an-Kopf Rennen. Im Apfelwerfen setzte sich dann aber Christiane Spengler durch und belegte damit, wie auch im Vorjahr, vor Astrid Ramona Brandt den zweiten Platz. Platz vier ging an Andrea Tysper, Heidi Schulte belegte Rang fünf.
2,74 Meter lang war die Apfelschale der Kandidatin Melis Bilici
„Ich hätte nie damit gerechnet, heute zu gewinnen. Ich bin echt überwältigt“, erklärte Bilici nach dem Wettkampf strahlend. Dabei legte sie gleich einen gelungenen Start in die Olympiade hin. „Mr. Zollstock“, Landwirt Erhard Heimann, musste gleich zweimal am Zollstock anlegen um die 2,74 Meter lange Apfelschale zu vermessen, auch für Bilici ein Rekord.
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Anerkennendes Raunen und Applaus im Publikum waren dem „Küken“ der Runde sicher. Als sie dann auch das Stapeln der Äpfel zu einer Pyramide mit 30 Äpfeln für sich entschied, konnte man ihr die Überraschung auf der Bühne ansehen.
Die Siegerin drückte sich ein paar Tränen aus den Augen
Die Studentin, die nach ihrer Ehrung ein paar Tränen verdrückte und immer wieder von zahlreichen Gratulanten umringt und geherzt wurde, dankte noch einmal Andrea Sauer, Majestät des vergangenen Jahres: Sauer hatte sie erst auf die Idee gebracht, am Wettkampf teilzunehmen. „Hoffentlich ist das auch ein Signal an die Jüngeren, sich im nächsten Jahr zu bewerben. Natürlich ist man schon ein bisschen aufgeregt, aber der Spaß steht im Vordergrund und dann kann man gar nicht verlieren“, so die 22-Jährige.
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2019 feiert Gladbeck bereits die 31. Ausgabe des Appeltatenfests. Was vor genau 30 Jahren, 1989, als kleiner Backwettbewerb begann, hat heute professionelle Wettkampf-Ausmaße auf dem Stadtfest erreicht. Alle ehemaligen Appeltatenköniginnen sammeln sich seither im Club der einstigen Majestäten, in den nun auch Andrea Sauer einzieht.
Zahlreiche Gladbecker verfolgten das Spektakel auf dem Rathausplatz
Neben den zahlreichen Bürgern, die sich zur Olympiade vor dem Rathaus versammelt hatten, begrüßte Manni Breuckmann auch Delegationen sämtlicher Gladbecker Partnerstädte, die das Stadtfest gemeinsam feiern. Sponsoren und Wegbegleiter der ersten Stunde bilden heute die Jury.
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Neben dem Kulturamt hatten auch Peter Weiß von Optik Rodewald, der der Majestät am Appeltatensonntag bei der Krönung eine Kette mit goldenem Apfel schenken wird, Vertreter der ELE, die eine Küchenmaschine an die Zweitplatzierte überreichen, und die Redaktion der WAZ den Wettbewerb genauestens beobachtet und die neue Majestät verkündet.
Buntes Treiben in der ganzen Innenstadt
Das gesamte Wochenende steht im Zeichen des Appeltatenfests. Mit dem Fassanstich durch Bürgermeister Ulrich Roland am Samstag offiziell eröffnet, lockt das Stadtfest nicht nur auf den Rathausplatz zur großen Bühne.
Auch am Marktplatz und entlang der Hoch- und Horster Straße gibt es viel zu entdecken. Neben Musik und kulinarischer Versorgung warten am Sonntag ein großer Festumzug und eine verkaufsoffene Einkaufsstraße auf die Gladbecker.