Gladbeck. Robert Gurk unterstützt den Landrat bei der Aufsicht über die Wehren im Kreis, also auch die Wehr in Gladbeck. Was ihm besonders wichtig ist.
Von Haus aus ist Robert Gurk Elektro-Ingenieur, doch inzwischen arbeitet der 57-Jährige seit Jahrzehnten im Bereich der Feuerwehr. „Ich habe mein Hobby Katastrophenschutz zum Beruf gemacht“, sagt Robert Gurk. Als junger Mann war er Zugführer beim Technischen Hilfswerk, seit 2009 ist er Kreisbrandmeister. Jetzt ist er erneut vom Kreistag Recklinghausen in seinem Amt bestätigt worden.
Für jede Stadt im Kreis Recklinghausen hat die Feuerwehr ein sogenanntes Schutzziel
Als Kreisbrandmeister unterstützt Robert Gurk den Landrat bei der Aufsicht über die Feuerwehren im Kreis Recklinghausen. Er ist also auch für die Kräfte in Gladbeck zuständig. „In den einzelnen Städten gibt es sogenannte Schutzziele: Sie legen fest, wie viele Feuerwehrleute bei einem Brand in welcher Zeit vor Ort sein müssen.“ Im Wesentlichen werden im Kreis die festgelegten Fristen eingehalten, so Gurk. Doch wenn nicht, schaut Robert Gurk zusammen mit den Städten nach den Ursachen und sucht Lösungen. Ist die Mannschaftsstärke ausreichend? Sind die Standorte der Feuerwehr-Wachen richtig? „Solche Fragen stellen sich. Und sie führen bisweilen zu Veränderungen: So wird nun in Recklinghausen-Süd eine zweite Wache gebaut“, berichtet Robert Gurk.
„Aber zusätzliche Gebäude und zusätzliches Personal bedeuten natürlich eine erhebliche finanzielle Mehrbelastung“, gibt er mit Blick auf die klammen Finanzen zu bedenken. Einsatzleitungen durch den Kreisbrandmeister sind nach Auskunft von Gurk im Kreis Recklinghausen selten. „Im Normalfall haben wir in unseren hauptamtlichen Feuerwehren genügend Führungskräfte.“ Dennoch unterstützt Gurk gerade bei Großeinsätzen die Einsatzleitung, fordert Einsatzkräfte aus benachbarten Städten an, setzt den Nachschub ein.
Großbrände hat Robert Gurk schon viele erlebt
Großbrände hat er schon viele erlebt – vom Oer-Erkenschwicker Toom-Baumarkt im Jahr 2017 bis zum Recklinghäuser Inndoor-Spielplatz „Kinderwelt“ 2019. „Da hieß es zunächst, dass noch zwölf Kinder im Gebäude sind“, erinnert sich Gurk an die dramatische Situation. „Das stimmte aber Gott sei Dank nicht.“ Besonders im Gedächtnis ist dem 57-Jährigen auch der Einsatz beim Elbe-Hochwasser 2013, zu dem er mit der überörtlichen Feuerwehr-Bereitschaft ausrückte: „So viel Wasser, das war unglaublich. Und dann ohne Strom, Mobilfunknetz, mit zum Teil nicht passierbaren Straßen. Wir haben da den Deich gesichert und verstärkt, um das Örtchen Schollene nördlich von Magdeburg zu schützen“, berichtet der Kreisbrandmeister. Die aktuellen Bilder von den Hochwasserschäden in NRW werden ihn garantiert an diesen Einsatz erinnern.
Ab August 2021 hauptamtlich
Robert Gurk arbeitet seit dem Jahr 2000 als Beamter der Kreisverwaltung. Seit 2009 ist er Kreisbrandmeister. Bislang ist er für diese ehrenamtliche Tätigkeit vom Dienst freigestellt worden. Ab August 2021 wird Gurk die Funktion hauptamtlich wahrnehmen. Das Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) gibt dem Kreis nun die Möglichkeit, die hauptamtliche Amtsführung einzuführen. An den Aufgaben und der Besoldung von Robert Gurk ändert sich dadurch nichts.
Der Kreis Recklinghausen hat ab sofort einen neuen stellvertretenden Kreisbrandmeister: Andreas Schulte-Sasse erhielt nun seine Urkunde von Landrat Bodo Klimpel. Der zweite Stellvertreter bleibt Andreas Fischer aus Dorsten. Schulte-Sasse löst Oliver Wegner ab, der zum Bezirksbrandmeister ernannt worden ist. Der 58-jährige Schulte-Sasse ist seit Jahrzehnten ehrenamtlich in der Freiwilligen Feuerwehr Recklinghausen tätig und stellvertretender Leiter der Feuerwehr.
Doch egal, ob spektakuläre Großereignisse oder kleine Einsätze: Robert Gurk betont, wie wichtig das Ehrenamt bei der Feuerwehr ist. „Ohne die Freiwillige Feuerwehr wäre unser System nicht möglich. Ein großer Teil des Brandschutzes wird durch ehrenamtliche Kräfte geleistet, sie sind als zusätzliche Einsatzkräfte immer dabei, um die Schutzziele zu erreichen“, betont Gurk. Und so ist das Ehrenamt auch eine wichtige Aufgabe des Kreisbrandmeisters. „Ich habe viel Kontakt zu den Freiwilligen Feuerwehren. Da geht es um Themen wie Personalstärke, Jugendarbeit, wie man Menschen für das Ehrenamt gewinnen und an diese Arbeit binden kann.“
Im Katastrophenfall hat der Kreisbrandmeister die Einsatzleitung
Auch in Bereichen wie der Ausbildung und Materialbeschaffung unterstützt der Kreisbrandmeister die Feuerwehren. Und nicht zuletzt hat er die Einsatzleitung im Katastrophenfall. Das Thema Katastrophenschutz begleitet Robert Gurk nun schon seit Jahrzehnten – dabei hat er seinen beruflichen Weg nie bereut, wie er betont. Für den Kreisbrandmeister steht fest: „Der Einsatz lohnt sich, damit Menschen sicherer leben.“
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