Gladbeck. Seit Freitag können sich Menschen im Impfzentrum Recklinghausen, darunter Gladbecker, ohne Termin impfen lassen. Die Bilanz der ersten drei Tage.

Seit Freitag kann sich jeder im Impfzentrum des Kreises Recklinghausen gegen Corona impfen lassen – ohne Termin. Dennoch bleiben weiter viele Dosen ungenutzt. Die Kreisverwaltung möchte nun auf verschiedenen Wegen versuchen, möglichst viele weitere Menschen zum Impfen zu bewegen.

1248 Menschen kamen am Freitag, Samstag und Sonntag ohne Termin ins Impfzentrum. Am ersten Tag, am Freitag, waren es gleich 190, nachdem der Kreis am Vormittag auf die Möglichkeit hingewiesen hatte. „Die meisten Menschen kamen aber am Samstag“, sagt Kreissprecherin Lena Heimers. 813 machten sich ohne Termin auf nach Recklinghausen. Sonntag waren es dann noch einmal 245.

Auslastung liegt unter den Kapazitäten im Impfzentrum

Mit den im Vorfeld vereinbarten Terminen blieb der Andrang aber deutlich unter den Kapazitäten im Impfzentrum am Konrad-Adenauer-Platz. Am „Spitzentag“ Samstag ließen sich 1487 Menschen mit den Wirkstoffen von Biontech oder Moderna impfen. „Da ist noch Luft nach oben“, sagt Lena Heimers. Kapazitäten hat das Impfzentrum für um die 2500 Impflinge. Wenn viele Zweitimpfungen darunter sind, wären auch 3500 Spritzen möglich. Erstimpfungen sind aufgrund der Aufklärungsgespräche etwas zeitaufwendiger. Der Samstag sei aber bereits ein „guter Anfang“ gewesen.

Rund 61 Prozent der Menschen im Kreis Recklinghausen sind derzeit geimpft. Die Kreisverwaltung möchte weitere Menschen erreichen.
Rund 61 Prozent der Menschen im Kreis Recklinghausen sind derzeit geimpft. Die Kreisverwaltung möchte weitere Menschen erreichen. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Die Kreisverwaltung möchte daher noch weiter für die Impfung werben. „Denkbar sind etwa Kooperationen mit dem Handel, beispielsweise Lautsprecherdurchsagen im Supermarkt.“ Aber auch andere Formate, wie ein Impf-Frühschoppen mit Discomusik wie jetzt im Kreis Olpe, stünden zur Debatte. „Wir versuchen auf allen Wegen, die Menschen zu erreichen.“

Auch mit den einzelnen Städten im Kreis möchte die Verwaltung ins Gespräch kommen und schauen, welche Aktionen vor Ort möglich wären. Impfaktionen waren auch am Montag Thema im städtischen Krisenstab. Was und wo genau etwas geplant ist, ist aber noch nicht klar. „Da gibt es organisatorisch noch einiges zu klären“, so Stadtsprecher David Hennig.

Wie viel Potenzial es noch gibt, also wie viele Impfwillige die Spritze noch nicht bekommen haben, ist unklar. Daten dazu gibt es nicht. „Im Kreis Recklinghausen sind etwa 60 Prozent geimpft“, so Lena Heimers. Impfungen von Privat- und Betriebsärzten sind da nicht miteingerechnet.

Impfungen zwischen 8 und 18.30 Uhr

Ab sofort sind Impfungen ohne Terminvereinbarung zwischen 8 und 18.30 Uhr im Impfzentrum Recklinghausen am Konrad-Adenauer-Platz möglich.

Wer dennoch einen Termin buchen möchte, kann dies über folgende Wege tun: Terminvereinbarung über die KVWL: Anmeldung telefonisch unter 0800/11611702 oder online über www.116117.de. Terminvereinbarung über den Kreis Recklinghausen: Anmeldung über das Portal Terminland.

Die Kreisverwaltung weist darauf hin, dass es keine freie Impfstoffwahl gibt. Es werden die mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderne gespritzt. Mitzubringen ist der Personalausweis, außerdem der Impfausweis und die elektronische Gesundheitskarte. Im Impfzentrum besteht Maskenpflicht.

Kreis sieht in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen ein großes Potenzial

Im Impfzentrum dürfen erst Menschen ab 16 Jahren immunisiert werden. „Wir bekommen aber viele Anfragen von Eltern, die ihre Kinder ab zwölf Jahren impfen wollen. Das ist eine Gruppe mit Potenzial“, so die Kreissprecherin.

Wer bereits einen Termin im Impfzentrum vereinbart hat, kann diesen etwa beibehalten, oder auch schon jetzt ohne Termin kommen. „Wichtig ist nur, dass alle bereits vereinbarten Termine, ob im Impfzentrum oder beim Hausarzt, vorher abgesagt werden“, bittet Heimers. So könnten Fehlplanungen vermieden werden.