Gladbeck. Viele Menschen in Gladbeck genießen jetzt das schöne Wetter und die gelockerten Corona-Regeln. So voll ist es nun in der Innenstadt.
Schönstes Sommerwetter und gelockerte Corona-Regeln ziehen derzeit viele Menschen wieder nach draußen. Auch in der Innenstadt Gladbeck ist in diesen Tagen viel los. Die Gladbecker freuen sich über wiedergewonnene Freiheiten – für viele sind diese aber einfach noch ungewohnt.
Thomas Liebehenz und Jennifer Scheffler nutzen ihre Mittagspause, um sich im Café Creme an der Lambertistraße eine Kugel Eis zu kaufen. „Es ist bitter nötig, dass es wieder vorangeht“, findet Liebehenz. Er ist sich aber sicher, dass sich im normalen Leben auch nach überstandener Pandemie einiges verändern wird. Etwa das früher so alltägliche Händeschütteln, so vermutet der Sparkassen-Mitarbeiter, könnte ausgedient haben.
Weitere Lockerungen ab Freitag
Da die Inzidenz im Kreis Recklinghausen konstant unter 35 liegt, greifen ab Freitag weitere Lockerungen, die auch Gastronomie und Handel betreffen.
So dürfen ab Freitag Wirte auch die Innenräume ihrer Lokale wieder ohne Testpflicht für die Gäste öffnen. Die Zugangsbeschränkungen für Einzelhandelsgeschäfte mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche entfallen.
An das neue Gefühl von Freiheit muss er sich erst noch etwas gewöhnen. „Letztens saßen wir in der Mittagspause draußen in einem Lokal. Es war schon ein sehr ungewohntes Gefühl, sich wieder bewirten zu lassen.“
Die Eisdielen und Cafés sind voll, viele Menschen schlendern durch die City
Auch Monika und Ludger Schulte sowie ihre Schwester Annegret Kopetsch sitzen am Mittwochmittag das erste Mal wieder im Café. Im Rathauscafé Schwarte genießen sie die Sonne – und einen Cappuccino. „Das Wetter spielt mit. Jetzt wieder bei einem Kaffee zusammenzusitzen, das ist schön“, findet Ludger Schulte. Seine Schwägerin freut sich ebenso, merkt aber an, dass sie in der vergangenen Zeit nichts vermisst habe. „Ich sage immer, dass es für mich schlimmer gewesen wäre, wenn es Krieg gegeben hätte.“
Einige Menschen genießen es aber auch, einfach gemütlich durch die Stadt schlendern zu können, in den Schaufenstern die Waren anzusehen und ungezwungen – ohne Test und Termin – in die Läden hinein gehen zu können und das ein oder andere Teil anzuprobieren. Eine Gladbeckerin, die ihren Namen nicht öffentlich nennen möchte, muss sich „erst noch an die neuen Freiheiten gewöhnen“. Sie ist auf der Suche nach neuen Schuhen. „Die Läden sind noch so voller Klamotten, das gibt es gar nicht.“
Gladbeckerin unterstützt gerne die Händler vor Ort – bevor es wieder nach Mallorca geht
Anita Otte schaut sich gerade die Schuhe im Schaufenster von Große-Kreul an, anschließend stöbert sie am Kleiderständer, der vor dem Eingang aufgebaut ist. „Ich bin gestern erst aus dem Urlaub von Mallorca wiedergekommen, am Freitag geht es mit meinem Mann wieder hin, da brauche ich noch ein schickes Sommerteil.“ Eigentlich ist sie nur in der Stadt, um ihren neuen Personalausweis abzuholen. Doch das verbindet sie gleich mit einer kleinen Tour durch die Geschäfte. „Ich freue mich für die Händler, dass sie wieder öffnen dürfen. Und da möchte ich sie unterstützen so gut es geht.“
Auch die Händler selbst sind erleichtert über das zurückgekehrte Leben in der Innenstadt. „Die Frequenz hat deutlich zugenommen, ich bin sehr zufrieden. Besonders die Wochenenden waren sehr stark, aber auch unter der Woche kommen viele Kunden“, so Stephan Ignatzy, Inhaber des Modegeschäftes Stil Vest. Impulskäufe seien nun ebenfalls wieder möglich, und auch, dass die Außengastronomie wieder geöffnet hat, sei ein großer Vorteil. „Wer bei Café Schwarte einen Kaffee trinken war, und auf dem Rückweg bei uns vorbeischlendert, kommt dann auch mal herein.“ Das derzeit tolle Wetter sei ebenfalls ein Vorteil. „Da kommt eins zum anderen.“