Gladbeck. Wegen der sinkenden Corona-Inzidenzen werden in Gladbeck Regeln in der Gastronomie und städtischen Einrichtungen gelockert. Was ist möglich?

Die Corona-Inzidenzwerte in Gladbeck sinken. Diese Entwicklung öffnet kleine Schritte in Richtung Normalität. David Hennig, Sprecher der Stadtverwaltung Gladbeck, sagt: „Wir sind jetzt aus der Bundesnotbremse herausgefallen. Daher werden Lockerungen möglich.“ Das betrifft kulturelle Einrichtungen, aber auch die Gastronomie. Doch potenzielle Gäste sollten sich nicht zu früh freuen.

Denn „Geschlossen!“ wird auch Pfingsten weiterhin an den Türen der meisten Gladbecker Gastrobetriebe mit Biergarten zu lesen sein. Doch nicht Corona ist schuld, sondern die Wetterprognose für die Feiertage, die kaum Mut macht, sich nach draußen zu setzen.

Gastronomen in Gladbeck ist die Lage noch zu unsicher

Das Risiko sei ihm zu hoch, sagt Goran Kosevic, Pächter des Restaurants Wasserschloss Wittringen. Er möchte den 4. Juni abwarten, dann soll es neue Beschlüsse zur Corona-Schutzverordnung geben. „Ich muss mehr Sicherheit haben, bevor ich alles einkaufe und Personal bestelle“, sagt er.

Auch Athanasios Prasinos vom Restaurant Poseidon in der Innenstadt hat andere Pläne. Er schließt seinen Betrieb, um zu renovieren. Geöffnet werde wieder am 2. oder 3. Juni, und dann hoffe er auf besseres Wetter. Auch die Außengastronomie des Restaurants Artemis an der Marktstraße sollte über Pfingsten kein Ziel sein. „Das lohnt sich nicht“, sagt Evangelos Vasiliou. „Was machst du, wenn deine Gäste draußen sitzen und essen wollen und es fängt wieder an zu regnen?“ Er habe den 1. Juni angepeilt in der Hoffnung, dass dann „tolles Wetter“ sei und die Inzidenz weiter unter 50 liege.

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Dann will auch Jovan Gajic seinen Jammerkrug draußen öffnen. Der Gastronom wartet seit acht Wochen dringend auf die Genehmigung der Stadt für den Einbau einer Markise, damit seine Gäste in ausreichendem Abstand Platz nehmen können. Martin Vollmer wird den Außenbereich seiner Weingastronomie an der Markstraße ab dem 3. Juni öffnen, und das Rathauscafé Schwarte ist über Pfingsten komplett geschlossen.

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Anders sieht das Anela Numanovic vom Gasthof Alte Post, der seine Terrasse seit Freitag geöffnet hat. Er habe Sonnenschirme bestellt, die notfalls gegen den Regen schützen können. Ansonsten, so Numanovic mit einer Spur Galgenhumor, „packen wir halt ein. Dann müssen die Gäste ihr Essen mitnehmen.“ Der Biergarten des Restaurants Beisenbusch ist ein beliebtes Ziel für Gladbecker Ausflügler. Er könne 60 überdachte Terrassenplätze anbieten, sagt Betreiber Rauf Matyar. Auch hier sind, wie überall, drei „Gs“ Voraussetzung für einen Biergartenbesuch: getestet, genesen oder geimpft.

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Mit der etwas entspannteren Corona-Situation ergeben sich ebenfalls für städtische Einrichtungen neue Regelungen. Wer allerdings mit einem Museumsbesuch in Wittringen an einem Pfingsttag liebäugelt, wird ein langes Gesicht machen. „Alles Kulturelle wird erst ab Dienstag wieder geöffnet sein“, stellt Rathaus-Sprecherin Gina Günther klar – also erst nach den Feiertagen. Und mit unerlässlichen Auflagen.

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Das städtische Museum öffnet ab Dienstag, 25. Mai, wieder seine Türen. Dann dürfen sich inklusive Personal maximal zehn Personen gleichzeitig im Gebäude aufhalten. Die Gruppengröße darf dabei fünf Menschen aus zwei Haushalten nicht überschreiten. Gina Günther weist darauf hin: „Es müssen telefonisch Termine gebucht werden.“ Vorausgesetzt wird: ein negatives Testergebnis (nicht älter als 48 Stunden), ein Impfnachweis oder eine Bescheinigung über die Genesung, die nicht länger als sechs Monate zurückliegen darf. Führungen und Veranstaltungen? Gestrichen.

Prachtrosellas und die übrige gefiederte Bewohnerschaft auf der Vogelinsel in Wittringen müssen wegen der Corona-Krise auf menschliches Publikum verzichten.
Prachtrosellas und die übrige gefiederte Bewohnerschaft auf der Vogelinsel in Wittringen müssen wegen der Corona-Krise auf menschliches Publikum verzichten. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Eine Stippvisite auf der Vogelinsel und zum Tiergehege in Wittringen bleibt derzeit ein unerfüllter Wunsch. Stadtsprecher Hennig erläutert: „Die Wege sind dort zu eng.“ Das Wahren des vorgeschriebenen Abstands sei daher nicht umsetzbar. Die Konsequenz: Tiergehege und Vogelinsel bleiben bis auf weiteres geschlossen.

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Die Stadtbücherei geht ebenfalls wieder am Dienstag an den Start. Darüber dürfen sich Geimpfte, Getestete und Genesene – unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln – freuen. Die Zahl der Personen, die sich gleichzeitig in der Hauptstelle aufhalten, ist limitiert auf 20. Im Bücherbus, der nur nachmittags fährt, darf immer nur eine Leseratte nach Medien stöbern. Der Bestellservice läuft weiter. Ähnlich wie im Museum sind Klassenführungen und weitere Veranstaltungen nicht realisierbar.

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Das Archiv öffnet wieder für einen Besuch nach Terminanmeldung. Die Angebote der Volkshochschule (VHS) gibt es weiter online. Die Jugendkunstschule setzt ab 25. Mai ihr Semesterprogramm mit maximal fünfköpfigen Gruppen fort – unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln. „Das sind dann laufende Kurse, für die man bereits angemeldet ist“, sagt Gina Günther.

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Minigolfanlage geöffnet

Ob schönes oder schlechtes Wetter zu Pfingsten – die Minigolfanlage im Wittringer Wald neben Bauer Wilms ist auf jeden Fall ab sofort täglich von 10 bis 21 Uhr geöffnet. Erstmals nach dem Corona-Shutdown öffnete das Ehepaar Quast, Betreiber der Anlage an der Ellinghorster Straße, bereits am Freitag ihre Tore.

Allerdings, so Jutta Quast, müssen sie die Gäste registrieren lassen. Und die Minigolfer müssen entweder ein negatives Corona-Testergebnis oder einen Nachweis darüber vorlegen, dass sie zweimal geimpft (mindestens 14 Tage nach der zweiten Impfung) oder genesen sind (nicht länger als ein halbes Jahr).

Die Lehrkräfte der städtischen Musikschule geben wie gehabt Einzelunterricht. Die Stadtsprecherin: „Ab Mittwoch, 26. Mai, können Kleingruppen mit maximal drei Personen wieder zum Unterricht kommen.“

Freie Bahn, aber in sehr begrenztem Rahmen: Das gilt ab sofort für das städtische Hallenbad. Günther: „Es öffnet nur für die Anfängerschwimmausbildung und Kleinkinderschwimmkurse mit Gruppen von höchstens fünf Kindern und für das Schulschwimmen.“ Das bedeute: Vom genannten Kreis abgesehen, bleibt das Hallenbad für die allgemeine Öffentlichkeit dicht.

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Die Regeln für das Freibad: Die Anfängerschwimmausbildung und Kleinkinderschwimmkurse für Gruppen von höchstens 20 Kindern sind von nun an erlaubt. Außerdem dürfen Wasserratten mit bestätigtem negativen Schnell- oder Selbsttest in das Freibad. Aber tatsächlich ausschließlich zum Schwimmen, nicht zum längeren Aufenthalt außerhalb der Becken. Gina Günther betont: „Die Benutzung der Liegewiesen ist untersagt.“

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Der Besuch der Jugendtreffs ist laut Stadtsprecherin „grundsätzlich wieder möglich“ – und zwar „für vordefinierte Gruppen mit maximal fünf Personen“. Weitere Informationen: https://www.jugend-in-gladbeck.de/

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