Gladbeck. Ärzte und Apotheker in Gladbeck haben noch Fragen zur Teststrategie. Verkauf der Selbsttests startet Samstag bei Aldi. Müller und dm folgen.

Bis zum 22. März soll sie stehen, die Strategie, die das regelmäßige kostenlose Testen möglichst vieler Menschen in allen Kommunen auf das Coronavirus ermöglichen soll. So die Vorstellung der Landesregierung nach dem jüngsten Corona-Gipfel mit der Kanzlerin. Doch der Informationsfluss hin zu den entscheidenden Stellen ist, zumindest in Gladbeck, noch ziemlich dünn.

Die kostenlosen Tests sollen im Impfzentrum, bei Ärzten und in Apotheken möglich sein

Geplant ist für jeden Bürger mindestens einmal pro Woche ein kostenloser Schnelltest. Angeboten werden sollen die Tests in den Testzentren sowie von Ärzten und Apotheken. Da wohl die wenigsten Gladbecker einmal pro Woche zum Schnelltest nach Recklinghausen fahren wollen, bleiben für die Bürger hier wohl die Apotheken und die Ärzte. „Uns fehlen noch Informationen, wie das Ganze ablaufen soll“, erklärt Apothekersprecherin Dorothee Pradel auf Anfrage dieser Redaktion. Sie geht davon aus, dass am Wochenende weitere Details zur Vorgehensweise bekannt werden.

Vorab hat sie bereits alle Apotheker in Gladbeck angeschrieben, um die Testbereitschaft abzufragen. Viele Rückmeldungen gab es noch nicht. Was daran liegen kann, so Pradel, das allen Apothekern noch die notwendigen Informationen fehlen. Zwei Apotheken in der Stadt bieten die Schnelltests bereits an, allerdings natürlich noch nicht kostenlos. Pradel geht davon aus, dass noch weitere Kollegen von ihr eine positive Rückmeldung geben werden.

Die Kostenübernahmen ist noch nicht geklärt, so Mediziner Gregor Nagel aus Gladbeck

„Viele Praxen in Gladbeck führen die Tests ja bereits durch. Wir sind also gut vorbereitet auf das, was da kommen soll“, erklärt der Sprecher des Gladbecker Ärztenetzes, Gregor Nagel. In den Tagen vor Weihnachten haben sich bereits mehr Menschen als sonst testen lassen, so der Mediziner. „Wahrscheinlich, um vor Verwandtenbesuchen auf Nummer sicher zu gehen. Also sind wir auch darauf eingerichtet, sollte die Nachfrage jetzt wieder steigen.“ Allerdings muss der Arzt denen, die in seiner Praxis schon jetzt nach dem kostenlosen Angebot fragen, noch eine Absage erteilen. „Die Kostenübernahme ist nämlich überhaupt noch nicht geklärt. Zumindest hat uns die Information darüber noch nicht erreicht“, so Nagel. Insofern werden momentan nur die Schnelltests durchgeführt, die auch abgerechnet werden können.

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Viele offene Fragen also noch bei den kostenlosen Schnelltests. Anders sieht die Situation bei den Selbsttests aus, die jeder leicht zuhause durchführen kann. Aldi Nord startet den Verkauf bereits am Samstag. Auch in den drei Filialen des Discounters in Gladbeck wird es den Antigen-Schnelltest „Aesku.Rapid“ geben. Geplant ist, pro Kunden nur eine Packung (enthält fünf Tests) abzugeben. Bei dm und auch bei Müller im Hoch10-Haus soll der Verkauf der Selbsttests dann am 9. März beginnen.