Gladbeck. Freiraumplaner Manfred Schlüter will den Mittelstreifen der Buerschen Straße in Gladbeck als Kunstmeile nutzen. Diese Ideen hat er entwickelt.

Unter dem Motto „Drive-In-Kunst“ den begrünten Mittelstreifen der Buerschen Straße als Kunstmeile zu nutzen, diese Idee stellt der rührige Gladbecker und Künstler Manfred Schlüter jetzt der WAZ vor. Hier sollten – so seine Vorstellung – Objekte platziert werden, um „Kunst für Gladbecker Bürger im Drive-In oder Drive-Out erlebbar zu machen“.

„Die Identifikation mit der eigenen Stadt“ sei der Motor, der ihn antreibe, sagt der 79-Jährige. Der Diplom-Ingenieur und Freiraumplaner hat der Stadt, während seiner Berufstätigkeit im einstigen Grünflächenamt, in ihrem öffentlichen Erscheinungsbild mit so manchem Detail seinen Stempel aufgedrückt. Und dieses Engagement will er auch im Ruhestand auf keinen Fall beenden, fühlt er sich doch nach eigener Aussage nicht nur auch als „Künstler“, sondern gleichermaßen „Bürger der Innenstadt“ dazu berufen.

Die Ausschreibung eines regionalen Künstlerwettbewerbs wäre möglich

Diplom Architekt Manfred Schlüter (76), Künstler und ehemaliger Freiraumplaner der Stadt Gladbeck.
Diplom Architekt Manfred Schlüter (76), Künstler und ehemaliger Freiraumplaner der Stadt Gladbeck. © Schlüter

In Sachen „Drive-In-Kunst“ weiß Manfred Schlüter, wovon er spricht, war er doch für die Stadt Greven im Kreis Steinfurt Mitinitiator eines Skulpturenparks am Emsdeich, der mittlerweile auf zwölf Objekte angewachsen ist. „Beispielhaft in der Außenpräsenz für diese Stadt. Das wäre auch mal etwas für Gladbeck“, bekräftigt er und plädiert für die Ausschreibung eines regionalen Künstlerwettbewerbs, in dessen Ergebnis sich der Gewinner einer breiten Öffentlichkeit präsentieren könnte. Schlüters zum Thema erstellten Fotocollagen vermitteln auch einen Eindruck davon, wie imposante „Stahlreifen“, ein „Gittertor“ oder Skulpturen auf der Buerschen Straße wirken würden.

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Schlüter hofft, auf diesem Wege auch Menschen für Kunst zu interessieren, die ihr eher fern stehen: „Vielleicht steigt dann einmal der eine oder die andere aus dem Auto, um sich das Objekt näher anzuschauen.“ Und genau an diesem Punkt beginnen die Bedenken der Stadt Gladbeck. „Wir sind in der Verkehrssicherungspflicht“, sagt Christiane Schmidt, Leiterin des Referates Kommunikation der Stadt. Immerhin stünde hier der Mittelstreifen einer viel befahrenen Ein- und Ausfallstraße in Rede, so Schmidt.

Stadt favorisiert ehemalige Straßenbahntrasse Richtung Gelsenkirchen

Emsdeich-Skulpturen als Vorbild

Als Vorbild für eine Kunstmeile entlang des grünen Mittelstreifens der Buerschen Straße nennt Initiator Manfred Schlüter das Projekt Emsdeich-Skulpturen mit und in der Stadt Greven.

Auf einer Länge von 2,5 Kilometern entstehen dort auf dem Naherholungsweg zwischen zwei Brücken Skulpturen von Künstlern, die gestalterisch auf die Frage antworten: Was hat die Ems mit Greven gemacht?

Mit finanzieller Hilfe von Förderinnen und Fördern konnten bereits die ersten Kunstwerke installiert werden. Darunter das Werk „Drei WELLENbänke“ (zum Verweilen) des Gladbeckers Manfred Schlüter.

Darüber hinaus favorisiere man eine andere Idee, nämlich die Nutzung der ehemaligen Straßenbahntrasse als ausgebaute Radwegeverbindung zwischen Gladbeck und Gelsenkirchen. „Da stehen wir mit unseren Überlegungen allerdings noch ziemlich am Anfang“, betont Schmidt. Außerdem sei die Installation von Skulpturen auch eine Kostenfrage, gibt die Stadtsprecherin zu bedenken. Dem allerdings hält Manfred Schlüter entgegen, dass es, „wie in Greven“, durchaus möglich sei, „Sponsoren“ für ein solches Projekt zu begeistern. Er verweist ebenfalls auf die Möglichkeit, Fördermittel zu beantragen.

Die Kommunikationschefin stellt in diesem Zusammenhang die Einrichtung einer Kommission in der Kulturverwaltung in Aussicht, die sich mit längerfristigen Projekten befassen soll: „Wobei es um die Kernfragen geht: Was brauchen wir? Was wollen wir? Was ist realisierbar?“ So viel jedenfalls ist sicher: Manfred Schlüter wird weiterhin kreativ nachdenken und Ideen entwickeln, denn es gehört wohl zu seiner DNA, „dass ich mich immer mit meiner Stadt beschäftige. Die Kunst im öffentlichen Raum ist nun mal ihre beste Visitenkarte“.