Gladbeck. Die Grünen stehen zum Windradprojekt der Steag auf der Mottbruchhalde. Kritik kommt von der JU und der ABD-Fraktion. Die CDU will Rechtsklarheit.

Der Baustart des Windrads auf der Mottbruchhalde in Gladbeck wird weiterhin politisch diskutiert. Die Grünen kritisieren das juristische Vorgehen der Stadt gegen das Windrad, die ABD-Fraktion stellt sich gegen den Baustart auf dem Haldentop und fürchtet um die Internationale Gartenschau (IGA) 2027 in Gladbeck. Kritik kommt ebenso von der Jungen Union. Auch die CDU hat sich geäußert.

„Die Stadt reitet einen toten Gaul“, bewertet Grünen-Vorsitzende Lisa Engineer das „erfolglose Unterfangen“ der Stadt, gegen die Windkraftanlage zu klagen (zuletzt das Eilverfahren gegen den Baubeginn). „Wir setzen auf Information und Dialog“, so Engineer, „statt mit Klagen weiter Sorgen, Ängste und Ablehnungen zu untermauern“, so Engineer. Die Grünen weisen darauf hin, dass die Windkraftanlage mit einer Abschaltautomatik ausgestattet sein wird, „so dass der befürchtete Diskoeffekt durch den Schattenwurf der laufenden Rotoren maximal 30 Minuten am Tag und 30 Stunden im Jahr auftreten dürfte“.

Die CDU-Ratsfraktion will die juristische Prüfung abwarten

Ein Windrad wie des Herstellers Enercon, bei senkrechtem Rotorblatt knapp 200 Meter hoch, entsteht auf der Mottbruchhalde.
Ein Windrad wie des Herstellers Enercon, bei senkrechtem Rotorblatt knapp 200 Meter hoch, entsteht auf der Mottbruchhalde. © Enercon

Die CDU-Ratsfraktion unterstützt dagegen weiterhin das juristische Vorgehen der Stadt. Eine juristische Klärung sei, so Fraktionschef Peter Rademacher, aufgrund der möglicherweise sogar grundsätzlichen Bedeutung des Sachverhalts erforderlich. Hinzu komme, dass die Stadt möglicherweise bei der kommunalen Beteiligung bei der Genehmigung des Windrades in ihren Rechten verletzt worden.

Auch interessant

JU-Vorsitzender und CDU-Ratsherr Robert Ernst stellt sich unterdessen „ganz entschieden“ gegen das Windrad: Es stellte „energiepolitisch kaum mehr als populistische Symbolik dar, richtet hingegen landschaftlich und stadtbildprägend großen Schaden an“. Ein Nein zum Windrad bedeute aber nicht ein Nein zur Energiewende, so Ernst. Ziel der Energiewende müssten kluge und nachhaltige Konzepte sein, die gemeinsam mit den Gladbeckern erarbeitet werden und so auf breite Zustimmung treffen sollten.

Auch interessant

Als „schweren Schlag ins Gesicht“ der Stadt bezeichnet die ABD-Fraktion den Windrad-Baustart. „Wir kritisieren aufs schärfste das Vorgehen und verurteilen die Willkür der Steag sowie den Kreis Recklinghausen“ vor Abschluss der juristischen Prüfung mit dem Bau zu beginnen. Die Fraktion fordert, den „versprochenen Naherholungsplatz“ im Rahmen der IGA zu sichern.