Gladbeck. Die Steag schaffe in Gladbeck mit Baustart des Windrades Fakten vor Ende des Rechtsstreit, so die SPD. Die AfD fordert einen sofortigen Baustopp.

Angesichts des unmittelbar bevorstehenden Baubeginns der Windenergieanlage auf der Mottbruchhalde in Gladbeck, den die Steag AG voraussichtlich für die neue Woche angekündigt hat, untermauert die SPD Brauck noch einmal entschieden ihr Nein zu dem Windrad. „Die positive Entwicklung des Stadtteils ist in Gefahr!“, schreiben die Braucker SPD-Ratsherren Hasan Sahin, gleichzeitig Vorsitzender der SPD Brauck, Jens Bennarend und Andreas Schwarz in einer Stellungnahme.

Der Essener Energiekonzern versuche mit dem Baubeginn „ohne Rücksicht auf die Menschen“ Fakten zu schaffen, ohne dass die Stadt als Vertreterin der Gladbecker ihre Rechtsmittel ausgeschöpft habe, so Sahin. „Es gibt in NRW sicher Standorte, wo weniger Menschen auch weniger belastet werden. Das ausgerechnet im dicht besiedelten Brauck hinzuklotzen, ist Wahnsinn“, so Bennarend.

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SPD: Lebensqualität in Brauck leidet durch das Windrad

Schwarz, gleichzeitig Sportausschussvorsitzender, sieht „die Steigerung der Lebensqualität in Brauck, die mit den Investitionen in den neuen Sportpark einen Anfang gefunden haben, durch die Steag gefährdet“. Viele im Gladbecker Süden würden, so die drei SPD-Ratsherren, für ihre Immobilien einen Wertverlust hinnehmen müssen, während ihnen das Ausmaß des rund 200 Meter hohen Bauwerks „oft noch nicht klar ist“.

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Auch die AfD-Ratsfraktion kritisiert in einer Stellungnahme den angekündigten Baustopp. Die Stadt müsse handeln, sie habe nun „die letzte Chance auf Baustopp“, heißt es. Die Fraktion fordert die Stadtverwaltung und die Bauaufsichtsbehörde auf, „zumindest bis zum Entscheid des Verwaltungsgerichts zum Eilantrag der Stadt gegen den sofortigen Bauvollzug einen sofortigen Baustopp auf der Mottbruchhalde zu verhängen und sämtliche bauvorbereitenden Maßnahmen, wie unter anderem die Erteilung von Baumfällgenehmigungen, zu unterbinden, so AfD-Fraktionschef Marco Gräber, sein „Vize“ Marcus Schützek und Planungsausschussmitglied Christian Wederhake.

Mit dem Baubeginn würden „präjudizierende Fakten“ von der Steag geschaffen. Wörtlich heißt es: „Wenn dieses monströse Windrad erst einmal steht, werden die Gerichte eher geneigt sein, ihre Entscheidung in Richtung Steag zu fällen, da ein Rückbau dieses gigantischen Bauwerks unglaublichaufwendig wäre.“