Gladbeck. Das Modelabel aus Gladbeck ist in der Endrunde für die NRW-Auszeichnung. Der Gründerpreis 2020 wird am 30. November verliehen.

Zehn Kandidaten für das Finale um den Gründerpreis NRW 2020 stehen fest. Zu den Nominierten gehört das Modelabel „Grubenhelden“ aus Gladbeck. Ob Gründer Matthias Bohm eine Auszeichnung entgegennehmen kann, wird sich bei der Preisverleihung am 30. November zeigen.

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Die Endrunden-Teilnehmer hatten sich unter 120 Bewerbern durchgesetzt. Der erste Platz ist mit 30.000 Euro dotiert, der zweite mit 20.000 Euro und der dritte mit 10.000 Euro.

Gladbeck: Die Grubenhelden machten sich sogar international einen Namen

Die „Grubenhelden“, die Matthias Bohm am 31. März 2016 ins Leben rief, heimsten bereits im Jahr darauf eine Auszeichnung als beste Gründer ein. Der Marketing Club Ruhr verlieh dem Ellinghorster Unternehmen den „Tacken“, ein Preis gesponsert von Funke Medien NRW. „Die jetzige Nominierung ist eine große Ehre für uns, Anerkennung für unsere Maloche und das Herzblut, das wir in die Arbeit stecken“, sagt der 37-Jährige, „wir fühlen uns geehrt.“

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Beworben für den Gründerpreis habe sich das Modelabel „auf einen Hinweis, dies zu tun“, so Bohm. Er erzählt: „Wir mussten uns am Dienstag in Düsseldorf der Jury vorstellen. Zehn Minuten blieben uns dafür.“ Über diesen Termin mussten die Kandidaten Stillschweigen bewahren.

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Zwölf festangestellte Kräfte und 15 Aushilfen sind bei den „Grubenhelden“ in Gladbeck beschäftigt.
Zwölf festangestellte Kräfte und 15 Aushilfen sind bei den „Grubenhelden“ in Gladbeck beschäftigt. © Funke Foto Services GmbH | Olaf Fuhrmann

Zehn Minuten, um all die Grubenhelden-Aktivitäten aufzublättern – das ist eine knapp bemessene Zeit. Kann das Unternehmen mit inzwischen zwölf festen Angestellten und 15 Aushilfen doch auf eine fulminante Entwicklung blicken. Das Modelabel hat sich einen Namen gemacht mit selbstkreierter „Pott-Geschichte“ auf Stoff. T-Shirts, Sweater und Co. sollen die Erinnerung an eine, wen nicht DIE prägende Ära im Ruhrgebiet wach halten: den Bergbau. In den Kollektionen sind Original-Bergmannsklamotten verarbeitet. Matthias Bohm legt Wert auf eine schnörkellose Linie – „geradeaus und klar wie das Revier hier ist“.

Die Mode aus Gladbeck hält die Erinnerungen an die Bergbau-Ära im Revier wach

Die Kollektionen gibt’s in drei Läden zu kaufen: in Ellinghorst, auf Zollverein – dem Unesco-Weltkulturerbe in Essen – und im Centro Oberhausen. In Kooperation mit Thyssenkrupp brachten die „Grubenhelden“ eine Kollektion heraus, in der Schmelzermäntel von Stahlarbeitern sich zu neuer Mode verwandeln. Übrigens nicht die einzige Zusammenarbeit: Das Unternehmen machte auch mit „Starlight Express“ gemeinsame Sache. Sogar bei der Fashion Week in New York hatte das Bohm-Team seinen großen Auftritt: Bei einem Flashmob am Times Square stimmten Kumpel das Steigerlied an.

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Bohm greift gerne soziale und gesellschaftliche Themen auf, reagiert auf aktuelle Geschehnisse. In Corona-Zeiten avancierte der Mund-Nasen-Schutz à la Grubenhelden zum modischen Accessoire.

Bohm meint: „Wenn wir eine Gründerpreis-Auszeichnung bekämen, wäre das ein richtig großes Ding für uns.“ Also: Daumen drücken!