Gladbeck. Das Coronavirus hat Masken zum wichtigen Alltagsbegleiter gemacht. Nach Ansicht von Grubenhelden-Chef Bohm wird das auch noch lange so bleiben.
Schon seit Anfang April näht das Gladbecker Modelabel Grubenhelden Behelfsmasken. Und schon bevor nun auch Nordrhein-Westfalen seit Montag die Maskenpflicht eingeführt hat, konnte sich das junge Unternehmen nicht über mangelnde Aufträge beklagen. „Aber was mittlerweile hier abgeht, ist einfach der Wahnsinn“, sagt Label-Grüner Matthias Bohm. Gemeinsam mit seinem Team arbeitet er mittlerweile Aufträge aus ganz Europa ab.
Mittlerweile werden die Behelfsmasken der Grubenhelden auch in Portugal genäht
Noch vor kurzem war der Schutz für Nase und Mund, versehen mit dem Grubenhelden-Logo, für Bohm vor allem auch die Chance, seine Mitarbeiter in Gladbeck nicht in die Kurzarbeit schicken zu müssen. Mittlerweile näht aber nicht nur das Team hier die Alltagsmasken.
Auch in Portugal, wo schon immer ein Großteil der Grubenhelden-Kollektion entstanden ist, werden die Mundschutze nun hergestellt. „Dort haben wir sogar Näherinnen aus der Arbeitslosigkeit zurückgeholt, um die Aufträge abarbeiten zu können“, sagt Bohm. 40 Näherinnen seien in Portugal nun überwiegend mit der Herstellung der Masken beschäftigt.
Die Bio-Baumwollstoffe dafür kauft Bohm in Deutschland. Lkw bringen die Ballen nach Portugal. „Wir haben Anfragen aus der Schweiz, aus Frankreich und Österreich“, zählt der Label-Gründer auf. Kommunen, Krankenhäuser aber auch Firmen und Privatleute würden die Behelfsmasken online bestellen. Und auch im Freiraum-Store der Grubenhelden in Ellinghorst, der ja ebenfalls seit Anfang vergangener Woche unter Beachtung der bestehenden Hygienevorschriften wieder geöffnet ist, sei die Nachfrage nach dem Mund- und Nasenschutz groß.
Grubenhelden-Chef: In Tokio trägt so gut wie jeder eine Schutzmaske
Um die für das nächste Jahr geplante Show auf der Fashion Week in Tokio vorzubereiten, ist der Gladbecker bereits vor einigen Monaten gemeinsam mit einer Essener Wirtschaftsdelegation in die japanische Hauptstadt geflogen. Seitdem weiß er: „Für die Menschen im asiatischen Raum ist es vollkommen selbstverständlich, in der Öffentlichkeit einen Mundschutz zu tragen. Da wird man skeptisch angeschaut, wenn man ihn nicht trägt.“ Die Corona-Pandemie habe nun dafür gesorgt, dass der Schutz auch in Europa zu einem lebenswichtigen Utensil geworden ist.
Auch interessant
Gesundheitsminister Jens Spahn hat vor kurzem in einem Interview mit der WAZ in Berlin davon gesprochen, dass die Menschen „auf längere Zeit in einem neuen Alltag leben“ werden. Dazu gehöre, Abstand zu halten, keine Hände zu schütteln, keine Küsschen auf die Wange zu geben und häufig Masken zu tragen. Davon ist auch Grubenhelden-Chef Matthias Bohm fest überzeugt: „Mundschutze werden auch für uns für lange Zeit zu festen Alltagsbegleitern werden!“ Im Moment seien die Menschen aufgrund der gerade eingeführten Maskenpflicht vor allem damit beschäftigt, sich mit genügend Exemplaren einzudecken.
Auch interessant
Ob OP-Maske oder selbstgenähtes Community-Exemplar, das spiele gerade noch nicht die ganz große Rolle. Über kurz oder lang aber wird der Mundschutz, da ist sich Bohm sicher, auch zum trendigen Accessoire werden, mit dem man ein Modestatement setzen kann.
Grubenhelden arbeiten mit Online-Versandhandel „About You“ zusammen
Sechs Modelabels, darunter auch die Gladbecker Grubenhelden, seien jetzt schon mit einem entsprechenden Angebot auf dem Markt vertreten.
Drei verschiedene Designs
Die Behelfsmasken der Grubenhelden gibt es in uni - schwarz oder weiß - sowie aus dem gestreiften Stoff der Bergarbeiterhemden. Weitere Designs könnten in den kommenden Monaten noch hinzukommen, so Matthias Bohm.
Weitere Informationen im Internet auf www.grubenhelden.de
„Dabei liegt unser Preis für den Mundschutz unter dem der anderen Anbieter. Wir arbeiten kostendeckend, es geht nicht um den großen Gewinn“, wie der 37-Jährige betont. In Kürze wird es die Gladbecker Mundschutz auch über „About You“ zu kaufen geben. Bohm ist eine Kooperation mit dem Mode-Online-Versandhändler eingegangen. „Diese Zusammenarbeit ist für mich darstellbar. Der Gründer von About You kommt aus Essen, die Rahmenbedingungen stimmen.“ Anders eine Kooperation mit einem Internetriesen wie Amazon, die würde nämlich für den Grubenhelden-Chef nicht in Frage kommen.