Gladbeck. SPD-Bürgermeisterkandidatin hat Freitagabend mit Bürgern über die Zukunft Gladbecks diskutiert. Diese Themen sind ihr besonders wichtig.
Das Leitmotiv, das sie antreibe, sei ihr Wunsch, „miteinander ins Gespräch zu kommen“, sagte Bettina Weist (52), SPD-Kandidatin für das Bürgermeisteramt in Gladbeck, zu Beginn der Veranstaltung am Freitagabend. Zweieinhalb Stunden später stellte sie mit einem deutlichen „Nein“ klar, dass diese Aussage nicht für die AfD gelte.
Konkret danach gefragt, schloss sie eine mögliche Zusammenarbeit mit der Partei definitiv aus, sollte sie am 13. September die Wahl gewinnen. „Auf ein Wort vor Ort, Bettina Weist“, so der Titel einer „Gesprächsrunde“, zu der ihr Wahlkampfteam ins K4 in Gladbeck-Mitte eingeladen hatte. „Wie soll das Gladbeck von morgen aussehen? Welche Themen sind den Gladbeckern besonders wichtig? Und: Wie will Bettina Weist als zukünftige Bürgermeisterin die Stadt gestalten?“ – so die Organisatoren in ihrer Einladung. Aufgrund der Corona-Bestimmungen war die Teilnehmerzahl beschränkt und so fanden sich rund 20 Gäste im Saal des sozio-pastoralen Zentrums St. Lamberti ein. Vier Schwerpunkte sollten an diesem Abend besprochen werden, erläuterte zu Beginn Moderator Jörg Primus.
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Manches Visionäre kam an diesem Abend zur Sprache
Konkret galt dies für die Themenbereiche Wirtschaft, Kinder und Jugendliche, Stadtgestaltung und Zusammenleben. Letzteres sei für sie eines der wichtigsten Themen, so Bettina Weist, wolle sie doch „eine Stadt für alle“ schaffen. Manches Visionäre kam an diesem Abend zur Sprache. Gladbeck als Gründerstadt für junge aufstrebende Start-ups wünscht sie sich, die „Perle“ Innovationszentrum Wiesenbusch habe das Potenzial zur Vergrößerung, um dort ein Wasserstoffzentrum zu entwickeln. So könne man Hochqualifizierte längerfristig an die Stadt binden. Diese Konzepte seien allerdings nur tragfähig, „wenn Stadtverwaltung und Unternehmen unbürokratisch zusammenarbeiten.“ Die Projektbegleitung läge bei einem Wirtschaftsrat mit Vertretern unterschiedlicher Berufsbereiche.
Besucher Rainer Vogelsang hatte da ganz andere Sorgen: „Gladbeck hat immer noch den traurigen ersten Platz in der Arbeitslosenstatistik des Kreises Recklinghausen.“ Es müsse vielmehr stärker qualifiziert werden und dies sollte Vorrang haben. Erster Beigeordnete Rainer Weichelt sprang mit Zahlen ein, die belegen sollten, dass sich die Arbeitsvermittlung in Gladbeck sehr positiv entwickelt habe. Kinder- und Jugendschutz lägen ihr sehr am Herzen, betonte die Kandidatin, hier sei manches zu verbessern. Auch die Digitalisierung müsse vorangetrieben werden. Es war viel von Programmen die Rede.
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Beim Thema Umbau der B224 sei nichts verhandelbar
Das wollte Günter Schaub nicht hören, ging es ihm doch um das Hier und Jetzt, insbesondere hinsichtlich der mangelnden Sprachkenntnisse vieler Zuwanderer, obwohl diese schon lange in Gladbeck lebten. „Die Leidtragenden sind schließlich die Kinder.“
Das sah auch Bettina Weist so. Beim Thema Stadtgestaltung durfte die Diskussion um die A52 nicht fehlen. „Hier ist nichts mehr verhandelbar“, machte die Kandidatin deutlich, die den Umbau der B224, zusammen mit dem Sportpark Mottbruch und dem geplanten Viktoria-Quartier, für „ein zukunftsweisendes Projekt“ hält.