Gladbeck. In Gladbeck sind alle Spielplätze gesperrt. Mitarbeiter der Stadt kontrollieren, ob sich alle daran halten. Falls nicht, drohen hohe Strafen.

Ab sofort sind in Gladbeck alle Spielplätze gesperrt - betreten verboten! Es ist eine Maßnahmen von vielen, die der städtische Krisenstab angeordnet hat, um die Ausbreitung des Coronavirus' zu verlangsamen.

Viele Hinweisschilder müssen noch aufgestellt werden

Allerdings: Sichtbar ist die Sperrung noch nicht, denn am Dienstag waren städtische Mitarbeiter noch damit beschäftigt, die Hinweisschilder anzufertigen und dann aufzustellen. Gut 100 städtische Spielplätze gibt es im gesamten Stadtgebiet, sagt Stadtsprecherin Christiane Schmidt. Es geht eben nicht nur um die großen Themenspielplätze wie zum Beispiel den Wasserspielplatz am Hallenbad in der Innenstadt, sondern auch um alle Bolzplätze bis hin zu den einzelnen Spielgeräten, die in der Fußgängerzone aufgestellt sind. Klar, dass die Arbeit wohl nicht an einem Tag zu schaffen ist.

Dienstagmittag sitzen dann auch zwei Jungs, vielleicht gerade mal zehn Jahre alt, auf den Schaukeln auf dem Spielplatz an der Dorstener Straße und genießen das endlich frühlingshafte Wetter. Hinweise auf das Betretungsverbot gibt's an dem Spielplatz noch nicht. Die Jungs wissen wahrscheinlich also gar nicht, dass sie gerade etwas Verbotenes tun. Davon geht auch Christiane Schmidt aus: "Ich bin sicher, dass bei jedem Bürger die Nachricht der Schul- und Kitaschließungen angekommen ist. Aber bei den Spielplätzen wäre ich mir da noch nicht so sicher."

Mitarbeiter vom Jugendamt kontrollieren die Spielplätze

Deshalb will die Stadt in den ersten Tagen auch noch vor allem das Gespräch suchen mit Eltern, Kindern und Jugendlichen, die in den nächsten Tagen auf den Spielplätzen angetroffen werden. Kontrollieren soll die Spielbereiche im Stadtgebiet auch nicht das Team vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD), sondern höchstwahrscheinlich unter anderem Mitarbeiter des Jugendamtes, die durch den eingeschränkten Besucherverkehr im Rathaus nicht mehr den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen müssen. "Sie sollen die Leute freundlich ansprechen und auf die Sperrung der Spielplätze hinweisen", so Schmidt. Dabei solle aber auf jeden Fall im Hinblick auf die immer mögliche Ansteckungsgefahr ein gebührender Abstand zu den Gesprächspartnern eingehalten werden.

"Sollte der Ton jedoch einmal rauer werden, sind die Kollegen dazu angehalten, umgehend den Ordnungsdienst zu benachrichtigen", betont die Stadtsprecherin. Zeigen sich die Bürger allerdings unbelehrbar und werden sie eventuell sogar mehrmals auf einem Spielplatz angetroffen, dann drohen durchaus auch Strafen. Und die können auch sehr drastisch ausfallen. Auf Grund der städtischen Allgemeinverfügung in Sachen Corona, die die Stadtverwaltung erlassen hat, können da nach Auskunft von Christiane Schmidt im äußersten Fall bis zu 25.000 Euro fällig werden! "Den Weg wollen wir allerdings nicht unbedingt beschreiten", sagt sie. Vielmehr appelliere man an die Vernunft der Bürger. "Wir müssen jetzt alle unsere sozialen Kontakte so weit wie möglich einschränken, um dann hoffentlich möglichst schnell wieder zum normalen Alltag zurückkehren zu können."

In der Fußgängerzone war Dienstag viel los

Bei dem sonnigen Wetter den ganzen Dienstag über ist vielen Gladbeckern das Daheimbleiben aber sichtlich schwer gefallen. Die Innenstadt war schon am frühen Morgen gut besucht - vor allem ältere Menschen, aber auch viele Eltern mit ihren Kindern waren in der Fußgängerzone unterwegs, wohl um den Spaziergang an der frischen Luft mit einem nötigen Einkauf zu verbinden. Und auch im Wittringer Wald waren viele Spaziergänger zu sehen. Die Lust aufs frische Luft schnappen überwog wohl eindeutig der Angst vor dem Coronavirus. Die großen Spielplätze hingegen waren kaum frequentiert. Einzige Ausnahme stellte da der Nordpark dar. Hier war sowohl auf dem Spielplatz als auch auf dem Bolzplatz gleich daneben einiges los. Christiane Schmidt: "Da werden wir morgen wohl verstärkt ein Auge drauf haben."

>> Gebündelte Informationen

Ale Informationen bündelt die Stadtverwaltung unter www.gladbeck.de/corona

Die Stadt weist ausdrücklich darauf hin, dass die Nutzung der Spielplätze sowohl für Einzelpersonen als auch für größere oder kleinere Gruppen untersagt ist.

Das Verbot gilt auch für private Anlage z.B. an größeren Wohnanlagen.