Gladbeck. Sämtliche Stadteinrichtungen sind ab Montag dicht. Termine im Rathaus nur nach Vereinbarung. ZBG schließt den Wertstoffhof. Müllabfuhr sicher.
Zur Eindämmung des Coronavirus’ verbietet die Stadt Gladbeck mit sofortiger Wirkung sämtliche Veranstaltungen und schließt alle Einrichtungen, deren Schließung bislang noch nicht geplant waren – mit Ausnahme der Institutionen, die für die öffentliche Sicherheit und Ordnung nötig sind. Diese weitreichenden Entscheidungen hat am Sonntag der Krisenstab der Stadt unter Leitung von Bürgermeister Ulrich Roland getroffen. Noch am Sonntagmittag unterzeichnete Roland als Rechtsgrundlage eine entsprechende „Allgemeinverfügung der Stadt Gladbeck“.
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„Angesichts der weiter steigenden Zahlen von Corona-Infizierten müssen wir die möglichen Infektionswege weiter einschränken und untersagen daher ab sofort alle öffentlichen Veranstaltungen. Wir gehen davon aus, dass durch Erlasse der Bundes- oder Landesregierung in den nächsten Tagen noch weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens verordnet werden”, erklärt Bürgermeister Roland.
VHS, Museum, Musikschule, Stadtbücherei – alle Stadteinrichtungen bleiben geschlossen
Von dem Veranstaltungsverbot betroffen sind alle öffentlichen oder öffentlich zugänglichen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen oder im Freien, auch Gottesdienste, wie aus dem Rathaus verlautet. Ausgenommen sind Veranstaltungen, die für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung notwendig seien, heißt es in der Verfügung. Ausgenommen seien auch Veranstaltungen, die der öffentlichen Versorgung dienen, darunter ausdrücklich die Wochenmärkte.
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Der städtische Krisenstab beschloss darüber hinaus, ab Montag alle städtischen Einrichtungen zu schließen, die nicht unbedingt geöffnet bleiben müssen. Davon sind neben Schulen, VHS, Kindertagesstätten, Kindertagespflegeeinrichtungen, Musikschule, Jugendkunstschule und den Jugendangeboten auch alle städtischen Sportanlagen einschließlich der Bäder (Hallenbad und Traglufthalle), die Stadtbücherei, das Museum, das Stadtarchiv, die Galerie und die Stadtgartenhäuser betroffen. Auch der Zentrale Betriebshof des ZBG an der Wilhelmstraße ist ab Montag bis auf weiteres geschlossen. Auch der Umweltbrummi wird nicht mehr unterwegs sein. Trotz der Einschränkungen seien aber, so der ZBG, die wichtigsten Dienstleistungen wie die Müll- und Sperrmüllabfuhr gewährleistet.
Die Stadtverwaltung stellt ihren Betrieb zunehmend auf Homeoffice um
Außerdem weist die Stadtverwaltung noch einmal darauf hin, dass ab Montag Termine im Rathaus nur noch nach vorheriger telefonischer oder elektronischer Terminvereinbarung wahrgenommen werden können. Die Bürgersprechstunde des Bürgermeisters werde bis auf weiteres telefonisch durchgeführt, heißt es. Darüber hinaus kündigte die Verwaltung an, in den kommenden Tagen den Dienstbetrieb zunehmend auf Homeoffice umzustellen. Eine Einschränkung der dringend erforderlichen Dienstleistungen der Verwaltung seien allerdings zurzeit nicht geplant.
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In Abstimmung mit der Bezirksregierung Münster, so die Verwaltung, finden die Sitzungen des Rates und der Ausschüsse, die in der neuen Woche in eine weitere Beratungsrunde gehen, statt. Falls keine dringenden Entscheidungen getroffen werden müssen, sollen einzelne Ausschusssitzungen jedoch auch ausfallen, heißt es. Aus diesem Grunde wurde die Sitzung des Kulturausschusses für den heutigen Montag abgesagt.
Stadt will Diagnosezentrum
Die Stadt Gladbeck war auch Wochenende im Gespräch mit dem Kreisgesundheitsamt Recklinghausen und den Gladbecker Ärzten, um kurzfristig eine zentrale Anlaufstelle zum Test auf das Coronavirus für Gladbeck einzurichten. Bislang wurden vom Kreis Recklinghausen zunächst zwei Diagnosezentren am Prosper-Hospital in Recklinghausen und an der Paracelsus-Klinik in Marl eingerichtet.
Einschränkungen bei Restaurants in Gladbeck hat der städtische Krisenstab nicht beschlossen. Grund: Restaurant seien ein Teil zur Versorgung der Bürger.