Gladbeck. . 6604 Leser nutzen 2018 die Stadtbücherei Gladbeck. Ein Schwerpunkt liegt auf der Leseförderung junger Menschen. Bücherbus erfolgreich unterwegs.
Der Bücherbus der Stadtbücherei rollt und rollt und rollt. Die mobile Bibliothek hat in Gladbeck eine Erfolgsgeschichte geschrieben, der ein Kapitel im großen Buch mit dem Titel „Leseförderung für Kinder und Jugendliche“ gewidmet ist. Im übertragenen Sinne, versteht sich. Hinter all den Zahlen, die Bücherei-Leiterin Eva Beck dem Kulturausschuss am Montagabend mit ihrem Bericht für das Jahr 2018 auf den Tisch legte, stecken engagierte Mitarbeiter.
51,5 Prozent der Nutzer unter 18 Jahre
Wie Elisabeth Klapheck, die das Projekt „Bücherbus“ steuert. „Er ist tatsächlich eine Zweigstelle der Kinder- und Jugendbücherei. Das Konzept von Elisabeth Klapheck hat sich bewährt“, berichtete Eva Beck, die im Oktober des vorigen Jahres die Nachfolge von Uwe von der Weppen angetreten hat. Sie bezeichnete die besagte Leseförderung als eines der Schwerpunktthemen in der Stadtbücherei. Bei 263 Veranstaltungen in diesem Sektor und Büchereiführungen nahmen Kinder und Jugendliche teil. Davon wurden 156 Termine in der rollenden Bibliothek durchgeführt.
Bibliothek bot 144 altersgerechte Einführungen
3302 Mädchen und Jungen nahmen an 144 altersgerechten Einführungen teil, bei denen die Kinder die Angebote der Stadtbücherei spielerisch erkunden dürfen. 32 ehrenamtliche Vorlesepaten sind an Kindertagesstätten und Schulen unterwegs, um dem Nachwuchs die Freude am Schmökern zu vermitteln.
Elftklässler lernen Recherche in der Bücherei
Neben diversen Veranstaltungen für die ganz junge Generation steht unter anderem auch Recherche-Training, zum Beispiel „Fit für die Facharbeit“ für Elftklässler am Riesener- und Heisenberg-Gymnasium, auf dem Programm. Eva Beck: „Deutlich feststellbar ist weiterhin die stark gestiegene Präsenznutzung der Bücherei durch Schüler für Gruppenarbeiten und Hausarbeiten.“ Von den insgesamt 6604 aktiven Lesern, die im vergangenen Jahr mindestens ein Medium ausgeliehen haben, seien 51,5 Prozent unter 18 Jahre alt gewesen.
488.622 Medien wurden im Jahr 2018 ausgeliehen
Die Medienausleihen seien im Vergleich zum Vorjahr um 10.745 gestiegen. Im Jahr 2018 seien es insgesamt 488.622 Bücher & Co. gewesen – davon 13,7 Prozent im Bücherbus. Das Gros der Ausleihen entfällt mit 152.542 Exemplaren auf Tonträger, gefolgt von Kinderliteratur (106.885) und Romanen (93.363).
„Uns werden Tonies aus den Händen gerissen“, berichtete die Stadtbücherei-Chefin. Dieses Medium ist in der Kinderbücherei ausleihbar. Es handelt sich um Boxen mit Figuren, auf denen abspielbare Geschichten programmiert sind. Beck stellte in Aussicht: „In diesem Jahr statten wir auch den Bücherbus mit Tonies aus.“
Analoge Medien bleiben beliebt
Seit dem Jahr 2008 hat die Stadtbücherei in Kooperation mit allen anderen Bibliotheken im Kreis Recklinghausen e-Books im Sortiment. „Wir verzeichneten in den vergangenen Jahren eine deutliche Ausleihsteigerung um 24 Prozent“, so Eva Beck. Das klingt viel, doch der Anteil der elektronischen Medien an der Gesamtausleihe beträgt lediglich 5,2 Prozent. Eva Beck betonte: „Sie kommen noch lange nicht an die Ausleihe von analogen Medien heran.“ Die Bücherei-Leiterin ergänzte: „Gesellschaftsspiele laufen nach wie vor sehr gut – man sollte es nicht glauben.“
Nacht der Bibliotheken im ganzen Land
„Ich würde mal sagen, alle Büchereien in Nordrhein-Westfalen machen mit“, sagt Eva Beck, Leiterin des Gladbecker Medienhauses, über die Nacht der Bibliotheken. Und so ist denn auch sie mit ihrem Team am Freitag, 15. März, von 18 Uhr bis Mitternacht für das Publikum auf den Beinen.
Getreu dem Motto „Mach es“ hat die Stadtbücherei etliche Aktionen organisiert, die den Besuchern nicht alltägliche Einblicke in eigener Sache gewähren. Bei diesem Programm lässt es sich auch Frieder Kornfeld, bis vor kurzem stellvertretender Büchereileiter, trotz seines Ruhestandes nicht nehmen, die Gäste durch die Einrichtung an der Friedrich-Ebert-Straße zu führen. So können Teilnehmer des Rundgangs ab 20 Uhr Räume anschauen, die sie sonst nie zu sehen bekommen.
WAZ-Redakteur liest über alte Spiele
WAZ-Kulturredakteur Lars von der Gönna und Werner Boschmann lesen aus dem Buch „Das Bollerrad muss bollern, der Knicker, der muss rollen“. Damit bringt das Duo Kinderspiele in Erinnerung, die längst aus Hinterhöfen und von Straßen verschwunden sind. Mehr noch: „Man darf die Spiele auch ausprobieren“, verspricht Eva Beck. Beginn: 19 Uhr im Lesecafé.
Kabarett und Gute-Nacht-Geschichten
Der sprachgewandte Tausendsassa Christian Hirdes gibt sich dort ab 21 Uhr die Ehre. Der Comedian, Kabarettist, Poet und Liedermacher präsentiert ein Kurzprogramm.
Der Aktionstag ist um 22.30 Uhr zwar noch nicht beendet, doch dann ist es Zeit für Geschichten zur guten Nacht. Kirsten Markgraf ist es, die vorliest. Im Kreativshop mit Barbara Schlüter können fantasievolle Köpfe mit altem Papier werken. Und bei der QR-Code-Rallye schickt die Bücherei Besucher auf Entdeckungsreise.