Gladbeck. . Anfang Oktober hat die Diplom-Bibliothekarin die Nachfolge von Uwe von der Weppen angetreten. Mit ihrem Team will sie neue Ideen entwickeln.

„Man kann niemanden zwingen, ein Buch in die Hand zu nehmen“, sagt Eva Beck. Aber den Menschen den Weg in eine Bücherei so attraktiv wie möglich zu gestalten, das sei durchaus machbar. Die 53-Jährige weiß, wovon sie spricht. 30 Jahre hat sie in der Stadtbibliothek in Herten gearbeitet. Seit Anfang Oktober leitet Eva Beck die Stadtbücherei in Gladbeck – und sie freut sich sehr auf die neuen Aufgaben, die vor ihr liegen.

Herten und Gladbeck, stellt sie dann auch gleich klar, verfügen über die erfolgreichsten Bibliotheken im Kreis. Die ein oder andere Idee, wie man Gladbecks Ausleihe auch weiterhin auf Erfolgskurs halten kann, hat sie auch schon.

„Die Ausleihzahlen sind überall rückläufig“

„Natürlich ist es schon so, dass die Ausleihzahlen überall leicht rückläufig sind. Vor allem junge Leute leihen keine Medien aus, sie streamen sie.“ Doch auch in Zeiten von Netflix und Co., davon ist Eva Beck überzeugt, kann man die Menschen von den Qualitäten einer guten Bibliothek überzeugen.

Die Voraussetzungen dafür seien in Gladbeck schon jetzt bestens: „Bei den Schülern in der Stadt ist die Bücherei beliebt. Sie treffen sich gern hier, zum Beispiel auch, um gemeinsam zu lernen.“ Auch die Kinderbücherei sei gut aufgestellt und biete viele Aktionen, um besonders die ganz Kleinen ans Lesen heranzuführen.

Wichtig ist die Leseförderung

Die Leseförderung sieht die Diplom-Bibliothekarin natürlich generell als enorm wichtig an. Wer nicht lesen kann, sagt sie, der kann auch keine sozialen Netzwerke wie Facebook oder Instagram nutzen.

Ihren Vorgänger im Amt, Uwe von der Weppen, und auch einige ihrer neuen Kollegen in Gladbeck hat Eva Beck bereits vor ihrem Weggang aus Herten kennen und schätzen gelernt. Bei der kreisweiten Einführung der eAusleihe oder der neuen „MedienSuche“, dem Online-Katalog der Bibliotheken im Kreis, habe man sogar bereits sehr gut zusammengearbeitet, sagt sie. Nun will sie ihr neues Wirkungsfeld noch besser kennenlernen. Im Bücherbus möchte sie auf jeden Fall direkt nach den Ferien einmal mitfahren; und auch Veranstaltungen, zum Beispiel in der Kinderbücherei miterleben.

Privat liebt sie gute Krimis

Für die Räume der Bücherei schweben Eva Beck schon einige Veränderungen vor. „Ich weiß natürlich, dass auch in Gladbeck das Geld knapp ist, große Sprünge sind da nicht drin.“ Deshalb will sie auch ganz klein beginnen – und erst einmal den Eingangsbereich ein „bisschen aufräumen“. Einigen Möbel sehe man zudem langsam ihr Alter an. „Vielleich können die ja nach und nach ausgetauscht werden. Die Aufenthaltsqualität noch weiter zu steigern, das wäre schon wichtig.“

Bücher sind Eva Beck natürlich auch privat sehr wichtig. Zur Entspannung greift sie am liebsten zu einem guten Krimi. „Ich mag die skandinavischen Krimis sehr gerne und die englischen auch.“ Allzu blutig sollten sie allerdings nicht sein.