Gelsenkirchen. Die japanische Geigerin Akiko Suwanai gastiert am Montag, 6. Oktober im Musiktheater im Revier. Mit der Neuen Philharmonie Westfalen spielt sie Benjamin Brittens Violinkonzert. Im Gepäck hat sie eine kostbare Stradivari.

Im Land der aufgehenden Sonne ist sie ein absoluter Mega-Star, eine Art Anne-Sophie Mutter Japans. „Dort können sich viele Menschen gar keine Karte für ein Konzert mit ihr leisten, weil die so teuer sind“, weiß Rasmus Baumann, Generalmusikdirektor der Neuen Philharmonie Westfalen. Akiko Suwanai, das Geigenwunder aus Nippon, ist am Montag, 6. Oktober, ab 19.30 Uhr zu Gast beim 2. Sinfoniekonzert der Philharmonie im Musiktheater im Revier.

Das musikalische Kaliber der Gastsolistin drückt sich auch in der Klasse des Instrumentes aus, das sie mit nach Gelsenkirchen bringen wird: eine Stradivari aus dem Jahre 1714, die einst der Geigen-Legende Jascha Heifetz gehört hatte. Auf diesem Rolls-Royce unter den Violinen wird die Japanerin Benjamin Brittens (1913-1976) Konzert für Violine und Orchester d-moll op 15 interpretieren.

"Töne von unterschwelliger Traurigkeit"

„Mr. Britten meets Mozart“ titelt Baumann das 2. Sinfoniekonzert: „Beide Komponisten waren sich sehr ähnlich, beide wuchsen als Wunderkinder auf und pflegten in ihrer Musik Töne von unterschwelliger Traurigkeit.“ Als der Brite Britten im Jahre 1976 verstarb, war der estnische Komponist Arvo Pärt, Jahrgang 1935, einer der ersten Kollegen, die sich musikalisch vor Britten verneigten. Pärts „Cantus in Memoriam Benjamin Britten“ wird die Neue Philharmonie zu Beginn spielen, eine Trauermusik von hoher, eindringliches Intensität.

Danach kommt Britten dann selbst zu Wort mit seinem Violinkonzert. Baumann: „Bei diesem Frühwerk mit seiner expressiven Tonartwahl hat man das Gefühl, Britten redet. Es klingt wie ein Wechselspiel von Rede und Poesie.“ Solistin Akiko Suwanai begann ihre aufsehenerregende Karriere als jüngste Gewinnerin des Tschaikowsky-Wettbewerbs. In jüngster Zeit trat sie mit dem BBC Philharmonic Orchestra auf, engagiert sich seit 2012 als künstlerische Leiterin des Internationalen Musikfestivals Nippon.

Nach der Pause ein weiterer Höhepunkt, wenn mit der Sinfonie Nr. 40 die wohl berühmteste und bekannteste Sinfonie Mozarts erklingt.

Wer das Konzert am Montag nicht besuchen kann: Eine Wiederholung gibt es am Dienstag, 7. Oktober, um 20 Uhr im Ruhrfestspielhaus in Recklinghausen. Karten für GE: Theaterkasse, Kennedyplatz.