Gelsenkirchen.
Das hätten selbst die optimistischsten Prognosen nicht vorher gesagt: Das Gelsenkirchener Festival Klezmerwelten feierte mit seiner nunmehr 4. Auflage einen furiosen Publikumserfolg. So war die Glashalle von Schloss Horst am Donnerstagabend prall gefüllt, als die Shtetl Band Amsterdam und Christian Dawid gemeinsam aufspielten.
Das Festival rund um die vielfältigen Facetten jiddischer Musik geht am Sonntag mit einer literarischen Veranstaltung in der Neuen Synagoge (19 Uhr) nach vier Wochen erfolgreich zu Ende. „Das waren wunderbare Veranstaltungen“, erinnerte sich auch Judith Neuwald-Tasbach im Schloss Horst an das Klezmer-Angebot voller musikalischer Klänge, Tänze, Workshops, Ausstellung. „Schade, dass es schon wieder vorbei ist, aber wir hoffen dass es schon im nächsten, spätestens im übernächsten Jahr eine Neuauflage gibt.“
Prall gefülltes Schloss
Geplant ist auf jeden Fall, das Festival in einer Kooperation zwischen Stadt und Jüdischer Gemeinde in Zukunft alle zwei Jahre stattfinden zu lassen.
Die Gäste aus den Niederlanden verwandelten das Renaissanceschloss mit ihrem Programm „The Klezmer Village“ in einen Raum voller Tanz, Trubel und feiner Melancholie. In der Besetzung mit zwei Geigen, Bass und Cello, Akkordeon und Schlagzeug gab Christian Dawid der Band den virtuosen klassischen Klezmer-Klarinettenklang.
Das moderierte Konzert überzeugte mit dörflichen, authentischen, aber auch durchaus modern arrangierten Klängen, mal ausgelassen, schwungvoll, mal getrieben von Wehmut mal voller humorvoll-fröhlichen Einlagen. In unterschiedlichen Arrangements fanden sich die musikalischen Stimmen mit hörbarer Freude an der Improvisation und dem musikalischen Austausch zu immer neuen Formationen zusammen. Viel Beifall für einen gelungenen Abend.