Gelsenkirchen. . Der Generalmusikdirektor des Musiktheaters im Revier leitet bereits seit zehn Jahren das Rotary Orchester, das sich aus leidenschaftlichen Amateurmusikern aus der ganzen Republik zusammensetzt. Jetzt dirigierte er das Orchester in „seinem“ Musiktheater. Es war ein außergewöhnlicher Abend.
Gutes zu tun und in der Musik den richtigen Ton zu finden sind zweierlei Dinge. Wie beides harmoniert, hörte das Publikum im MiR beim Benefizkonzert des Rotary-Orchesters Deutschland unter Leitung ihres Chefdirigenten Rasmus Baumann.
Ja, richtig gelesen. Aber Rasmus Baumann hat glücklicherweise nicht den Job gewechselt. Er leitet das Orchester aus passionierten Amateurmusikern bereits seit 2003.
Das Konzert organisiert hatte, und das war eine Premiere, der Rotary-Club Gelsenkirchen Buer. Eine Premiere für die Bueraner Rotarier, die mit den Konzerteinnahmen und Spenden die „Lebenshilfe Gelsenkirchen“ darin unterstützen, ein dringend benötigtes Fahrzeug anzuschaffen, um damit geistig behinderten Menschen in der Stadt überhaupt adäquat helfen zu können.
In Leidenschaft verbunden
So fein wie die Geste, so klassisch war auch das Programm – maßgeschneidert für Baumann und das Rotary-Orchester. Durch Beethovens Egmont-Ouvertüre führte der hauptamtliche Generalmusikdirektor des Musiktheaters mit traumwandlerischer Sicherheit. Es war nicht der Abend, um über Klangfarben und Tempi zu sinnieren, sondern darüber, was Menschen imstande sind zu tun, wenn sie eine Leidenschaft vereint. Die Orchestermusiker kommen aus ganz Deutschland, reisen zu ihren Konzerten auf eigene Kosten an und haben seit ihrer Gründung 1996 über eine halbe Million Euro an Spendengeldern eingespielt. Das ist wahrlich außerordentlich!
Den Solisten des Abends, Thomas Duis, begleitete das Rotary-Orchester bei Brahms erstem Klavierkonzert. Besonders den Mittelsatz gestaltete Duis beeindruckend dicht und tiefsinnig, schuf innigste Momente. Den krönenden Abschluss des Abends bildete die Interpretation von Mozarts Haffner-Sinfonie. Ein Erfolg für die Musiker und die Bueraner Rotarier, die ihren ersten Schritten als Konzertorganisatoren nach diesem gelungenen Auftakt ruhigen Gewissens weitere folgen lassen dürfen.