Gelsenkirchen. Der Bund der Steuerzahler NRW hat landesweit die Beiträge für Kindertageseinrichtungen in 49 Städten ermittelt. Sie bringt groteske Unterschiede zutage. Bis zu einem Jahreseinkommen von 17 500 Euro ist der Kita-Platz in Gelsenkirchen gebührenfrei (Landesdurchschnitt 18 385 Euro).

Es ist kein überraschendes Ergebnis: Bezogen auf die Höhe der Kita-Gebühren ist Gelsenkirchen familienfreundlich. Der Beitrag für das zweite und weitere Kinder entfällt. Generell teurer ist die Betreuung von Kleinkindern unter drei Jahren, weil dafür mehr Personal benötigt wird. Besserverdiener ab einem Bruttojahreseinkommen von über 125.000 Euro werden „richtig zur Kasse gebeten“.

Der Bund der Steuerzahler NRW hat landesweit die Beiträge für Kindertageseinrichtungen in 49 Städten ermittelt. Sie bringt groteske Unterschiede zutage. Zwischen 0 und 800 Euro ist alles drin. Die Betreuung von über Dreijährigen ist in Düsseldorf gratis – egal, wie viel die Eltern verdienen oder wie viele Kinder sie in die Betreuungseinrichtung schicken. Den Höchstsatz fordert Bergisch Gladbach: 800 Euro kostet die 45-Stunden-Betreuung von Unter-Dreijährigen. Grund für die großen Unterschiede: Kita-Gebühren werden von den Kommunen festgelegt. Die Elternbeiträge staffeln sich nach Einkommen, Alter des Kindes und Betreuungszeit.

Elternbeitragstabelle entwickelt

Bis zu einem Jahreseinkommen von 17.500 Euro ist der Kita-Platz in Gelsenkirchen gebührenfrei (Landesdurchschnitt 18.385 Euro). Zum Vergleich: In Essen muss schon ab 13.001 Euro Elterneinkommen gezahlt werden, in Bottrop ab 25.001 Euro.

Legt man ein Einkommen von bis 40.000 Euro zugrunde, zahlen Eltern in Gelsenkirchen bei einer Betreuungszeit von 45 Stunden für ein Kind (über 2 Jahre) 95 Euro Beitrag, für eine 25-Stunden-Betreuung 60 Euro. Das ist auch so in Gladbeck, Herne, Recklinghausen und Herten. u.a. mit diesen Städten hat Gelsenkirchen eine Elternbeitragstabelle entwickelt. Der NRW-Durchschnitt beträgt für dieses Betreuungsangebot 107 bzw. 61 Euro.

In der gleichen 40.000-Euro-Einkommensklasse schlägt die „betreuungsintensive“ Kategorie der Kinder unter 2 Jahre mit 187 Euro bzw. 117 Euro für 45 bzw. 25 Stunden zu Buche. Hier befindet sich Gelsenkirchen genau im Landesmittel.

In der Einkommenslage bis 60.000 Euro ist Gelsenkirchen mit einem Elternbeitrag von 152 Euro (45 Stunden, Kind über zwei Jahre) vergleichsweise moderat. In Bottrop oder Unna kostet der Platz fast doppelt so viel.

Teuer ist es für Besserverdiener

Teuer wird es für Besserverdiener: Eltern mit einem Bruttojahreseinkommen von über 125.000 Euro zahlen 646 Euro, wenn sie ihr Kind (unter zwei) bis zu 45 Stunden pro Woche betreuen lassen wollen. Der Landesdurchschnitt liegt bei 505 Euro. Für Über-Zweijährige (45 Stunden) beträgt der Beitragssatz 434 Euro. Damit gehört Gelsenkirchen mit zum oberen Drittel der teuren Städte. Der Landesdurchschnitt liegt bei 365 Euro. Für die Stadt spricht allerdings, dass sie die Höchsteinkommensgrenze mit 125.001 Euro sehr hoch gesetzt hat.