Gelsenkirchen. . Der Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid greift angesichts der Finanznot zu harten Sparmaßnahmen und will Kindergärten schließen. Für Gelsenkirchen würde das bedeuten: Von 17 Einrichtungen blieben sechs übrig. Welche Kitas überleben, ist noch offen und wird mit den Städten entschieden.
Noch nicht kurz vor dem Bankrott, dennoch im Dilemma: Der Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid greift angesichts der Finanznot zu harten Sparmaßnahmen. Bis 2020 will er im Kirchenkreis 15 von 23 Kindergärten schließen. Für Gelsenkirchen würde das bedeuten: Von 17 Einrichtungen blieben sechs übrig.
Noch sei das ein Konzept, betont Ute Riegas-Chaikowski, Vorsitzende des synodalen Kindergartenausschusses, wohlwissend, dass dieses Sparprogramm in den Gemeinden nicht auf Begeisterung stoßen wird. Das Konzept wird allerdings umgesetzt – wenn sich die Rahmenbedingungen nicht ändern. Diese sind aus Sicht des Kirchenkreises denkbar schlecht. „Vor allem seit der Verabschiedung des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) 2008 wird die Schraube kontinuierlich angezogen“, so Ute Riegas-Chaikowski. Seit dem Kindergartenjahr 2010/11 sei die Ev. Kindergartengemeinschaft Gelsenkirchen unterfinanziert.
Kirchensteuer rückläufig
Zwar steigt die Kindpauschale nach KiBiz jährlich um 1,5 Prozent, doch die Steigerung bei den Personalkosten wird damit nicht aufgefangen. Hinzugerechnet werden müssen u.a. die Kostendeckung für die Verpflegung, neue Vorgaben zur Mindestausstattung an Personal, der Mehrbedarf an Räumen für Kitas mit allen drei Gruppenformen. Außerdem rechnet der Kirchenkreis mit sinkenden Kirchensteuerzuweisungen.
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Reduzierung bei gleichzeitiger Optimierung lautet der Tenor im „Handlungskonzept 2020“, das am Montag auf der Kreissynode zur Diskussion gestellt wurde. Im Jahr 2020 sollen rund eine Million Euro an Kirchensteuermitteln für die Ev. Kindergartengemeinschaft fließen. „Wir wollen die Tageseinrichtungen auskömmlich finanzieren“, betont Ute Riegas-Chaikowski. Die Finanznot dürfe nicht auf dem Rücken der Erzieherinnen ausgetragen werden, sagt Sozialpfarrer Dieter Heisig. „Betriebsbedingte Kündigungen wird es in den Einrichtungen nicht geben.“
Kleine Horte werden geschlossen
Heißt aber im Umkehrschluss: Finanziell möglich sind dann nur noch sechs Einrichtungen in Gelsenkirchen und zwei in Wattenscheid. Welche Kitas überleben, ist noch offen und wird im Gespräch mit den Städten entschieden. Kleine Horte mit zwei oder drei Gruppen werden geschlossen. Die verbleibenden sollen mindestens viergruppig sein, ein „evangelisches Profil“ haben und alle Voraussetzungen erfüllen, um als Familienzentrum anerkannt zu werden.