Gelsenkirchen. Jahrzehnte kämpften sie gemeinsam für soziale Gerechtigkeit. Soviel Engagement will gewürdigt werden: Die insgesamt 956 Genossen der Metallgewerkschaft wurden am Samstag beim Tag der Metallerinnen und Metaller im Sportzentrum Schürenkamp geehrt.
Viele Jahre und Jahrzehnte kämpften sie gemeinsam für soziale Gerechtigkeit. Soviel Engagement will gewürdigt werden: Die insgesamt 956 Genossen der Metallgewerkschaft, die in diesem Jahr ihre 25-, 40-, 50- oder gar 60-jährige Mitgliedschaft feiern konnten, wurden am Samstag beim Tag der Metallerinnen und Metaller im Sportzentrum Schürenkamp geehrt.
89 der Gewerkschafter sind nun schon seit 60 Jahren aktiv, 183 von ihnen machen sich seit einem halben Jahrhundert für die Rechte der Arbeitnehmer stark, 331 machen in diesem Jahr die vier Jahrzehnte voll und 383 Metaller feierten ihr 25-jähriges, silbernes Jubiläum.
Gemeinsam für Rechte gestritten
„Ihr seid das Rückgrat unserer Organisation“, erklärte Laudator Jürgen Peters, 1. Vorsitzender der IG Metall von 2003 bis 2007. „Ihr habt viele Kämpfe gekämpft, euch sicher oft geärgert, aber dennoch immer Seite an Seite gestanden, im Vertrauen in die Richtigkeit unserer Sache“, dankte er allen Jubilaren eindringlich.
Gerade von den älteren Mitgliedern habe man gelernt, wie wichtig Solidarität sei: „Wir haben gemeinsam für unsere Rechte wie Mitbestimmung, Arbeitszeitverkürzungen, den Anspruch auf Weihnachtsgeld oder den arbeitsfreien Samstag gestritten und vieles erreicht“, zeigte sich Peters stolz. Dennoch, sagte er, bleibe viel zu tun. „Einer Politik, die stolz auf ihren Niedriglohnsektor ist und Hungerlöhne subventioniert, muss noch mehr entgegengesetzt werden.“
Sadowsky: Auf Europa angewiesen
„Nichts bleibt, wie es war“ nach Hannes Wader glaubte auch Robert Sadowsky, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Gelsenkirchen. Der Abbau von Industriearbeitsplätzen schreite auch in Gelsenkirchen weiter voran. Traditionsunternehmen wie etwa der Schalker Verein, Küppersbusch, Seppelfricke oder Vaillant existierten entweder bereits nicht mehr oder stünden unter enormem Druck. „Unsere Region braucht Industrie“, ist er sich aber sicher. Und leitete in seiner Rede auch gleich die Konsequenz daraus ab: „Daher müssen wir mehr Einfluss nehmen. Wir müssen uns in den politischen Arenen behaupten“.
Außerdem müsse man als Gewerkschaft zwingend internationaler werden. „Als Exportnation sind wir auf Europa angewiesen. Selbstzerstörerische Reformprogramme helfen keinem weiter“, sagte Sadowsky. Und weiter: „Wir müssen uns solidarisieren, Europa dem Kapital entreißen und es den Menschen zurückgeben.“
Mit so treuen Genossen, wie den IG Metall-Jubilaren, bleibe die Hoffnung bestehen.
Rundes Programm ohne Fußballturnier
Rund um den Schürenkamp war für den alle zwei Jahre stattfindenden IG Metall-Tag am Samstag ein rundes Programm vorbereitet worden. Unter anderem gab es von der Cover-Combo „One 4 the Road“ Blues- und Rockmusik auf die Ohren. Außerdem begeisterte die internationale Showtanzgruppe „Hasseler Schreberjugend“ und auch die Kleinen kamen mit einem bunten Mitmachprogramm ganz auf ihre Kosten.
Das traditionelle Fußballturnier der IG Metaller musste hingegen in diesem Jahr ausfallen. Der Grund: Die Spuren des Unwetters am Pfingstmontag.