Gelsenkirchen.

Alle zwei Jahre wird es auf der Sportanlage und in der Halle am Schürenkamp richtig voll. Beim Tag der Metallerinen und Metaller wurden am Wochenende über 500 Jubilare geehrt.

Mit einem großen Familienfest, dem Tag der Metallerinnen und Metaller, bedankte sich die Gewerkschaft gleichzeitig bei ihren Mitgliedern. Für die Laudatio gab es Besuch aus Frankfurt: Das geschäftsführende Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban warf den Blick zurück, hob aktuelle Tarif-Erfolge hervor und rechnete mit der SPD ab.

Wären alle Gewerkschafter, die die IG Metall anlässlich ihrer 25-, 40-, 50- oder 60-jährigen Mitgliedschaft eingeladen hatte, gekommen, wäre die Halle am Schürenkamp aus allen Nähten geplatzt. Genau 969 Mitglieder halten der Gewerkschaft nämlich so lange die Treue. Kein Wunder, dass Gelsenkirchens erster Bevollmächtigter Robert Sadowsky neben OB Baranowski, der die Metaller für ihren Beitrag zur Gesellschaft lobte, auch namhafte Vertreter der SPD, der Linken, der Grünen und der CDU begrüßen konnte.

"Wir kämpfen für eine grundlegende Kurswende"

Hans-Jürgen Urban hob den jüngsten Stahl-Tarifabschluss hervor und als er dazu aufrief,„der Demontage des Sozialstaates entgegen zu treten“, rechnete der Gewerkschafter mit der SPD ab. „Die gemeinsame Tradition von Gewerkschaften und Sozialdemokratie scheint heute Geschichte zu sein.“ Nach der Agenda 2010 sei das Verhältnis belastet. „Viele sagen zerrüttet.“ Robert Sadowsky schlug in die selbe Kerbe. Die Deregulierung und neoliberale Umverteilung sei unter Rot-Grün vorangetrieben worden. „Wir kämpfen für eine grundlegende Kurswende.“ Tarifverträge, die Rente mit 67, Leiharbeit und die Hartz-Gesetze seien weiter die Themen der IG Metall.

Versöhnlich ging es bei Live-Musik, Kinderspielen und gastronomischen Angeboten vor der Halle zu. Gekickt wurde auch: Beim Turnier um den IG-Metall-Pokal, an dem 15 Betriebe teilnahmen, sicherte sich Thyssen Krupp Electrical Steel vor Vaillant, Küppersbusch und Seppelfricke den Sieg.