Gelsenkirchen. . Stadt Gelsenkirchen will Bürger zur Mülltrennung anhalten. Ab Januar steht die Biotonne zur Verfügung.

Das sensible Thema Abfallgebühren hatte sich die Gelsenkirchener Mieterinteressengemeinschaft (GEMIG) unter anderem für ihre jüngste Sitzung im Awo-Zentrum an der Grenzstraße ausgesucht. Gelsendienste-Geschäftsführer Heinz Nahdorf versprach eine nur sanfte Steigerung mit Augenmaß. Die Gebühr für eine wöchentliche Leerung entwickelte sich in den letzten 20 Jahren für die 120 l Tonne von 120 auf 164 Euro.

Erhöhte Serviceleistungen in den Recyclinghöfen und eine verbesserte Ökobilanz verursachten extrem hohe Kosten. Eine dreistellige Millionensumme investierte die Stadt wegen verschärfter Umweltbedingungen. Und dennoch: Die Steigerungshöhe der Müllgebühren, so Nahdorf, werde pro Jahr keine Schachtel Zigaretten mehr betragen.

Vertreter der Fraktionen waren sich einig

Auch wenn zum 1. Januar die Biotonne flächendeckend angeboten wird, geht er von einer moderaten Gebührenentwicklung aus. Nahdorf: „Unser Ziel ist eine qualitätsvolle Entsorgung, bei der wir bei den Gebühren nach wie vor die günstigste Kommune in NRW bleiben wollen.“ Zur Pflicht wird die Biotonne ab 2015 nicht. Im Verhältnis der Behältergröße zur Leerungshäufigkeit liegt die Stadt mit 2,8 Cent pro Leerungsliter weit vorn.

In Bottrop werden 3,6, in Mülheim 6,4, und in Mönchengladbach, dem Spitzenreiter, 14,1 Cent berechnet. Ein Mitglied der Mieterinitiative Hassel riet, Wohnungsgesellschaften stärker auf die Finger zu schauen. So mancher Mieter habe sich beklagt, dass die Nebenkosten als zweite Miete höher gewesen seien als die Grundmiete.

Die Vertreter der Fraktionen waren sich einig, dass der Einfluss der Politik über die Höhe der Gebühren überschätzt werde. Die Stadt müsste weitsichtig agieren und gute Rahmenbedingungen schaffen. Abfallvermeidung und sinnvolle Mülltrennung sind Einflüsse, so Nahdorf, die der Bürger selbst steuern könne. Ein Teilnehmer erhofft sich einen Zusatzservice von der Stadt durch eine Beschriftung der Behälter: „Damit die nicht alles in eine Tonne werfen.“