Gelsenkirchen. Zweimal im Jahr können Bürger in Gelsenkirchen Elektrokleingeräte, Metalle und Kunststoffteile über die blauen Papierbehälter entsorgen und einer weiteren Verwertung zuführen. Ab wann das neue System startet und was in die Tonne gehört, das lesen Sie hier.

Die blaue Tonne wird – so könnte man sagen – zur schlauen Tonne. Nachdem die Nachbarkommune Bottrop im vergangenen Jahr gute Erfahrungen gemacht hat mit der dualen Nutzung der Papierbehälter, zieht Gelsenkirchen jetzt nach. „Zwei Mal im Jahr verwandelt sich die blaue Tonne zur Wertstofftonne“, sagt Regina Weitkämper, Bereichsleiterin für Abfallwirtschaft bei der Stadttochter Gelsendienste.

Wann die Tonne geleert wird

Einen Tag nach der üblichen Papierabfuhr wird die blaue Tonne erneut geleert. Danach ist der Behälter bis zum nächsten Wertstofftag ganz normal als Papiertonne zu nutzen. Die Zeiträume für die neue Wertstoffentsorgung stehen schon fest: 11. März bis 5. April und 2. September bis 27. September.

Wie es der Bürger erfährt

Ab Montag, 10. Februar, werden über vier Wochen in den Revieren nach der Leerung der Papiertonne Anhänger gut sichtbar an die blauen Behälter gehängt, darauf der Hinweis auf den Wertstofftag im März/April und im September. Zusätzlich werden in den nächsten Tagen noch gut 37.000 Flyer an Haushalte mit blauer Tonne verteilt. Auf den Abfall- und Umweltkalendern und im Internet sind die Leerungen ebenso ausgewiesen.

Was der Hintergrund ist

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Hintergrund für die Einführung der Wertstofftonne ist eine gesetzliche Änderung nach der ab spätestens 2015 alle Kunststoffe und Metalle in Deutschland getrennt gesammelt werden sollen. Die Sammlung von Wertstoffen dient natürlich auch zur der Schonung von Ressourcen. Elektrokleingeräte enthalten neben Kupfer (Kabel) oftmals auch seltene Erden. Lanthan, Europium, Neodym und 14 weitere Metalle umfasst die Gruppe der Seltenen Erden – rar und teuer. Zur Herstellung zahlreicher Elektro-Produkte sind sie unverzichtbar, darunter Akkus, Turbinen und Motoren.

Welchen Mengen anfallen

Hochrechnungen, welche (Wertstoff-)Mengen anfallen könnten, hat Gelsendienste nicht erstellt. In der Nachbarstadt Bottrop jedoch mit ihren aktuell rund 120.000 Einwohnern konnten laut Entsorger „BEST AöR“ im März rund 100 Tonnen und im September vergangenen Jahres circa 80 Tonnen Elektrokleingeräte, Metalle und Kunststoffteile einer Verwertung zugeführt werden. Aus den Angaben des Unternehmens geht hervor, dass 1,6 kg pro Einwohner an werthaltigen Abfällen nicht beseitigt, sondern einem hochwertigen Recycling zugeführt wurden. Ähnliche Dimensionen erscheinen auch für Gelsenkirchen realistisch.