Gelsenkirchen. Der Oberbürgermeister-Kandidat der CDU Gelsenkirchen zu sein, das ist für Werner Wöll eine ehrenvolle Auszeichnung. Die Christdemokraten zu einem möglichst starken Ergebnis zu führen, daran will er bis zum Super-Wahltag am 25. Mai 2014 arbeiten. Sein persönliches Ziel formuliert Wöll so:„Ich möchte eine Stichwahl mit Frank Baranowski erreichen.“

Oberbürgermeister-Kandidat der CDU Gelsenkirchen zu sein, das ist für Werner Wöll eine ehrenvolle Auszeichnung. Die Christdemokraten zu einem möglichst starken Ergebnis zu führen, daran will er in den nächsten Wochen bis zum Super-Wahltag am 25. Mai 2014 intensiv arbeiten. Sein ganz persönliches Ziel formuliert er so:„Ich möchte eine Stichwahl mit Frank Baranowski erreichen.“ Auf eine andere Aussage lässt sich der 59-Jährige im Vorfeld nicht ein, und selbst das, prophezeien nicht wenige Menschen in der Stadt, dürfte schon schwierig genug werden.

Werner Wöll steht für eine blitzsaubere lokale Partei-Karriere. Vom Elternhaus geprägt, trat er als 17-Jähriger in die CDU ein, was in einer Arbeiterstadt wie Gelsenkirchen im Jahr 1972 schon mal nicht gewöhnlich ist. In der Bezirksvertretung Mitte sammelt er seine ersten Meriten, seit 1991 sitzt er im Rat der Stadt. Die nächste Sprosse der Leiter erklimmt er im März 2007: „Da übernahm ich von Gerd Schulte, von dem ich viel lernen konnte, den Fraktionsvorsitz.“ Nach der Kommunalwahl 2009 wurde Wöll in einer Kampfabstimmung mit Wolfgang Heinberg wiedergewählt.

Seine Kandidatur für den OB-Posten ist für den Finanzbeamten (Betriebsprüfer) ein logischer Schritt. „Es ist eine Würdigung der geleisteten Arbeit, und als Fraktionsvorsitzender spielt man auch grundsätzlich eine Rolle bei den Vorschlägen, klar.“ Ähnlich wie es der Kreisvorsitzende täte, wollte der auf das Amt zugreifen. Und dann hat die CDU ja auch noch aus der letzten Kommunalwahl ihre Lehre gezogen, als das „OB-Projekt Norbert Mörs“ mit 19,4 Prozent der Stimmen gar jämmerlich scheiterte.

Eine grundehrliche Haut

Werner Wöll gilt über alle Parteigrenzen hinweg als eine „grundehrliche Haut“. Ein Kompliment, das er gerne annimmt. „Ich stehe zu meinem Wort, darauf kann man sich verlassen“, sagt er. Das resultiere aus seiner Prägung. „Ich stamme aus der Mitte des Lebens“, so der zweifache Familienvater. Seine Stärke sei der Umgang mit Menschen. „Ich bin nicht abgehoben, auch politisch nicht – und so trete ich auch auf.“

Seine Stärken sieht der Christdemokrat u.a. darin, selbst ein Verwaltungsmensch zu sein. „Ich weiß, wie so eine Behörde tickt“, die er gerne moderner aufstellen möchte. An dieser Stelle sieht er einen großen Aufholbedarf, auch technisch betrachtet. „Die Digitalisierung etwa der Bauordnung muss man vorantreiben, ohne die anderen Belange zu vernachlässigen.“

Das Image der Stadt verändern

Politik für „Normalos“ möchte Wöll machen. Frank Baranowski sei da seiner Meinung nach eher zielgruppenorientiert. Als ein zentrales Feld betrachtet der Christdemokrat die Wirtschaftsförderung: „Wir bekommen zu wenige neue Arbeitsplätze, dabei sind wir eine der wenigen Städte in der Region, die überhaupt noch große zusammenhänge Flächen zur Ansiedlung von Unternehmen anbieten kann.“

Grundsätzlich will er Gelsenkirchen ein besseres Ansehen verpassen und erinnert an die Imagekampagne, die seine Fraktion schon in den Haushaltsberatungen 2014 vorgeschlagen hatte. Diese Kampagne sei nach wie vor dringend notwendig, weil damit verbunden oft auch die Bereitschaft eines Unternehmens zur Ansiedlung sei. „Da zählen auch die weichen Faktoren, die Lebensqualität in der Stadt für Arbeitnehmer.“

Ein positives Image, sagt Werner Wöll, sei so etwas wie eine Schlüsselqualifikation, die künftig Vieles leichter machen könnte, was heutzutage noch als schwierig gilt.

Aktiv auf Unternehmen zugehen

Die berufliche Lebensplanung könnte für Werner Wöll besser kaum sein, sollte er Amtsinhaber Frank Baranowski bezwingen können. Sechs Jahre Amtszeit als Oberbürgermeister und der Christdemokrat wäre am Ende dieser Dienstreise bis auf wenige Tage an die Altersgrenze herangerückt.

Seine Familie, sagt der 59-Jährige, würde ihm die Unterstützung dafür geben, sie sei der Rückhalt. Ehefrau Susanne, die Kinder. Sie brächten auch das Verständnis auf, dass ab 5. Mai drei Wochen Urlaubszeit für die heiße Phase des Wahlkampfs vorgesehen sind, um sich als OB-Kandidat gemeinsam mit seiner CDU den Wählerinnen und Wählern zu präsentieren.

Wirtschaftsförderung, Wohnbebauung (kleinteilige Wohngebiete), EU-Förderprogramme, um Geld nach Gelsenkirchen zu holen, oder auch die Schwellenangst bei Unternehmen abzubauen, die eine Ansiedlung in Betracht zögen – das sind politische Inhalte, mit denen Werner Wöll im Wahlkampf punkten will. „Wir sind nicht offensiv genug, wenn es um die Ansiedlung von Unternehmen geht“, sagt der 59-Jährige. Ihm fehle es an dieser Stelle deutlich an Eigenengagement. Auch die städtische Infrastruktur will er thematisieren. „Straße, Wege, Plätze, aber auch Gebäude, die leerstehen, wie die ehemaligen Polizei-Inspektion Süd.“