Gelsenkirchen. Der Wahlauftakt wird für die CDU zur Hängepartie. Ihr fehlen noch die die Bilder ihres OB-Kandidat Werner Wöll. Die Kanzlerin steht dafür bereits als Motiv für Europa. Die SPD plakatiert auch ihre Ratskandidaten und ist mit Amtsträger Frank Baranowski omnipräsent.

Die Linke hängt, die FDP macht sich etwas rar, auch die Piraten scheinen noch abgetaucht. Dafür haben die Grünen und AUF Zeichen gesetzt – und natürlich die SPD. Die Stadt wird dieser Tage bunter und Parolen-lastiger. Die Parteien plakatieren ihre Wahlplakate. Optische Vielfalt diktiert diesmal der Terminkalender. Am 25. Mai werden bekanntlich die Stadträte, der Oberbürgermeister, der Integrationsrat, auch die Bezirksvertretungen gewählt. Und ein Kreuz für Europa ist ebenfalls noch fällig.

Allein für die CDU ist Stufe eins der Wahloffensive eine Hängepartie. Sie konnte sich und ihren Spitzenkandidaten Werner Wöll noch nicht in Position bringen. Die Plakate fehlen. Die Druckerei in Baden-Württemberg, die den Druckauftrag (nicht nur vom Gelsenkirchener Kreisverband) hatte, ist in der Insolvenz. „Da steckt man bei der Auftragsvergabe nicht drin. Betroffen sind mehrere Verbände. Insofern haben alle Stress, nicht nur wir“, sagt CDU-Kreisgeschäftsführer Ludger Jägers leicht zerknirscht.

Durchhänger mit Öko-Pappen

Eigentlich sollte Wöll seit Samstag 1000fach hängen. „Nun werden wir wohl in dieser Woche plakatieren“, kündigt Jägers an. Vorerst muss es die Kanzlerin solo richten. Angela Merkel steht für Europa zwar nicht zur Wahl, steht aber als Werbeträgerin für die CDU, auch auf 22 Großplakaten am Straßenrand. Für Ratskandidaten oder lokale Botschaften hat die CDU keinen Platz. Jägers: „Wir haben uns verständigt, nur den OB-Kandidaten zu zeigen.“,

Durchhänger mit ihren Plakaten hatten SPD und Grüne vor der letzten Bundestagswahl zu beklagen. Vor allem die Öko-Pappen der Grünen machten schlapp. „Wir haben dennoch wieder auf Pappplakate gesetzt“, so Kreisgeschäftsführer Patrick Jedamzik. Die aktuellen Modelle sollen sich in einer längeren Testphase in Berlin bewährt haben. Jedamzik: „Dazu gab es sogar einen Videobeweis.“ Nun denn: An 250 Standorten werden die Grünen 500 Plakate hängen, rund 100 davon für die Europawahl. OB-Kandidatin Ingrid Wüllscheidt taucht zunächst plakativ nicht auf. Jedamzik: „Die Motive mit ihr kommen erst in der zweiten Wahlkampfphase.“

Lokale Botschaften und Motive

Flächendeckend ist die SPD präsent – mit lokalen Botschaften und Motiven. 60 Großflächen, 40 Dreiecksständer und weitere 40 Werbetafeln wurden (und werden) beklebt. Die Sozialdemokraten haben diesmal „die klassischen Hohlkammerplakate“ bestellt – und sie alle auch rechtzeitig erhalten, so Geschäftsführerin Yvonne Hartig, bei der im SPD-Unterbezirk die Fäden zusammenlaufen. Optisch klar dominant. der OB-„Titelverteidiger“ Frank Baranowski.

Ein Drittel der Aufstell-Flächen ist bei den Sozialdemokraten Europa vorbehalten, zwei Drittel dem OB-Kandidaten und der Kommunalwahl. Die SPD setzt dabei auf Gesichter: Europa-Kandidatin Gabriele Preuß zeigt ihres ebenso wie die Ratskandidaten.Exakt 468 Kleinplakate werden gehängt. Die Anzahl ist von der Stadt vorgegeben.Gehängt wird übrigens in Sandwich-Manier. Frank Baranowski flankiert jeweils eine Kandidatin, einen Kandidaten