Gelsenkirchen. Für Dorothea Schäfers ist die EU-Wahl am 25. Mai wichtiger als die Kommunalwahl. Die WAZ-Leserbeirätin sieht das Votum für das EU-Parlament als eines für den Frieden an. Im Kommunalwahlkampf erwartet das Gremium Themen wie Zuwanderung, Sanierung der Straßen, Ikea oder Wirtschaftsansiedlungen generell.
Der Superwahlsonntag am 25. Mai beschäftigt die WAZ-Leserbeiräte intensiv. Nicht zuletzt wegen der vielen Entscheidungen, die die Bürgerschaft an diesem Tag zu treffen hat. Das EU-Parlament wird gewählt, der Stadtrat und die Bezirksvertretungen, der Integrationsrat und – nicht zuletzt – der Oberbürgermeister für Gelsenkirchen.
Diese intensive Kombination stimmt die Leserbeiräte hoffnungsvoll, dass die Wahlbeteiligung deutlich höher ausfallen könnte, als bei den letzten Gelegenheiten. Da setzten im Jahr 2009 34,14 Prozent ihr Kreuzchen für Europa und 45,8 Prozent für die Stadtparlamente.
Gespannt ist das Gremium auf den Zweikampf um die OB-Position zwischen Amtsinhaber Frank Baranowski (SPD) und dem ersten Herausforderer, Werner Wöll (CDU) – wenngleich sie die Favoritenrolle eindeutig an Baranowski vergeben.
"Das ist für mich eine echte Friedenswahl"
Für Beirätin Dorothea Schäfers spielt die EU-Wahl eine ganz große Rolle. „Wegen der Bedeutung Europas für den Frieden. Das ist für mich eine echte Friedenswahl.“ Deshalb müssten ihrer Meinung nach auch deutlich mehr Menschen ihre Stimme abgeben, um dem Parlament in Brüssel eine größere Bedeutung zukommen zu lassen. Schäfers: „Ich persönlich finde die Europa-Wahl wichtiger als die Kommunalwahl. Europa wirkt sich direkt auch auf die Städte und unser Leben vor Ort aus. Ob ich das will oder nicht.“
Für Leserbeirat Wolfgang Steffen liegt die Krux der Wahlbeteiligung in der vorhandenen Parlaments-Vielfalt und der für die Bürger nicht mehr klar zu erkennenden Zuständigkeiten: „Alle erzählen dauernd was anderes. Aus meiner Sicht hat da keiner mehr wirklich den Hut auf.“
Im Wahlkampf rechnet Günter Iwannek stark „mit dem Thema Zuwanderung aus Südost-Europa“, Leserbeirätin Doro Rudde sieht den möglichen Sperrbezirk Münsterstraße im Fokus der Politik.
Die Sanierung der Straßen in Gelsenkirchen, Ikea, Wirtschaftsansiedlungen auf den Gewerbeflächen allgemein und das Problem, das Lkw nachts zunehmend in Wohnsiedlungen die Straßen zuparken, sind weitere Inhalte, die das WAZ-Gremium im Wahlkampf erwartet.