Gelsenkirchen. . Die Gelsenkirchener Piraten rüsten sich für die Kommunalwahl. Ein eigenes Programm haben sie dazu herausgegeben und wollen mit ihrem Wahlspruch „Mehr Transparenz in der Politik“ in den Rat einziehen. 3,5 Prozent der Stimmen will die Partei um OB-Kandidat Jürgen Hansen erreichen und hat sich dafür klare Ziele gesetzt.
„Transparenz und Bürgernähe“ sind die Themen, auf die die Gelsenkirchener Piraten für die bevorstehenden Wahlen setzen. Besonders große Chancen, Oberbürgermeister zu werden, rechnet sich Kandidat Jürgen Hansen nicht gerade aus. Aber 3,5 Prozent möchte die Partei schaffen, um Mitspracherecht im Rat zu bekommen.
Die Grundsätze des Wahlprogramms stehen: Neue Demokratieformen wagen und konstruktiv die Bürger an der Gestaltung der Stadt mitwirken lassen. „Ich möchte jede Ratssitzung live per Videostream im Internet übertragen. So kann jeder Bürger mitverfolgen, wie Entscheidungen zustande kommen“, sagt OB-Kandidat Jürgen Hansen. Damit möchte er für „ein gläsernes Rathaus, statt einem gläsernen Bürger“ sorgen. Weiterhin ist für Hansen denkbar, dass jeder Bürger bei wichtigen Entscheidungen von zu Hause aus über den eigenen PC abstimmen kann: „Ich zähle darauf, dass die Bürger ihre politischer Verantwortung wahrnehmen.“
Sozialpolitik ist das Thema seines Wahlkampfs
Uwe Berstmann, Kandidat auf Listenplatz zwei, hat die Sozialpolitik zum Thema seines Wahlkampfes gemacht. „Sanktionen bei Hartz IV bringen gar nichts. Die Leute werden entmutigt. Und diejenigen, die sowieso nicht arbeiten wollen, gehen auch mit Sanktionen nicht zur Arbeit“, so Berstmann. Er zählt auf die Eigenverantwortung der Bürger. Listenplatz drei gehört Axel Kerstan, der gegen den Pflegenotstand in Seniorenheimen kämpf en will.
Die Piratenpartei verliert im Land nicht nur Mitglieder, sondern auch Stimmen. Der große „Boom“ ist vorbei, das wissen auch die Gelsenkirchener Kandidaten. „Wir wissen, dass unsere Partei oft in der Kritik wegen öffentlichen Streits und regelmäßigem Wechsel der Führungsposten steht. Aber wenn wir Transparenz fordern, müssen wir bei uns anfangen. Basisdemokratie ist, wenn jeder zu Wort kommt“, so Hansen. Das Wichtigste für ihn ist, dass die Bürger überhaupt zur Wahl gehen, „denn nur so können sie etwas in ihrer Stadt bewegen.“