Gelsenkirchen. Bildungsdezernent Dr. Manfred Beck (Grüne) kann den elterlichen Unmut über Schulabweisungen nachvollziehen. Die Stadt sei aber nicht in der Lage, „den von Jahr zu Jahr wechselnden Elternwünschen“ vollständig zu entsprechen. Die CDU indes fordert die Aufgabe der GSÜ.

„452 Abweisungen sprechen eine klare Sprache!“, erklärt Bildungsdezernent Dr. Manfred Beck zum wachsenden Zuspruch Gelsenkirchener Eltern zu den Gesamtschulen. In allen anderen Schulformen könne – abgesehen vom Schalker Gymnasium – den Elternwünschen entsprochen werden, schreibt Dr. Beck in einer erneuten Stellungnahme zu den diesjährigen Schulanmeldungen und dem offenen Brief eines betroffenen Vaters.

Damit wurden fürs kommende Schuljahr an den Hauptschulen 142 (Vorjahr: 208) Schüler aufgenommen, an den Realschulen 306 (307), an den Gymnasien 637 (649), an den Gesamtschulen 905 (742), an der Sekundarschule 75 (80). An den Hauptschulen wird die Schülerzahl erfahrungsgemäß noch steigen, weil viele Schüler nicht angemeldet würden. Die Gesamtschule Erle tritt im Sommer die Nachfolge der Gerhart-Hauptmann-Realschule und der Hauptschule Frankampstraße an.

Über Stadtgrenzen hinaus planen

Weiter erklärt Beck, dass er den Ärger von Eltern über die Abweisung ihrer Kinder an bestimmten Schulen nachvollziehen könne. Die Stadt sei aber nicht in der Lage, „den (von Jahr zu Jahr wechselnden) Elternwünschen“ vollständig Rechnung zu tragen.

Kein Problem ist für Dr. Beck die Anmeldung von Kindern im benachbarten Wattenscheid: „In der Städteregion Ruhrgebiet macht es Sinn, auch über Stadtgrenzen hinaus zu planen.“ Insgesamt besuchen im laufenden Schuljahr 1014 Schüler aus Nachbarstädten (83 aus Bochum) weiterführende Schulen in Gelsenkirchen.

CDU will GSÜ aufgeben

Im übrigen weist Dr. Beck darauf hin, dass die Evangelische Gesamtschule Bismarck eine Privatschule ist, mit der vertraglich lediglich vereinbart sei, bevorzugt Schüler aus Bismarck aufzunehmen. Ansonsten sei die Schule frei bei ihrer Aufnahmeentscheidung.

Indes fordert die CDU die Aufgabe der Gesamtschule Ückendorf. „Das Fass ist übergelaufen, jetzt reicht es“, sagt Frank Winkelkötter, Sprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss für Bildung. Alle Bemühungen, das schlechte Image der GSÜ zu verbessern, u.a. mit einem Beirat, seien fehlgeschlagen. Die CDU Gelsenkirchen fordert den Schulträger auf, „sich endlich der veränderten Herausforderung zu stellen und weist in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hin, dass wir sehr stolz sind, die Umsetzung des Schulentwicklungsplans für die weiterführenden Schulen gemeinschaftlich verhindert zu haben.“ Die CDU sei nicht gegen Gesamtschulen, aber für ein differenziertes Schulangebot.