Gelsenkirchen. . Das Schalker Gymnasium – lange Zeit das Stiefkind unter den Gelsenkirchener Gymnasien – boomt: 110 Eltern meldeten ihre Kinder hier für das nächste Schuljahr an. Grund ist das G9-Abi. Allerdings stehen in der dreizügigen Einrichtung, die außerdem mit der Inklusion starten wird, nur 84 Plätze zur Verfügung.
Diese Woche wird den Eltern von mehr als 20 Viertklässler eine beunruhigende Botschaft ins Haus flattern: Der Ablehnungsbescheid vom Schalker Gymnasium. 110 Anmeldungen gab es hier – aufgenommen werden können 84 Schüler. Nach Jahren mäßiger Nachfrage erfahren die Schalker einen neuen Boom. Der Grund: Das Gymnasium bietet als einziges in Gelsenkirchen G9 an.
Die Ablehnung stellt die Eltern vor ein Problem. Sie könnten ihr Kind an einem anderen Gymnasien im Süden anmelden, denn die haben noch Kapazitäten frei. Aber die Eltern haben sich bewusst für eine Schule entschieden, die in neun statt acht Jahren zum Abitur führt, sieht auch Schuldezernent Dr. Beck das Dilemma.
Das vorgezogene Anmeldeverfahren an den Gesamtschulen ist beendet
Denn das vorgezogene Anmeldeverfahren an den Gesamtschulen, die ja auch nach 13 Schuljahren zum Abitur führen, ist bereits abgeschlossen: 380 Schüler müssen insgesamt an der evangelischen Gesamtschule, in Berger Feld und Horst abgewiesen werden. Nur in Ückendorf blieben Plätze frei.
Der Antrag der Stadt, das Anmeldeverfahren auch am Schalker Gymnasium vorzuziehen, wurde abgelehnt. Dazu, das Gymnasium wie schon im Vorjahr auch 2014 noch einmal vierzügig „unter Ausnutzung aller Kapazitäten und Ausschluss der Inklusion“ (Dr. Beck) starten zu lassen, mochte sich die Stadt nicht durchringen.
Mit dem Ablehnungsbescheid kommt auch der Anmeldeschein zurück
Der Ball liegt nun bei den Eltern. Zusammen mit dem Ablehnungsbescheid erhalten sie in dieser Woche auch eine Information über freie Kapazitäten und den von der Grundschule ausgestellten und mit einem Siegel versehenen Anmeldeschein zurück, erklärt Rolf Vonau vom Schulverwaltungsamt das Prozedere. Dieser Schein soll Doppelanmeldungen vermeiden.
Besonders das Grillo-Gymnasium würde sich über weitere Schüler freuen, denn bisher gibt es hier nur 50 Anmeldungen für geplante drei Züge. Das Gauß-Gymnasium hat 76 Anmeldungen (drei Züge) und das Ricarda-Huch 119 (vier Züge).
Der Schulversuch G9 endet im Schuljahr 2023/24
Die Rückkehr eines weiteren Gymnasiums zu G9 ist nicht möglich. Denn G9 gilt seit seiner Wiedereinführung als Schulversuch mit begrenzter Teilnehmerzahl und wissenschaftlicher Begleitung. Die Bewerbungsanträge dafür mussten bis Ende 2010 gestellt werden. Der Schulversuch läuft bis zum Schuljahr 2023/24. Die Schulen genießen bis dahin Vertrauensschutz. Eine gesamte Rückkehr zu G9 in NRW hatte Schulministerin Löhrmann erst kürzlich ausgeschlossen.