Gelsenkirchen. Oberbürgermeister Frank Baranowski erklärte sich Donnerstagabend auf der Wahlkreisdelegiertenkonferenz der SPD in der Gesamtschule Berger Feld: „Ich bin der Auffassung, die Wahl des Rates und des Vorsitzenden des Rates gehören zusammen.“ Er tritt gemeinsam mit seiner Partei zur Kommunalwahl am 25. Mai 2014 an.

Die Nachrichtenlage änderte sich am Donnerstag um 19.58 Uhr völlig. Bis dahin hatte die SPD Gelsenkirchen sich auf ihrer Wahlkreisdelegiertenkonferenz an Formalien für Europa- und Kommunalwahl am 25. Mai 2014 abgearbeitet. Nach zwei programmatischen Reden der Fraktionsspitze, Klaus Haertel und Günter Pruin, trat Oberbürgermeister Frank Baranowski in der Gesamtschule Berger Feld ans Mikro, um diese persönliche Erklärung abzugeben: „Am Wahltag sollen die Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener ihr Votum für die Zukunft der Stadt abgeben. Für Rat, Bezirksvertretungen und auch den Vorsitzenden des Rates, den Oberbürgermeister.“

Stehende Ovationen

Die Worte hielten kaum einen auf den Sitzen. Minutenlange stehende Ovationen folgten. War genau dieser Satz doch das, was sich alle Genossen gewünscht hatten: Frank Baranowski tritt am 25. Mai 2014 an, um erneut zum Oberbürgermeister Gelsenkirchens gewählt zu werden. Kein Theater also, wie in der Nachbarstadt Essen. Dort hatten Partei und Fraktion die gleiche Hoffnung – müssen aber nun mit einer anderen Entscheidung von OB Reinhard Paß leben.

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Für Frank Baranowski lag die Entscheidung offensichtlich auf der Hand. Schon zu Zeiten einer schwarzgelben Landesregierung in Düsseldorf habe er als Vorsitzender der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik das Auseinanderbrechen dieser Verantwortungsgemeinschaft kritisiert, sagte er. „Und weil für mich als Oberbürgermeister Glaubwürdigkeit ein ganz hohes Gut ist, aber auch weil ich von dieser Verantwortungsgemeinschaft überzeugt bin, habe ich mich entschieden, die gemeinsame Wahl von Rat und Oberbürgermeister am selben Tag möglich zu machen.“

Programm als Entscheidungshilfe

Eine Entscheidungshilfe für ihn sei es, dass das SPD-Programm zur Stadt passe. Es sei eines, dass auf Zukunft, Zusammenhalt und Zuhause setze. Eines, das kein Kind zurücklasse, das die Narben des Strukturwandels intensiv behandele und das sich die Verknüpfung von Ökonomie und Ökologie auf die Fahnen schreibe. Und einmal im Wahlkampfmodus unterwegs, fügte Baranowski an: „Ein gutes Programm ist für die Menschen da. Es greift ihre Fragen auf und liefert ihnen ehrliche Antworten.“ Und es werde klar und glaubwürdig vertreten von den Kandidaten der SPD.

Der Vollständigkeit halber erwähnte Gelsenkirchens OB, dass durch die gemeinsame Wahl rund 460 000 Euro eingespart würden „in einer Stadt, in der der Groschen nicht locker sitzt“. Abgesehen von Steuergeldern dürfte auch der SPD Gelsenkirchen der Einsatz von ca. 50 000 Euro für einen eigenständigen OB-Wahlkampf erspart bleiben.