Gelsenkirchen. . Als ganz besondere Attraktion ist in diesem Jahr erstmals eine Gruppe weißer Löwen im Weihnachtscircus Probst mit dabei. Am Wochenende hat das Circus-Unternehmen seine Zelte im Revierpark Nienhausen aufgebaut. Es wird schon fleißig für die Premiere geprobt. Die WAZ durfte mal reinschnuppern.

Über den bunten Wagen des Circus Probst ragt das Kuppelzelt heraus wie ein Magnet und man hört Musik. Neugierig werfen einige Spaziergänger (mit oder ohne Hund) Blicke auf den Gelsenkirchener Weihnachtscircus, der ab Donnerstag zum 17. Mal familienfreundliche Unterhaltung verspricht.

Unter den Spaziergängern im Revierpark Nienhausen war Elfriede Loewe mit ihrem Nordischen Hütehund. Antes Frauchen findet: „Der Circus ist schon eine feine Sache. Die Stadt Gelsenkirchen gewinnt dadurch.“

Jack Russell Rusty macht nicht mit

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Im Circus gibt es natürlich mehr und sehr verschiedene Tiere, aber nicht alle stehen sie im Rampenlicht. „Rusty, Rusty“, lockt Sonja Probst ihren Jack Russell Terrier herbei. Der kleine Hund der Tochter der Circus-Besitzer Brigitte und Reinhard Probst – auch Sonjas Geschwister Stephanie und Andreas gehören mit zum Team – muss aus dem Zelt, denn in der Manege wurde von flinken Männern gerade schon der Käfig für die weißen Löwen aufgebaut, die ihre Nummer üben müssen.

Ludvik Berousek (36) ist ein Katzenfreund der ganz besondern Art. Er stammt aus einer berühmten Zirkus-Dynastie aus Tschechien, erklärt Circus-Pressesprecher Laurens Thoen: „Ludvig gehört zur neunten Generation seiner Familie. Sein Vater hat in Prag einen großen Tierpark.“ Die stolzen 60 Raubkatzen dürften auch deutsche Zuschauer in TV-und Kinofilmen oder Werbespots schon einmal bewundert haben.

Die weiße Löwengruppe ist erstmals beim Weihnachtscircus zu sehen

Eine echte Schmusekatze. . . 
Eine echte Schmusekatze. . .  © WAZ FotoPool

Berouseks wirklich herrliche Löwengruppe ist erstmals beim Weihnachtscircus zu sehen. Zeitgleich – auch das ist neu – gibt es von Circus Probst in Krefeld einen zweiten Weihnachtscirus. In Krefeld sind Berouseks weiße Tiger der Top Act. Laurens Thoen: „Dass wir jetzt zwei Weihnachtscircus-Standorte haben, spricht für unseren Erfolg.“

Zurück zu den weißen Löwen in Gelsenkirchen. Heiter und poetisch ist die Nummer. Thoen (62) hat über 40 Jahre beruflich mit Zirkus zu tun und kennt sich aus: „Früher musste alles sensationell sein. Dompteure knallten mit der Peitsche. Das ist heute anders, sehr entspannt. Zwischen dem Tierlehrer und seinen Tieren muss ein gutes und vertrauensvolles Verhältnis bestehen, sonst könnten sie nicht zusammen arbeiten.“

Schwarz auf weiß und beeindruckend liest sich die Dokumentation der Beurteilungen von Veterinären, die Circus Probst durch die Bank beste Tierhaltung bescheinigen.

Circus ist auch Völkerverständigung

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Von Kerstin Halstenbach

Auch die Menschen scheinen sich wohlzufühlen. Der Weihnachtscircus bringt Artisten zusammen, die vorher nicht zusammengearbeitet haben. So entsteht immer wieder etwas Neues und immer Spannendes, betont der Niederländer. „Im Prinzip ist Zirkus ein Friedensfest, ein Fest der Völker und der Verständigung.“

Um die Shows aus aller Welt (aktuell werden mehr als zehn Sprachen im Revierpark Nienhausen gesprochen) perfekt in Szene zu sehen, ist ein Choreograph im Einsatz: Dierk Kuik, wie Pressesprecher Laurens Thoen Niederländer.

Gelsenkirchen bedeutet für den Circus Propst eine Art Oase, so Laurens Thoen abschließend: „Wir können, auch großflächig, plakatieren. Die Gebühren für Standplatz, Strom und so weiter sind sehr moderat. Unsere Gäste fragen schon an der Kasse nach Karten für 2014. Ein unglaublicher Erfolg, und das jetzt seit 17 Jahren.“