Gelsenkirchen. Stille Nacht auf Spanisch: Beim zweiten Weihnachtskonzert der spanischen Gemeinde im Schloss Horst war es zwar nicht wirklich still, aber dafür umso beeindruckender. Mit Weihnachtsliedern, spanischen Gitarren und französischer Filmmusik.

Restlos ausverkauft war am Wochenende das Weihnachtskonzert der spanischen katholischen Gemeinde Gelsenkirchen: Zum zweiten Mal wurde vor dem altehrwürdigen Gemäuer im Glassaal des Schloss Horst musiziert – internationale Weihnachtslieder und Filmmusik, spanisch interpretiert, an Klavier, Gitarre und Geige standen auf dem Programm.

„Das Weihnachtskonzert im vergangenen Jahr war ein großer Erfolg“, erzählte Eckhard Rensch, Vorsitzender der spanischen Gemeinde, „so dass wir es in diesem Jahr unbedingt wiederholen mussten“. Und auch diesmal war das Konzert so nachgefragt, dass man es gleich an zwei Tagen hätte aufführen können.

Bekanntes im spanischen Gewand

„Entstanden ist es aus unserer spanischen Nacht“, einer Benefizveranstaltung, die ebenfalls jährlich im Schloss Horst stattfindet. So entschied man sich, das vormals im kleinerem Rahmen ausgerichtete Weihnachtskonzert der Gemeinde einmal groß aufzuziehen – mit Erfolg. Jung und Alt waren gekommen, und lauschten andächtig bekannten Liedern, denen mit fremden Klängen der spanischen Saiteninstrumente ein ganz eigener Charakter gegeben wurde – „Bandurria“ heißt das Instrument, das neben Gitarren und einer Geige auf der Bühne gezupft wurde. Wie die kleine, bauchige Schwester der Gitarre sieht sie aus, hat aber zwölf Saiten.

Am Klavier saß Miriam Geier. Auf dem Klavierhocker sitzt sie, seitdem sie fünf Jahre alt ist – seit nunmehr 34 Jahren. Das Repertoire des Weihnachtskonzerts bereicherte sie unter anderem mit einer Mischung aus den Filmen „Die fabelhafte Welt der Amélie“ und „Forrest Gump“: erst Yann Tiersens melancholisch dahin plätschernde, französische Amelie-Klänge, zerbrechlich, dann laut, fast bedrohlich, am Ende leise ausklingend – dann setzte das charakteristische Klaviergeplänkel aus „Forrest Gump“ ein, fröhlich, immer weiter und höher.

45 Aktive auf der Bühne

Auf „unbedingten Wunsch der Kinder“, so die Moderatoren, folgte als nächstes „Märchen schreibt die Zeit“ aus dem Disney-Film „Die Schöne und das Biest“. Das letzte Stück vor der Pause, „Stille Nacht, heilige Nacht“, abwechselnd auf Deutsch und auf Spanisch, stimmte alle Zuhörer auf die zweite Hälfte ein, in der der Chor die Bühne stürmte.

Rund 45 Gemeindemitglieder stellten sich hier auf – „ein Schwerpunkt in unserer Gemeinde sind Tanz und Musik“, erklärte Eckhard Rensch. Natürlich traten auch viele Jugendliche auf, die in der Gemeinde Musik lernen. Auf die Frage, auf welches Stück er sich an dem Abend besonders freue, mochte Rensch sich nicht entscheiden: „Zum einen „Llego Navidad“, zu deutsch: „Weihnachten kommt“, ein wunderschönes, spanisches Weihnachtslied“, erklärte er. „Und natürlich immer wieder die ’ Stille Nacht, Heilige Nacht’.“